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DECEASED – Ghostly white (2018)

(5.069) – Olaf (8,7/10) All kind of Metal

Label: Hells Headbangers
VÖ: 16.11.2018
Stil: Death / Thrash / Heavy Metal


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Da kommen Erinnerungen auf! Anno 1991 kam mit „Luck of the corpse” ein Album raus, welches ich in den folgenden Jahren immer wieder auflegte und dabei vollkommen steil ging. Leider kamen danach Alben, die diesen hohen Standard nicht einmal annähernd halten konnten und somit verschwanden Deceased irgendwann vollkommen von meinem Radar, was selbst das kurzzeitige Comeback 2011 nicht ändern konnte. Ok, zwischendurch gab es immer mal wieder eine Single, aber alles in allem nichts, was in irgendeiner gearteten Form mein Interesse an der aus Arlington stammenden Formation hätte neu entflammen können…bis jetzt, denn mit „Ghostly white“ legt das Quintett ein so herrlich facettenreiches und dennoch brutales Album vor, welches fast an das legendäre Debüt heranreicht.

Klar klingt Ur-Sänger King Fowley immer noch wie ein abgestochener Eber, konzentriert sich aber nunmehr wirklich nur noch auf seine sangestechnischen Künste und hat 2012 seine Sticks an Dave Castillo abgegeben, der mit einer gehörigen Rotz-Punk Attitüde den neuen Songs eine fette Breitseite verleiht. Und gerade das ist die Stärke dieses Albums: Selbst mit einer exorbitanten Härte sind die Songs unfassbar abwechslungsreich und originell, beinhalten neben einigen Todesblei Anleihen eine Menge schwarz angehauchten Thrash, etwas Power Metal, Punk und manchmal hört man bei den zweistimmigen Gitarren der Herren Smith / Fuegel einen ganzen Batzen NWOBHM raus. Das alles in einen Topf geschmissen ergibt eine Mischung, die einfach nur fetzt, Spaß macht und zum mitgehen animiert. Selbst ein solch monumental anmutender Song wie das über 13 Minuten lange „Germ of distorted lore“ ist zu keinem Zeitpunkt langweilig, sondern bietet Musikliebhabern die glorreiche Aufgabe herauszufinden, wie viele Stile Deceased hier für ihre eigene Suppe verarbeiten. Mir allerdings gefallen solche Abgeh-Raketen wie „Endless well“, „A palpation’s warning“ oder „To serve the insane“ am besten. Aber natürlich die 80er Reminiszenzen wie „The shivers“ machen verdammt viel Laune und macht selbst die billigste Lorke zu einem feinen Export Bier. Selbst eine Prise ganz alte Slayer gibt es beim abschließenden „Pale surroundings“, welches das Ende eines großartigen Albums markiert und einen begeisterten Reviewer zurücklässt.

Nein, solch ein Album hätte ich den seit 1985 aktiven Deceased nicht mehr zugetraut und freue mich von daher umso mehr, dass sich eine Band mit solch vielen Dienstjahren auf dem Buckel immer noch traut, den eingeschlagenen Weg nicht nur konsequent weiterzuverfolgen, sondern diesen auch noch durch einige neue Einflüsse zu erweitern, um somit eines der interessantesten Comebacks in diesem Jahr hinzulegen. Eine richtig geile Scheibe!

Bewertung: 8,7 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Mrs.Allardyce
02. Germ of distorted lore
03. A palpation’s warning
04. To serve the insane
05. Endless well
06. The shivers
07. Thoughts of a leaking brain
08. Pale surroundings


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