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DETEST im Interview

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Mit ihrem letzten Album "We Will Get What We Deserve" hinterließen die alten Dänen-Recken DETEST nur Schutt und Asche, und feierten ein prächtiges old school Death Metal Comeback auf Emanzipation. Das wieder zahlreiche fette Kracher an Bord hatte und Erinnerungen an das geniale 94er Debut "Dorval" mit Leben füllte. Wer denkt an diese kultige Scheibe nicht gern zurück. Derzeit werkeln die Jungs bereits an einem dritten Album. Gitarrist/Gründer der Band John Petersen stand mir für ein Interview zur Seite.  

Ich grüße euch, im Dezember 2021 habt ihr nunmehr euer zweites Album „What Will Get What We Deserve“ veröffentlicht, was wieder knackigen, dänischen old school Death Metal bot. Wie findest du die Reaktionen und allgemein das Album einige Zeit später?

Es gab viele gute und ein paar schlechte Kritiken, das ist also großartig. Aber zunächst schreibe ich Musik für mich selbst und wenn sie jemandem gefällt, ist sie super cool. Ich bin sehr zufrieden damit und es gibt vielleicht ein paar Kleinigkeiten, die mir auffallen und dann heißt es, „Warum haben wir es nicht so gemacht?“ Aber so ist es immer, es ist so einfach, hinterher schlau zu sein.

Ihr habt euch damals zu Beginn der 90er Jahre gegründet, wie sehr hat euch diese Zeit geprägt? Gibt es Dinge die du heute anders machen würdest?

Es hat mich definitiv zu dem gemacht, was ich heute bin, auch wenn ich in vielen Dingen viel besser geworden bin und viel mehr Erfahrung habe. Wenn man an die Zeit in den 90ern denkt, waren es Menschen, die ich auf Konzerten und in meinem Freundeskreis traf (es ist so viele Jahre her, ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, wie alles begann). Verdammt ja, ich würde vieles anders machen, erstens die Sache ernster nehmen und nicht nur eine Menge Drogen nehmen und mich ständig betrinken. Aber scheiß drauf, wir hatten Spaß und jetzt habe ich noch eine Chance und es ist fantastisch.

Das sehr starke Debütalbum „Dorval“ erschien erst 1994, warum hat die Veröffentlichung so lange gedauert, war die Arbeit daran so intensiv oder schwierig?

Wie ich gerade erwähnte, feierten wir gerne. Nach dem „Deathbreed“ (Demo) mussten also noch ein paar Songs geschrieben werden und es dauerte einige Zeit, da wir die ganze Zeit unterwegs waren und spielen mussten, und das nach einem Ausflug nach Aarhus. Ich erinnere mich, dass es ungefähr drei Monate gedauert hat, also war es im Vergleich zu heute vielleicht etwas lang.

Was sind die Themen die euch heute beschäftigen, ein Science Fiction Konzept wie auf „Dorval“ ist es denke nicht, wenn ich mir den Albumtitel zu „What Will Get What We Deserve“ zu Gemüte führe. Was hat euch das Leben in den letzten fast 20 Jahren gelehrt?

Nein, es ist kein Konzeptalbum, es sind ein paar Songs über uns Menschen, die alles zerstört haben, was dieser Planet uns gegeben hat (und dann bekommen wir eben was wir verdienen). Es ist auch mit ein bisschen Satan und Hass und allem, was der alte Mann sonst noch glaubt. Was zu den Texten eines Metal-Albums allerdings auch gehört, eine gute Mischung. Und was mich das Leben gelehrt hat, ist, dass Menschen zu den schlimmsten Tieren auf dieser Erde gehören.

Ich habe gelesen ihr seid darauf dem Alkohol und den Drogen stärker verfallen, wie kam es diesen schwierigen Weg zu wählen, viel wichtiger wie konntet ihr euch davon befreien? Wie blickt ihr heute auf die vergangenen Jahre zurück. Sind es verlorene Jahre?

