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DEFILED– The Highest Level (2023)
(8.347) Maik (7,8/10) Death Metal
Label: Season Of Mist
VÖ: 22.04.2023
Stil: Death Metal
DEFILED sind wohl die dienstälteste Todesbleicombo Japans, wenn nicht sogar ganz Asiens. Seit 1992 treiben die Krachmaten nun schon ihr Unwesen, haben auch schon etliche Besetzungswechsel hinter sich, insbesonders hinter der Schiessbude.
Nun erscheint also das mittlerweile siebte Studioalbum mit dem Titel „The Highest Level“, und wir wollen doch mal schauen, ob der Titel auch Programm ist und ob die Band das Versprechen, auf dem höchsten Level zu spielen, auch einlösen kann. 15 Songs sind auf dieser Platte, die allesamt ordentlich auf die Magenwand kloppen. Dabei fahren DEFILED eine abartige Mischung aus Death Metal, Deathcore, Tech- Death, Mathcore und Thrash auf, die einerseits ordentlich die Synapsen malträtiert, andererseits auch ab und an schwer nachvollziehbare Strukturen offenbart.
Bei einigen Songs, gerade bei „Entrapped“, fühle ich mich an ORDER FROM CHAOS erinnert. Nur haben DEFILED eine knochentrockene, eiskalt/fette Produktion verpasst bekommen, die der gesamten Angelegenheit eine extrem brachiale Aggression verleiht. Der aggromässige Brüllgesang des Shouters und das teilweise wirklich mordsmässig synkopierende Getrümmer des Knüppelknechts sich allerdings recht stark in den Vordergrund gemischt, und verweisen die Gitarren oft in die zweite Reihe.
Und dies stellt auch ein Manko dieses Albums dar. Da alle Songs irgendwie vom Aggrogesang und dem Gekloppe mit Stöcken dominiert werden, die Gesangslinien auch eher weniger Melodien oder einem Versmass Aufmerksamkeit schenken, wirken die Songs insgesamt doch ziemlich ähnlich, insbesonders die technisch verfrickelten Parts. Und, es tut mir leid das zu sagen, ab der Hälfte des Albums gehen mir sowohl der Vokalsozialist als auch der Trommelrevolver ein wenig auf die Kaldaunen.
Technisch gesehen haben DEFILED schon ein sehr hohes Level erreciht, vielleicht sogar das höchste, und ihnen ist es auch gelungen, sich von den gängigen Death Metal- Stilen abzuheben. Insgesamt jedoch werden sie wohl nicht von allen Todesbleistiften goutiert werden, was „The Highest Level“ zu einem recht zwiespältigen Werk macht.
Anspieltipp: „Off-Limits“ und „The Status Quo“
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Off-Limits
02. Stealth
03. The Highest Level
04. Entrapped
05. The Status Quo
06. Warmonger
07. Demonization
08. Inquisition
09. Madness Accelerated
10. Only The Strongest Survive
11. Delusion
12. The Last Straw
13. Red World
14. The Requiem
15. The Speech