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DEICIDE - Banished by Sin (2024)
(8.847) Olaf (8,5/10) Death Metal
Label: Reigning Phoenix Music
VÖ: 26.04.2024
Stil: Death Metal
„Ehrlich, auf’s Cover ist doch g’schissen. Das Album ist stark“
„Das mag sein, aber wie gesagt, wer so auf das äußere scheißt und n Cover verwendet, das in 5 Sekunden hingerotzt ist, der geht höchstwahrscheinlich auch nicht mit sehr viel Liebe und Leidenschaft ans Songwriting. Find das einfach net gut. Zumal ne Band von deren Format auch 200 Euro für ein Cover übrighaben dürfte. Nö, das zerstört mir den Spirit total.“
„Aber die Mucke ist verdammt geil.“
„Mag sein, ist andere aber auch.“
„HÖR REIN, DU HUND!“
„NEIN!“
„Petze ich dem Benton. Der macht dich Messer…“
„Kannste machen, soll er kommen.“
Ein Dialog mit einem namentlich nicht näher erwähnten Redaktionsmitglied (Patrick), der die Krux mit dem nach sechsjähriger Schaffenspause endlich in den Orkus geschossenen neuen Platte verdeutlicht. Denn ausnahmsweise spaltet hier diesmal nicht die Mucke oder die mittlerweile ziemlich abgeschwächte Attitüde des Herrn Benton (der hat auf dem Party San sogar gelacht, SAKRILEG!!!), sondern das KI generierte Albumcover, welches viele meiner Bekannten davon abhält, auch nur ein Ohr zu riskieren.
Finde ich grob fahrlässig, Konsequenz hin, Cover her, denn was Deicide auf ihrem nunmehr 13.Studioalbum abfeuern, ist nicht nur aller Ehren wert, sondern zeigt die auf dem letztjährigen Stelldichein in Obermehler dargebotene musikalische Kampfstärke nun auch auf Vinyl oder Polycarbonat, ganz wie es der Käuferschicht beliebt. Wobei…wollen ja viele nicht kaufen.
Mensch Kinners, wir könnten hier natürlich eine riesige Diskussion starten, doch dabei würde das für mich Essentielle auf der Strecke bleiben und das ist und bleibt die Mucke. Nicht ganz so stark wie auf dem Vorgänger „Overtures of Blasphemy“, aber immer noch besser als das Gros an Nachahmungstätern, die an den zehn Fingern ihrer Hand nicht so viel Brutalität abzählen können, wie Benton mit einer Berührung seines kleinen Fingers einen Abakus in Staub verwandelt.
Satte 12 Songs haben sich die Mannen Ashein, Quirion und Nordberg mit ihrem satanischen Fürsten draufgepackt und dabei ein paar saustarke Ohrwürmer fabriziert, die es locker mit den Klassikern aufnehmen können. Gerade der Opener „From unknown Heights you shall fall“ und das geniale „Woke from God“ sind großartige Gassenhauer und zeigen Deicide auf einem grandiosen kompositorischen Niveau, doch es gibt für mich auf ein Negativum. Ich finde den Sound etwas zu klinisch, da hätte man ruhig ein wenig mehr Dreck, Fleisch und Eiter raufwerfen können, um diese Keulenschläge noch diabolischer zu machen, als sie es eigentlich schon sind.
Glen Benton hat sich bei Blabbermouth ausführlich zur Thema Coverartwork positioniert und auch wenn ich es ebenfalls nicht sonderlich einfallsreich finde, so verfahre ich immer noch nach dem Motto „Let the Music do the talking“ und mit der können Deicide mächtig punkten, auch wenn mir das Teil etwas zu klinisch klingt. Dennoch saustark und lupenreiner Florida Death Metal der besseren Sorte von den Gründervätern dieser von mir so geliebten Musikrichtung.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. From unknown Heights you shall fall
02. Doomed to die
03. Sever the Tongue
04. Faithless
05. Bury the Cross…with your Christ
06.Woke from God
07. Ritual defied
08. Failures of your dying Lord
09. Banished by Sin
10. A Trinity of none
11. I am I…a Curse of Death
12. The Light defeated