Label: Nuclear Blast
VÖ: 31.05.2019
Stil: Thrash Metal
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Der Vorgänger „The evil divide“ spaltete ein wenig die musikalische Landschaft. Den einen fehlte die musikalische Durchschlagskraft, andere hingegen feierten die Scheibe nach allen Regeln der Kunst ab und attestierte den Bay Area Heroen die besten Riffs ihrer Karriere. Ich stand da irgendwo in der Mitte, denn schlechte Alben können Death Angel einfach nicht, doch so richtig durchgängig zünden konnte dieser Rundling einfach nicht. Dementsprechend erwartungsfroh war ich, als ich das nunmehr neunte abendfüllende Werk der Thrash Legende in den Player schob und anfangs ebenfalls nicht so recht wusste, was ich mit „Humanicide“ anfangen sollte. Doch ich fand schnell heraus: Je öfter und länger man die 10 Songs auf sich wirken lässt, umso mehr entfaltet sich ein Album, welches durchaus zu einem der besseren in der Karriere der Todesengel zählt und zählen wird.
Selbstverständlich ist „Humanicide“ perfekt produziert und voll mit absolut obergeilen Riffgewittern, doch Death Angel haben in den vergangenen Jahren gelernt, wie man in Sachen Songwriting ein Level erreicht, welches vielen anderen Bands dieses Genres einfach abgeht und somit einen Grad an Abwechslungsreichtum erlangt, welches ich so nicht mehr erwartet hätte. Ob man nun etwas mehr aufs Gaspedel tritt oder auch mal fünfe gerade sein lässt und ein wenig ruhiger durchs Unterholt pflügt, jeder Song hat etwas, welchen ihn eigenständig und vollkommen autark zu seinen Brüdern und Schwestern macht. Die Gitarrenarbeit des Duos Cavestany/Aguilar ist natürlich wie eh und je von einem anderen Planeten und Mark Oseguedas Stimme kann man mit verbundenen Augen aus 500 anderen Sängern sofort heraushören, was jede Death Angel Platte trotz eventueller kompositorischer Defizite zu einem Erlebnis werden lässt.
„Humanicide“ jedenfalls vereint endlich wieder alle Trademarks der Band, die bis heute mit „The ultra-violence“ und „Act III“ Klassiker des Genres auf der Habenseite vorweisen können und diese Tradition mit dem hier vorliegenden Masterpiece eindrucksvoll fortführt.
Bewertung: 9,1 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Humanicide
02. Divine defector
03. Aggressor
04. I came for blood
05. Immortal behated
06. Alive and screaming
07. The pack
08. Ghost of me
09. Revelation song
10. Of rats and me
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