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DESCENT – Order of chaos (2022)
(7.600) Maik (8,2/10) Death Metal
Label: Brilliant Emperor Records
VÖ: 14.01.2022
Stil: Death Metal
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Dass die Australier auch gekonnt auf die Fontanelle kloppen können, dürfte mittlerweile bekannt sein. Eines der von dort stammenden Kommandos ist der Fünfer DESCENT, welcher hier mit seinem nagelneuen zweiten Album ordentliche Schneisen ins Gehölz sägt.
Schon mit dem Titel des Openers wird die Marschrichtung angezeigt: Die Zeichen stehen auf Sturm. Und so fräst „Tempest“ ein rasendes Death-Metal Brett in kleine Späne, welches, ähnlich wie vielleicht BELPHEGOR, ziemlich in Reichweite des schwarzmetallischen Sägewerks zu finden ist. Die Black Metal-Note kommt vor allem dann zum Tragen, wenn die Vocals in genretypische Kreischgefilde wechseln.
Und obwohl hier wütend und brachial herumgeholzt wird, findet die ganze Chose recht präzise statt, teilweise sogar vertrackt technisch, mit schrägen Breaks, die sich wieder mit eingängigem Groove abwechseln, bevor schwarzmetallisches Halbtonriffing finster aus dem Gebüsch starrt. So vor allem im zweiten Song namens „Dragged“. Teilweise integrieren die Känguruhschlächter auch mal moderne Aspekte in ihre Metzelorgien, wie in „Resolve“ welches teilweise neuere MORBID ANGEL -Riffologie andeutet.
Ab und an wird auch mal brutalst losgegrinded, wie im rasenden „Gathering“, oder thrashkompatibel losgerifft, wie beim Anfang von „Filth“. Eine ziemliche Abrissbirne ist „Safe“, welches, unterhalb der Zweiminutenmarke angesiedelt, nichts, aber auch gar nichts mehr stehen lässt. Überhaupt zelebrieren die Knaben innerhalb kürzerer Spielzeiten ihre Zerstörungswut, überschreitet doch gerade mal das etwas komplexer aufgebaute „Despotic“, mit dem DESCENT ihre Scheibe abschließen, die Fünfer-Grenze.
Das hat dann zur Folge, dass „Order Of Chaos“ spieldauermäßig nur ganz knapp über „Reign In Blood“ liegt, aber ehrlich mal, in der Zeit wird aber auch alles zerlegt, was geht.
Wer eine amtliche Mischung aus Death Metal, Grindcore und Black Metal mag, die ab und an recht technisch daherkommt, und auch moderne Aspekte nicht vom Tisch wischt, sollte hier definitiv mal seine Gehörgänge durchspülen lassen. Für etwaige Lauschlappenblutungen übernimmt der Rezensent keinerlei Haftung.
Anspieltipp: „Tempest“ und „Safe“
Bewertung: 8,2 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Tempest
02. Dragged
03. Resolve
04. Gathering
05. Fester
06. Filth
07. Safe
08. Despotic