Label: High Roller Records
VÖ: 15.11.2019
Stil: Speed/Thrash Metal
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Meine Fresse, was für eine geile Axt. Das hat man heutzutage relativ selten, dass schon beim ersten Anhören einer Promo die Hurra-Atome im Gehirn Purzelbaum schlagen. Es gibt auf dem Album jede Menge Gewitter, aber auch sonst lassen es die beiden Wahnsinnsknaben krachen ohne Ende.
DIABOLIC NIGHT ordnen sich in dem Sektor ein, wo der Speed Metal noch einen Fuß leicht im Heavy Metal hatte, aber den anderen schon recht weit in den Thrash Metal gereckt hat. Und so klingt auch die Mucke. Breitbeinig mit dicken Eiern. Nach einem Intro geht es auch gleich los. Harte Riffs treffen auf melodiöse Gitarrenläufe, und man fühlt sich an einige Sachen von der ersten SLAYER erinnert, oder vielleicht OVERKILL’s Debütalbum? Und ein bisschen ONSLAUGHT, natürlich auch die frühen. Ab und an könnte man auch frühe DESTRUCTION heraushören. Aber alles sowas von Old Fucking School. Sogar der Sound klingt nach den verdammten Mittachtziger Jahren, und wer jetzt daher kommt mit „Ohhhh , alt…öde“, dem hau ich persönlich die Bratpfanne mit Schmackes aufs Hirn. Das. Hier. Ist. Geil. Da fühle ich mich richtig jung, und, Leute, ich kann’s brauchen. Und hier wird nicht nur die alte Schule bedient, auch Kultur gibt es noch nebenbei, denn „Odyssey“ beginnt mit Gewitterklängen unterlegtem „Ungarischen Tanz Nr.1“ von Johannes Brahms, und mündet dann in einen megageilen Speed/Thrash-Track, der teilweise sogar ein fast DESASTER- mäßiges Riff aufleuchten lässt. Und auch am Ende gibt es noch mal Kultur. Wieder Gewitter, diesmal Brahms’s „Ungarischer Tanz Nr.5“, in einer flippigen Pianoumsetzung. Was jetzt die Geschichte des Odysseus mit ungarischen Tänzen zu tun hat, erschließt sich mir zwar nicht, aber es klingt geil, und das ist die Hauptsache. Punkt.
Es ist echt Wahnsinn, was die Kollegen von DIABOLIC NIGHT hier abgeliefert haben. Für meine alten, welken Ohren DAS Debüt-Album des Jahres. Ich kann hier für Fans des Mittachziger Speed/Thrash eine unbedingte Kaufempfehlung aussprechen. Ich selbst habe das Teil vor einigen Minuten bestellt, und weiß definitiv, wenn ich die CD habe, kommt die mindestens eine Woche nicht aus dem Player im Auto raus. Ach ja, und ehe ich es vergesse. Da das Gerät auf dem Qualitätslabel High Roller rauskommt, gibt es für den LP-Freund auch wieder einige leckere Vinylvariationen. Kaufen!
Anspieltipp: „Odyssey“ und „Infernal Power“
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Towards Forgotten Paths
02. Sovereign Of Doom
03. Crescent Moon Rise
04. In Retribution
05. Beyond The Realm (instr.)
06. Odyssey
07. Infernal Power
08. Reach For The Night
09. Descension Into Dying Spheres
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