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DEPRAVITY– Litanies for The World to suffer (2023)
(8.343) Maik (8,0/10) Death Metal
Label: DIY
VÖ: 22.04.2023
Stil: Death Metal
Dieses Album hat in mir erstmal einen Batzen Verwirrung gestiftet, denn laut Metal Archives haben sich DEPRAVITY schon vor Jahren aufgelöst und vorliegendes Album ist angeblich schon 2009 erschienen. Doch glücklicherweise lag dem Promopackage ein Infoblättchen bei, welches die Verwirrung zumindest zum Teil aufzulösen vermag.
Das Album ist tatsächlich schon so alt, dazumal aber nicht flächendeckend herausgekommen, - obwohl es schon Reviews aus der Zeit gibt- da die Bandmember auch noch in anderen Projekten/Bands involviert waren und somit DEPRAVITY etwas ins Hintertreffen geriet. Nun haben sich die Kollegen aber wieder zusammengerauft und entschieden, diese Granate nun doch noch, nach fünfzehn Jahren, auf die Death Metal- Meute abzufeuern.
Nach einem Intro geht es dann auch gleich in die Vollen. Fettester Death Metal mit technischer Raffinesse ballert uns entgegen. Zwischendrin kommt auch mal Frauengesang vor, aber der wirkt keinesfalls weichgespült, sondern kontrastiert perfekt mit dem endgeilen Riff, was die Kollegen hier in die Wand meißeln.
Auch sonst gibt es eine coole Mischung aus treibendem Gebretter, stampfendem Groove, morbiden Parts und technischen Spielereien. Außerdem haben DEPRAVITY auch noch diverse Sprachsamples eingebaut. Dazu kommt noch der abartig brutale Gesang, der besonders bei dem schleppenden „Decay In Embryo“ blutige Streifen in die Gehörgänge schnippelt.
Das Thema Abwechslung wird hier also großgeschrieben, die Mucke wechselt zwischen fast hymnisch-morbiden Parts und dem absoluten Brachialgeschepper, zwischen atmosphärisch dichten Momenten und Kettensägenattacken, und das alles auf recht hohem technischem Niveau. Zu Beginn von „Maelstrom Misanthropy“ verström eine Sitar orientalische Atmosphäre und die eingestreuten Frauengesänge im Hintergrund untermalen die getragenen Momente und verbreiten zusätzlich eine morbide Stimmung.
Gut, der Song „Monster Island Crusade“ wirkt etwas zerfahren, die MORBID ANGEL- Momente (zu „Heretic“- Zeiten) gemischt mit den deathcoremässigen Anleihen greifen bei mir nicht so richtig, doch letztlich zeigt dies auch nur wieder den Abwechslungsreichtum der Platte auf. „Catering The Dead“ hat dafür wieder richtig Groove im Arsch.
Letztlich kann man sagen, obwohl das Material schon anderthalb Decaden auf dem Buckel hat, hängt es der Zeit keineswegs hinterher oder klingt irgendwie altbacken. Die Produktion ist auch passend fett und nagelt dem Ganzen noch ein brachiales Eisen auf die Hufe. Und da die Kollegen von DEPRAVITY wohl jetzt wieder Blut geleckt, und live schon die eine oder andere Bühne zum Beben gebracht haben, kann man sicher in Zukunft noch so einiges von den Gelsenkirchenern erwarten.
Anspieltipp: „Hisabetsu Buraku“ und „Moshing Corpses“