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DETHRONED – A Bridge To Eternal Darkness (2023)
(8.654) Maik (7,9/10) Black Metal
Label: Dominance Of Darkness Records
VÖ: 01.12.2023
Stil: Black Metal
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Manchmal kann ich mich eben doch noch auf mein Gedächtnis verlassen, zumindest, wenn es um gediegene Stromgitarrenmusik geht. Denn der Name DETHRONED ließ in mir doch sofort ein Glöckchen erklingen, und ein Blick auf das Bandlogo aktivierte auch meine visuelle Datenbank. Denn in meiner musikalischen Sammlung fristen auch zwei Demotapes der saarländischen Schwarzmetaller ihr Dasein.
Demotapes. Das weist daraufhin, dass es die Band dann doch schon ein paar Donnerstage länger gibt, nämlich seit 1995, und da ich auf den ursprünglichen harschen Black Metal der Mittneunziger mehr abfahre als auf das glattgebügelte Symphozeug von heute war ich schon gespannt, was die Band denn heutzutage so auf Polycarbonat presst.
Und was soll ich sagen, es gibt wohl kaum eine Band des schwarzen Musizierstils in Deutschland, die ihrem zu Beginn eingeschlagenen Weg so kompromisslos folgt. Böse, kalt, desolat und finster. Klirrende Gitarrenläufe, harscher Gesang und all die anderen Versatzstücke des frühen Black Metal feiern hier fröhliche Urständ. Schrieb ich gerade ‚fröhlich‘? Fröhlich ist das Ganze überhaupt nicht. Und das soll es auch nicht sein.
Die Produktion ist auch recht authentisch roh und dreckig gehalten, was sich gut ins Gesamtbild einfügt. Leider wird auch der Sound dadurch etwas nivelliert. Der Gesang könnte etwas dominanter herüberkommen und sich stärker vom Gitarrensound abheben. Das würde die Songs um einiges wuchtiger machen.
Auch finde ich, würde den Songs etwas mehr Druck im Songwriting gut stehen. Die melodisch- melancholischen, teils auch bedrohlich wirkenden Phasen lockern das Ganze recht gut auf und verleihen, wie in „Void“ dem darauffolgenden Riffgewitter eine perfekte Startposition.
Insgesamt ist „A Bridge To Eternal Darkness“ ein stimmiges Black Metal- Werk in der Tradition der Gründerzeit dieses Musizierstils. Kalt, böse und beklemmend führt das Album den Zuhörer in eine desolate, freudlose Unterwelt, und den Weg dahin illustriert das düstere Coverartwork recht anschaulich.
„A Bridge To Eternal Darkness“ wird wohl kein Meilenstein des Schwarzmetalls werden, dafür fehlt es dem Album an herausragenden Songs. Doch dürfte sich bei den BM- Traditionalisten, die wie ich noch diese Demos mit den copy/Paste- Covers in Schwarz/Weiß zu Hause herumliegen haben, das eine oder andere tiefschwarze Freudentränchen aus den corpsepaintverzierten Augenwinkeln lösen.
Anspieltipp: „Void“ und „Ruf Der Tiefe“