Label: Century Media
VÖ: 14.09.2018
Stil: Death Metal
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Jeder alteingesessene Death Metal Fan hat in irgendeiner gearteten Form seine Erfahrungen mit Glen Benton und Deicide gemacht. Bei mir waren es gleich mehrere. Zum einen der Umstand, dass ich das selbstbetitelte Debüt bis heute als einen Meilenstein in der todesbleiernden Szene ansehe, zum anderen den Tag, als Scott Burn meinen Kumpel Holger und mich vom Morrissound, welches wir anno 1992 besuchten, mit seinem Pickup ins Hotel fuhr und uns ganz nebenbei fragte, ob wir eventuell Interesse daran hätten, mal ein Ohr in die fertig gemischte „Legion“ zu riskieren, was bei uns beiden zu einer leichten Erektion führte.
Angekommen in der Gegenwart gilt meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit heute dem nunmehr zwölften Studioalbum „Overtures of blasphemy“, welches nach einer 5jährigen Funkstille die Rückkehr des blasphemischen Todesblei-Gottes Benton einläutet und zugleich eine schallende Ohrfeige für alle Nachwuchs- oder gerade frisch etablierte Death Metal Bands darstellt, denn auf diesem unfassbar brillanten Album gibt es nicht einen auch nur annähernden Ausfall, vielmehr Todesstahl-Hymnen, die die Zeit überdauern könnten und in vielleicht 15 Jahren einen Status wie „Altars of madness“ haben könnte. Übertrieben? Ach, leckt mich!
Nein, selbstverständlich macht Ihr das nicht, aber diese Scheibe ist so dermaßen massiv, kompositorisch überragend und technisch genial umgesetzt, dass man nicht umhinkommt, dieses in Polycarbonat gegossene Stück neumodischer Death Metal Geschichte permanent in Dauerrotation auf einem Medium seiner Wahl bis zur Besinnungslosigkeit zu konsumieren und dabei abzugehen, wie ein Frettchen auf Speed. Rasende Blastattacken eines junggebliebenen Steve Asheim und eine Gitarrenarbeit, die für ein fettes Grinsen im Gesicht eines jeden Riff-Enthusiasten sorgt sind Garanten für einen fetten Death Metal Hörgenuss. Der leider in diesem Jahr viel zu früh verstorbene Ralph Santolla, der sich 2011 auf meinem Neuzeit-Favoriten „To hell with god“ für die herausragenden Soli bei Deicide verantwortlich zeigte, wird von seinem Höllenthron verschmitzt auf seinen Nachfolger, Monstrosity Flitzefinger Mark English, blicken und alle Daumen nach oben recken, denn endlich kann jemand diesem begnadeten Künstler halbwegs das Wasser reichen. Anspieltips? Fuck no, denn jeder Song ist ein verfickter Killer und brennt sich ohne Umwege ins Großhirn.
Deicide haben ohne Umschweife DAS Death Metal Album des Jahres abgeliefert, brillieren mit spielerischer Eleganz, ohne die Brutalität auch nur einen Millimeter herunterzuschrauben, killen mit abartig genialen Kompositionen, mit einer megafetten Produktion und einem Killer-Artwork. Welche Note würdet Ihr da geben? Sehr Ihr!!!
Bewertung: 10 Punkte
Tracklist:
01. One with Satan
02. Crawled from the shadows
03. Seal the tomb below
04. Compliments of christ
05. All that is evil
06. Excommunicated
07. Anoited in blood
08. Crucified soul of salvation
09. Defying the sacred
10. Consumed by hatred
11. Flesh, power, dominion
12. Destined to blasphemy
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