Ja, ich dachte, „Sex, Drogen und Rock’n’Roll“ seien ein Lebensstil, aber später fand ich heraus, dass es nur ein Spruch war. Dann wurde ich Vater eines Jungen. Es war etwas, das mich zu dem Gedanken brachte, dass ich einen neuen Weg finden musste, und langsam wurde ich den ganzen Mist los. Aber es war nie so weit weg, dass ich ein paar Jahre verloren hätte. Ich habe einfach angefangen, mehr Zeit für meine Familie zu verwenden, als ich für die Musik aufgewendet habe. Und als er von zu Hause wegzog, blieb wieder mehr Zeit für die Musik, sodass ich mich, obwohl ich ein alter Mann bin, sehr jung fühle, wenn ich Musik mache und spiele. Als Michael von Target/Emanzipation fragte, ob wir/ich nicht wieder ein neues Album veröffentlichen wollten, antwortete ich ganz wie früher mit voller Überzeugung und 666 % klarem Kopf, wir waren wieder dabei.

Wie seid ihr die Aufnahmen zum zweiten Album angegangen, worauf lag das Hauptaugenmerk? Ihr wolltet sicher kein zweites „Dorval“ aufnehmen, oder?

Ich habe nie aufgehört, Musik zu schreiben, daher habe ich viele Titel in petto, die ein wenig optimiert wurden. Und wenn es einen Schwerpunkt gab, dann war es, dass es wie früher sein sollte, aber gewiss kein neues „Dorval“. Nur nicht wie A.M.O.L. was ich für ein bisschen zu viel hielt, ich weiß nicht was, es war einfach nicht ganz das, was ich für Detest gehalten hatte.

Was führte letztendlich zum Split von Detest? Gab es Ungereimtheiten wie ihr euch musikalisch fortbewegen wollt?

Ja, das ist einfach so, wir konnten uns auf nichts einigen und es kam einfach zu einem Streit darüber, wie wir mit unserer Musik weitermachen sollten. Wenn ich jetzt zurückdenke, haben wir es viel zu ernst genommen und das Wichtigste vergessen, dass es Spaß machen sollte und kein Job ist.

Was habt ihr nach dieser Zeit so gemacht, habt ihr euch anderen musikalischen Projekten oder dem Leben und der Familie gewidmet?

Wie ich gerade erwähnt habe, bekam ich einen Sohn und begann zu diesem Zeitpunkt, so oft ich konnte, viel Zeit mit ihm zu verbringen. Als 5 Jahre vergangen waren, war ich ein guter Vater geworden und er war absolut alles für mich. Darauf begann als Fußballtrainer in unserem Verein „Brøndby IF“ zu arbeiten und es war fantastisch. Dort habe viel Neues und neue Leute kennen gelernt und auch versucht, in einer Art Rockband zu spielen. Aber ich merkte, dass es mir nicht heavy genug war, also ging ich den Weg zurück zum Metal.

Auf dem amerikanischen Dark Symphonies habt ihr 2019 die EP „a Moment of Love“ veröffentlicht, die ich sehr gelungen fand. Was für eine Dampfwalze, wird diese gelungene EP nochmal neu aufgelegt, sie ist ja recht schwer zu bekommen?

Wie gesagt, ich bin damit nicht ganz so zufrieden, es war vielleicht etwas zu technisch, Lasse Lund hat erst danach angefangen, Musik machen zu wollen, die überhaupt nicht zu mir passte. Und ich bin mir nicht sicher, ob es noch einmal neu aufgelegt wird, denn nachdem ich Lasse gesagt hatte, dass es vorbei ist. Er wurde jedenfalls sehr wütend, aber klar Emanzipation würden es sehr gerne wieder auf Vinyl und CD veröffentlichen. Aber es ist kein Thema mehr, da er viel Geld im Voraus wollte, und es war einfach nicht realistisch für mich. Wer aber „A Moment of Love“ schon länger sucht, kann es bei mir zu einem sehr günstigen Preis erwerben.

War es für die EP nach der Langen Pause schwierig wieder in die Gänge zu kommen, oder hattet ihr aus der „Dorval“ Zeit noch Ideen in der Hinterhand?

