Label: Apostasy Records
VÖ: 02.08.2019
Stil: Melodic Death Metal
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Untätigkeit oder fehlende Kreativität kann man den Mannen der mehrheitlich aus der Lüneburger Heide stammenden Formation nicht unterstellen. Vielmehr stellt sich die Frage wie es DamnationDefaced in solch einem kurzen Zeitraum schaffen, erneut ein Album zu veröffentlichen, welches den bereits überragenden Vorgänger „Invader from beyond“ noch einmal toppt. Gut, die Antworten hierzu wird es demnächst in einem ausführlichen Interview geben, welches ich vor dem Metallica Konzert in Berlin mit Frontmann Philipp und Drummer Lucas bei ein paar Bierchen führte. Widmen wir uns einfach der Mucke auf dem vierten Langeisen „The devourer“.
Die ist erneut ein Quell unbändiger Lust am komponieren beinharter zur Leier getragenen Lyrik, die jeden Fan gitarrenorientierter Unterhaltungsmusik vor Verzückung ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Natürlich wird das interessante Science-Fiction Konzept weiterverfolgt und dementsprechend musikalisch umgesetzt. Neben knüppelharten Riffsalven und teilweisen perfekt eingestreuten Blastbeat Attacken achten Damnation Defaced penibel darauf, Kurzweil walten zu lassen und nicht ausgetretene Pfade zu begehen. Im Gegenteil und ich wiederhole mich gerne, dass die Niedersachsen heute so klingen, wie es In Flames nach „Whoracle“ und einer Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung gerne getan hätten. Jeder Song steht außerhalb des lyrischen Konzepts für sich selber und erzählt seine eigene, akustische Geschichte und wer sich darauf einlässt, kann eine ganze Menge entdecken. Große Riffs, tolle Melodien, Refrains, die sich sofort im Hirn festsetzen („Stargazer“) und sogar en mehr als gelungener Versuch, sich in der Muttersprache zu verdingen („Tiefenrausch“), was weder plakativ oder anbiedernd daherkommt, sondern vielmehr Appetit auf mehr Songs in Deutsch macht. Die Produktion ist sauber, klar und hat trotzdem soviel Energie, wie ein Solarfeld in der Negev Wüste. Es ist bestimmt nicht unbedingt eine der leichtesten Aufgaben, solch ein Ausbund an musikalischer Kreativität zu bündeln und so auf Band zu bannen, dass alle Instrumente ihren Platz haben, klar und transparent und knüppelhart den Hörer in ihren Bann ziehen. Das macht nicht nur Spaß, sondern ist für jeden Musikliebhaber eine tolle Aufgabe, sich nach dem erstmaligen Hören dieser Wahnsinnsscheibe das Grinsen aus dem Gesicht zu meißeln.
„The devourer“ ist ein grandioses Album geworden, welches man nicht unbedingt dem traditionellen Death Metal zuschreiben kann und der Zusatz „Melodic“ kann mitunter auch in die Irre führen, doch in der Zeit der Schubladen muss man ja irgendwo eine Nische finden, in die man die Musik von Damnation Defaced packen kann. Gönnt Euch die Truppe mal und unterstützt sie bei den anstehenden Auftritten in Wacken und nächste Woche bei unserem Zephyr’s Odem Klassentreffen, auch Party San genannt, wo die Mannen am Samstag um 18:25 das Zelt wegfegen werden. Ich bin definitiv in einer der vorderen Reihen anzutreffen.
Bewertung: 9,6 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Intro – Re-entering the void
02. Between innocence and omnivores
03. Hunter and the vermin
04. Race for the grail
05. Stargazer
06. System of inquity
07. Palace of dead souls
08. Tiefenrausch
09. Through asteroids and cosmic dust
10. Unbound the prophecy
11. Vultures (Escape from Nadrog)
12. The dark companion
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