Label: Agonia Records
VÖ: 27.07.2018
Stil: Psychotic Black Metal
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Eine Ratte ist in einem Käfig gefangen und bekommt über den Boden willkürlich Stromschläge verabreicht. Kann die Ratte flüchten, etwa durch eine Tür oder durch Aggressionsabbau mit einer benachbarten Ratte, bleibt sie gesund. Fehlt jedoch die Fluchtmöglichkeit erkrankt die Ratte zusehends, sowohl physisch als auch psychisch. Flucht (engl.: Escape) ist also das zentrale Element des Experimentes von Henri Laborit und ebenso von "Escape" dem 3.ten Album des Ausnahmemusikers A.K. (bekannt aus MERRIMACK) und seinem Nebenprojekt DECLINE OF THE I. Damit schließt die Band ihre Trilogie: "Inhibition" - "Rebellion" - "Escape" mit inhaltlichem Fokus auf diese Experimente ab.
Kommen wir nun zur Musik. In diesen 6 Stücken (die alle die 5 Minuten Marke locker sprengen) geht es eindeutig um das Fehlen einer Fluchtmöglichkeit und dem damit verbundenen Verfall. Mit Hilfe von Frauengesängen, Flüsterstimmen, Chorklängen und manchmal auch elektronischen Akzenten wird der Black Metal im Stile von THE RUINS OF BEVEREST derart gekonnt angereichert, dass es einen packt und in einen Sog aus Verzweiflung zieht. Was vielleicht beim ersten Hören wie wild aneinander gereihte Musikfetzen klingt, entpuppt sich als großes Gesamtkunstwerk voll Atmosphäre und bodenlos schwarzer Tiefe. Das Albumcover drückt genau das aus, was einen erwartet.
Wem MARDUK zu rasant und BATUSHKA zu harmonisch sind, der kann sich getrost der Klangwelt von "Escape" hingeben und damit kurzzeitig aus seinem eigenen Alltag voll langsam zermürbender Stromschläge(aka Mitmenschen) fliehen.
Anspieltipp: „Enslaved by existence“ und "Je pense donc je fuis "
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Disruption
02. Enslaved by existence
03. Organless body
04. Hurlements en faveur de FKM
05. Negentropy (Fertility sovereign)
06. Je pense donc je fuis