Ja klar hatten wir. Und nachdem es veröffentlicht wurde, bekamen wir noch ein paar Angebote, also so kann man sagen, es lief richtig gut. Als mir ein neuer Plattenvertrag angeboten wurde und ich darüber nachdachte, Lasse rauszuwerfen, hatte ich Angst, dass sie es nicht tun würden, jetzt, da er nicht mehr dabei war. Aber ich habe mich gut mit Michael unterhalten und er war völlig auf meiner Seite, als er hörte, wie es in der Band lief.

2021 habt ihr euch mit Daniel Jelsgaard an den Drums von u.a. Panzerchrist und auch 2022 mit Anders Nissen als Gitarristen verstärkt, was war die Idee dahinter?

Zuerst war Danni bei Detest, bevor er zu Panzerchrist ging, ha ha, er kam hinzu, als wir W.W.G.W.W.D aufnehmen wollten. Seit ihm hatten wir es nicht mehr geschafft, uns zusammenzureißen und die Lieder vor Ablauf unserer Frist zu einzustudieren. Da Simon, Danni schon von früher kannte und wir uns darüber unterhalten haben, dass er die Lieder schneller lernen kann. Dabei hat es auch nicht lange gedauert, nach 14 Tagen war er bereit. Ehrlich gesagt habe ich noch nie mit jemandem gespielt, der so schnell lernen konnte, also war es großartig. Anders kam nach ein paar Konzerten als Trio zur Band, als etwas fehlte und es eine Gitarre mehr war, er ist auch ein super netter Kerl und kann Leads spielen, die ich nie lernen würde.

Ihr habt am 14.3 in Kopenhagen Left To Die auf ihrer Tour supportet, war es für euch wie eine Reise in die Vergangenheit? Wie lief der Gig, ging es so wild zu wie damals, hehe ????

Ja, es war wirklich wie eine Reise in die Vergangenheit und das erneute Spielen mit ihnen gut 30 Jahre später, war total cool und irgendwie auch super lustig. Da sie auch bodenständige, gute Jungs sind. Es lief wirklich gut, die Show war ausverkauft und an diesem Abend spielten wir nur Songs von „Dorval“, also war alles wie früher. Aber nicht ganz so verrückt wie damals, also ich habe nur 3 Bier getrunken habe und war völlig klar im Kopf. High wurde ich diesmal vom Gitarre spielen.

Wie schaut es 2023 mit Liveshows aus, gibt es einige Festivalauftritte?

Momentan stehen keine Festivals auf dem Programm, bisher nur ein paar kleine Shows hier in Dänemark, aber so ist es auch in Ordnung und das ist ok so. Das Jahr ist auch noch nicht vorbei, also schauen wir mal, ob sich in Zukunft nicht noch etwas auftut.

Und darf man auf ein drittes Album hoffen? Wie stehen da die Planungen?

Ja, das kannst du, wir gehen gerade die Songs für das nächste Album durch, nur um zu überprüfen, ob alles so ist, wie es sein sollte. Aber innovativ wird es nicht werden, das kann ich versprechen. Einfach guter Death Metal der alten Schule, mit einem Hauch von Thrash und vielleicht mit einer kleinen Melodie in den Ecken, die alle von einem Mann geschaffen wurden, der immer schwarze Klamotten trägt.

Danke Euch für das Interview, zweifellos seid ihr eine dänische Death Metal Legende, einige Worte an unsere Leser?

Vielen Dank dafür, aber ich sehe uns nicht als Legende, wir sind einfach jemand, die Metal lieben und gelernt haben, bis 4 zu zählen, haha. Und allen, die sich die Zeit genommen haben, dies zu lesen, ein RIESIGES Dankeschön. Denkt daran, das zu tun, was Euch guttut, und unterstützt auf jede erdenkliche Weise diejenigen, die Euch am Herzen liegen. Ich hoffe, dass wir uns eines Tages treffen und dann eine große Party feiern werden.


TIMO

Interviewpartner: John Petersen (Gitarre)



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