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DECEASED – Children of the Morgue (2024)
(9.043) Maik (8,2/10) Heavy Thrash Metal
Label: Hells Headbangers Records
VÖ: 30.08.2024
Stil: Heavy Thrash Metal
Seit dem Uraltalbum „Luck Of The Corpse“ der seit 1985 herumschrappelnden DECEASED habe ich es irgendwie nie mehr geschafft, mich mal in irgendeine der weiteren Veröffentlichungen der Band reinzuhören. In fast vier Dekaden passiert so einiges, und so war ich recht gespannt, was denn aus der Band so mittlerweile geworden ist.
Und ich wurde überrascht, und das auf positive Weise. Hatten die Virginier anfangs noch ordentlich Death-Metal- Schlamm auf den Stiefeln, spielen sie heute eher einen thrashigen Heavy Metal, der sich zudem mit ein paar Knochen des Horrormetals schmückt. Ein paar Fetzen Death Metal („The Gravedigger“) findet man aber auch noch auf dem Seziertisch. Und der Track „Fed To Mother Earth“ hat sogar einen ordentlichen Happen Punk im Gepäck. Das wirkt besonders im Kontrast zur blackened Thrash-Nummer „Brooding Lament“.
Die Mucke geht in die Gebeine, was auch irgendwie passt, denn das neue Album der ‚Verstorbenen‘ nennt sich „Children Of The Morgue“. Die Kinder des Leichenschauhauses sind allerdings recht agil und munter und zaubern dem Freund des gepflegten Thrash’n’Roll die eine oder andere Zuckung in die Nackenmuskeln.
Diese für eine Leichenhalle ungewöhnliche belebende Art und Weise, trotz der Anwesenheit des Schnitters und des Totengräbers, scheint verwirrend. Auch die Veröffentlichung im August scheint etwas verfehlt, denn im Grunde wäre diese Mucke eine perfekte Untermalung einer metallischen Halloween-Fete. Aber so habt ihr wenigstens Zeit genug, die nötigen Silberlinge zusammenzukratzen.
Passend zum Thema, zum Bandnamen und zum Plattentitel ist die ganze Geschichte ordentlich gruselig und düster und wartet auch mit einer schön dreckig authentischen Produktion auf. Dennoch spürt man beim Hören etwas von dem Spaß, den die Mannen beim Aufnehmen hatten.
„Children Of The Morgue“ bietet eine gelungene Mischung aus Heavy Metal, Thrash, Punk und einer Spur Death Metal. Besonders zum Ende hin wird noch mal ordentlich Gas gegeben, was angesichts des Albumtitels schon fast an ‚Störung der Totenruhe‘ grenzt. Die instrumentalen Zwischenspiele finde ich jetzt persönlich etwas störend, denn zum Aufbau einer gruseligen Atmosphäre tragen sie nicht wirklich bei. Dennoch eine schöne Wurzelplatte, die mich, ich wiederhole, positiv überrascht hat.
Anspieltipp: „Children Of The Morgue“ und „The Gravedigger“
Bewertung: 8,2 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Destination: Morgue (Intro)
02. Children Of The Morgue
03. Turn To Wither (Instr.)
04. Terrornaut
05. The Reaper Is Nesting
06. Uninvited Dirge (Instr.)
07. The Gravedigger
08. Erie Wavelengths
09. Fed To Mother Earth
10. Skull Withe The Vacant Stare (Instr.)
11. Brooding Lament
12. Farewell (Taken To Forever)