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DEATH ANGEL

The dream calls for blood (2013)

Damals wie heute schnalzen alle Liebhaber der etwas härteren Gitarrenklänge mit der Zunge, wenn der Begriff „Bay Area“ in die Runde geworfen wird. Was sind das auch für Bands, die die Gegend rund um San Francisco in all den Jahrzehnten hervorgebracht hat: Testament, Exodus, Machine Head, Heathen, Metallica und natürlich Death Angel, die 1987 mit einem Alterdurchschnitt einer U17 Nationalmannschaft mit „The Ultra-Violence“ einen bis heute zeitlosen Klassiker in die Waagschale warfen und wo bei anderen Bands schon ein wenig der Zahn der Zeit nagt, präsentieren sich die Jungs anno 2013 frischer, als viele der unmittelbaren Konkurrenten. Das Ergebnis nennt sich „The dream calls for blood“, ist das nunmehr siebte abendfüllende Werk und mehr als gut geworden. Zum Prädikat „überragend“ fehlte mir dann aber leider doch noch etwas.

Als 2004 mit „The art of dying“ quasi die zweite Karriere der Gründungsmitglieder Mark Osegueda und Rob Cavestany begann, pulverisierten die Jungs die Mitbewerber förmlich und steigerten sich, bis sie vor gut drei Jahren mit „Relentless retribution“ endlich einen würdigen Nachfolger für das beste Album „Act III“ eintüteten. Daher muss ich unumwunden zugeben, dass ich etwas befangen bin, was die musikalischen Qualitäten Death Angels anbelangt. Daher war ich beim ersten Durchlauf etwas beunruhigt, denn irgendwie zündete das Teil noch nicht richtig. Klar sind Granaten wie „Left for dead“, die mit Hyperspeed Soli ausgestattete Bombe „Son of the morning“ oder das zähnefletschende Riffmonster „Empty“ Gassenhauer sondergleichen, wo hingegen das mir zu moderne „Detonate“ mit seinen etwas disharmonisch anmutenden Riffs oder der etwas lahme Rausschmeißer „Territorial instinct / Bloodlust“ ein klein wenig auf die Euphorie Bremse trat. Gut nur, dass die Jungs mit dem schönen Thrasher „Caster of shame“ (tolle Tempi Wechsel) und dem technisch genialen „Fallen“, dessen kleine Stopps im Riffing absolut geil sind, noch mal die Kurve kriegten. Dennoch finde ich nach fast drei Jahren lediglich 9 Songs (+einer Bridge) mit knapp 45 Minuten Spielzeit ein klein bisschen zu wenig.

Dennoch gilt im Falle von Death Angel der Grundsatz des Jammerns auf höchstem Niveau, denn technisch und kompositorisch sind die Kalifornier ihrer, vor allem jungen Konkurrenz immer noch Lichtjahre voraus und beweisen auf „The dream calls for blood“ , dass mit ihnen in Zukunft noch mehr als zu rechnen sein wird. Kein Meilenstein in ihrer Karriere, mehr ein grundsolides Arbeitszeugnis.

Bewertung: gute, allerdings mit Luft nach oben offene 8,0 von 10 Punkten

01 Left For Dead
02 Son of the Morning
03 Fallen
04 The Dream Calls for Blood
05 Succubus
06 Execution - Don't Save Me
07 Caster Of Shame
08 Detonate
09 Empty
10 Territorial Instinct / Bloodlust


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