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DETEST – We Will Get What We Deserve (2021)
(7.540) Timo (7,5/10) Death Metal
Label: Emanzipation Productions
VÖ: 10.12.2021
Stil: Death Metal
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Nach dem großartigen 94er Debutalbum „Dorval“ wurde es leider viel zu schnell still um diese grandiosen Dänen, denn was die Nordlichter schon immer drauf hatten, dann war es sicher fettriffigen Death Metal über den Asphalt brettern zu lassen, man denke da nur an solch Truppen wie Illdisposed, Konkhra und eben Detest, deren erste Schandtaten zweifelsohne für mich zu den todesmetallischen Highlights der 90er zu zählen sind. Ich mag diese unglaubliche Heavyness und diese Wucht welche einer Dampfwalze gleichkam, dabei war es Death Metal der auch ohne wüste Raserei und technisches Rumgewichse, viel eher im Midtempo ein brutales Inferno entfachte.
Auf diesem zweiten Langeisen ist mit John Petersen, allerdings auch nur noch einer der ursprünglichen Gitarristen auf dem Detest-Deck und aus der „Dorval“ Phase dabei. John fand mit Drummer Dani Jelsgaard und Frontröchler, und Tieftöner Simon Springborg, die passenden Konstrukteure für eine tonnenschwere Death Metal Walze. Dabei hinterlässt das Trio jedenfalls jede Menge Schutt und Asche, und es macht schon ziemlich viel Laune den 10 neuen Tracks des aktuellen Asphaltdonnerhalls zu frönen.
Dabei merkt man sofort wie wichtig John Petersen schon immer für den Sound der Dänen war, denn auch auf „We Will Get What We Deserve“ liefert der gute Mann wieder ein monströses Riffbiest ab, als wäre kein Jahr vergangen. Das die Flamme des „Danish Dynamite“ immer noch in ihnen lodert, auch nach fast 30 Jahren des Erscheinens ihres Erstlings, davon konnte man sich bereits auf der 2019er EP „A Moment of Love“ recht deutlich überzeugen. Es war ein lautstarkes Lebenszeichen. Nun ist dieser Tage der zweite Langspieler, über das heimische Emanzipation Productions erschienen. Das Album besticht in jedem Fall durch einen ziemlich coolen old school Death Metal Charme, klingt hier keineswegs glatt und konstruiert, hat dabei einige richtig fette Kracher an Bord gebunkert.
Stilistisch irgendwo zwischen Massacre, Obituary, Grave und Benediction ist die Marschrichtung relativ schnell klar. Dabei machen Detest von Beginn an keine Gefangenen, der treibende Death Metal rödelt angenehm roh und direkt durch den heimischen Beschallungstempel. Detest klingen 2021 keinesfalls perfekt, in gewisser Weise auch ursprünglich, aber die Dänen erfreuen mich umso mehr mit diesem dreckigen, rohen Klumpen Todesmörtel. Dabei beängstigt mich mein Tempomat keineswegs, dass er bei diesem Album kaum an sein Limit gerät. Detest sind eher im brachialen Midtempo zu Hause, der herrlich scheppernde Backpfeiffen verteilt, und auch hin und wieder die Flucht nach vorn wagt. Der Sound der Brøndby Berzerker lebt von einem herrlichen Drive, garniert mit den passenden modrigen Gitarrensolis, passt hier ziemlich viel zueinander. Auch wenn ich hier noch von keinem völlig perfekten Album sprechen mag, ist dies hier dennoch ein richtig guter Death Metal Brecher, der von enorm viel Spielfreude profitiert, und jedenfalls richtig Bock auf neuen Stoff aus dem Hause Detest macht. Willkommen zurück ihr dänischen Wilden! Death Metal Rules! So wat von!
Anspieltipps: „Something You Disgrace” & „The Solution“
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist
01. This Is The End
02. The Process Of Doom Is On
03. Red Is All I See
04. We Will Get What We Deserve
05. Something You Disgrace
06. Start All Over
07. Fear Attracts The Fearless
08. The Solution
09. Vengeance Is Mine
10. You Wish
11. I Always Knew