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DAWN OF DISEASE

Crypts of the unrotten (2012)

Holla, das ging dann aber fix. Gerade erst noch das Interview mit Tomasz und Lukas und nun bereits das angesprochene Produkt in Dauerbeschallung, denn „Crypts of the unrotten“ kann man jetzt schon getrost als das beste deutsche Todesblei Album der vielleicht letzten zwei Jahre bezeichnen. Eine unfassbare Magie die von diesem 11 Tracker ausgeht und meine Nachbarn morgens um halb sieben (berechtigterweise) auf den Plan riefen. Nunja, irgendwie muss man sich ja gegen die ansonsten aus der Wohnung schallende türkische Volksmusik zur Wehr setzen…die sind dennoch lieb! Zurück zum Thema…

Dawn of disease holen mit ihrem zweiten Album zum Generalschlag aus. Wo sie noch mit „Legends of brutality“ tief Luft geholt haben, so wird jetzt diabolisch ausgeatmet und die heimatliche Anlage in Schutt und Asche gelegt. Ausfälle sind hier absolute Fehlanzeige und der von Jörg Uken produzierte Sound lässt fast keine Wünsche offen. Vielleicht ein klein wenig mehr Düsternis und weniger Helligkeit im Klang, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Kompositorisch wird das Steuer wieder herumgerissen und dem geneigten Hörer mächtig in den Arsch getreten. Allein was Drummer Mathias abliefert, ist allererste Kathegorie. Gleich beim Opener „Alone with the dead“ befinden sich dermaßen viele Tempiwechsel, wo manch andere Band verzweifelt ihr Corpsepaint mit Clerasil entfernen würde. Tomasz brüllt sich die Seele aus dem Leib und die Gitarrenfraktion Lukas/Olli ballert ein messerscharfes Riff nach dem anderen raus. Da darf natürlich Viersaiter Michael nicht unerwähnt bleiben, der den Teppich für den Rest gekonnt ausrollt. Alles in allem also ein gelungenes Fresschen für jeden Liebhaber extremster Klänge. Allein die Oberhits „Calcined bones“, „Catacombs“ und das mit Martin van Drunen als Gastsänger eingeballerte „The unrotten“ rechtfertigen die sofortige Anschaffung, egal wo ihr diesen Artikel gerade lest. Ja…auch auf dem Scheißhaus kann man mit seinem Smartphone bei Amazon bestellen! Einzig das mir etwas zu sehr schwedisch klingende „Enter the gates“ hätte man ruhig Dawnisieren können, eine Anbiederung an diesen von mir so hoch geschätzten Sound aus dem Norden haben die Osnabrücker in keinster Weise nötig, dafür sind sie viel zu eigenständig und innovativ.

Crypts of the unrotten“ hat, wie ich es fast erwartet hatte, den sofortigen Einzug in meine persönliche Top Ten geschafft und wird für alle Death Metal Bands in Deutschland in nächster Zeit die Messlatte sein, wie es damals „Restless and wild“ von Accept über Jahre für die übrige Metalgemeinde war. Der Fünfer hat eigentlich alles richtig gemacht, doch die Höchstnote hebe ich mir für das nächste Album auf obwohl ich fast glaube, dass dieses todesbleiernde Meisterwerk kaum zu toppen sein wird. Well done, Eins, setzen!!!

Bewertung: verflixt untote 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:

01. Descent into the abyss

02. Alone with the dead

03. Knife vs.flesh

04. The unrotten

05. Skinless and impaled

06. Enter the gates

07. Calcined bones

08. Catacombs

09. Final resurrection

10. Devouring obscurity

11. But death goes on


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