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DEVIL IN ME – On The Grind (2022)
(7.568) Maik (7,5/10) Hardcore
Wie jedes Subgenre der gepflegten Stromgitarrenbeschallung hat sich auch beim Thema Hard Core eine große stilistische Bandbreite entwickelt. Vom eher Punk- beeinflßußten Thrash über Einflüsse aus Funk und Rap bis hin zu modeneren Ausrichtungen.
DEVIL IN ME können sich auf das Banner schreiben, daß sie sich aus fast allen Schattierungen des Hartkern-Kosmos‘ bedienen. Und das nicht als Flickschusterarbeit, sondern als recht gediegene Abrißbirne.
Das geht von groovg thrashigem Geschepper inklusive Gangshouts, wie im eröffnenden „Will“ oder „Never Give In“, über Hüpfcoreattacken wie „D.L.T.“ oder dem rappigen „War“ bis hin zu metalcoreaffinen Tracks wie dem mit Klargesangsparts versehenen „Awake“. Der Sound ist knackig und auf modern gebürstet, und könnte meiner Meinung nach etwas organischer klingen. Die Produktion gibt der Musik einen etwas maschinenhaften Touch.
Auch der Brüllwürfelgesang könnte noch einen Happen Vielschichtigkeit entwickeln, das klingt mir alles noch ein wenig gleichförmig, was aber wohl der modernen Ausrichtung der Mucke geschuldet ist, die bei alten Säcken wir mir wohl von Vornherein ein Dorn im Auge darstellt. Dafür hacken sie knackige Riffs in die Landschaft, die keine Wünsche offen lassen und auch Thrashmaniacs etwas geben könnten.
Nun gut, Geschmack ist subjektiv und sollte kein Qualitätskriterium sein, denn insgesamt machen die Portugiesen ordentlich Alarm, und kloppen trotz des etwas gleichförmigen Aggrogesangs ordentlich große Brocken aus dem Stuck. Wer also sowohl „altmodischen“ Hardcore mag, neueren Varianten dieser Musizierart bis hin zum Metalcore allerdings auch nicht abgeneigt ist, sollte sich diese Scheibe zur gepflegten Nachbarnfolter in die heimische Lärmsammlung integrieren.
Anspieltipp: „Will“ und „Never Give In“
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Will
02. Awake
03. In Loving Memory
04. Stomp
05. D.L.T.
06. S.C.
07. War
08. Aftermath
09. Unchained
10. Never Give In
11. Glory