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DISMAL – Quinta Essentia (2020)

(6.624) Maik (7,6/10) Art Rock


Label: Aural Music
VÖ: 13.11.2020
Stil: Art Rock

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Okay. Ich gebe es auf. Ich gestehe hiermit offiziell und ehrlich, dass mich dieses Album der Italiener DISMAL ein wenig überfordert. Die Band, welche ihren Namen mit dem Untertitel „The Waltz Of Mind“ versehen hat, spielt eine Musik, die teilweise nicht von dieser Welt zu stammen scheint, und sich auch direkten Kategorie Zuweisungen vehement entzieht wie ein nasser Aal dem Fischersfritzen. Ich habe mich mal auf den Begriff des Art Rock festgelegt, das trifft es sicher noch am besten.

Instrumental wechselt es zwischen Ambient, Loungemusik, dezentem Bombast (hä? Habe ich das jetzt wirklich geschrieben?) und Goth Rock, dazu kommen Songstrukturen, die in ihrer Abgefahrenheit an PINK FLOYD erinnern, teilweise recht sinfonische Parts offenbaren, und auch sonst die Bestrebung aufweisen, jegliche Eingängigkeit zu vermeiden. Dabei klingt das Ganze gar nicht mal chaotisch, dennoch präsentieren uns DISMAL doch ziemlich schwerverdauliche Kost. Die Songs wechseln ihren Charakter teilweise alle paar Sekunden, was es dem Zuhörer nicht gerade einfach macht, dem Klangerlebnis vollends zu folgen.

Dominierend ist der Gesang von Rossana Landi, die mich in einigen Teilen an KATE BUSH, in anderen vielleicht an PATTY SMITH erinnert, dann wiederum gibt es Stücke, in denen ein reiner Sprechgesang zum Tragen kommt. Zur Kontrastbildung kommt auch mal männlicher Gesang zum Einsatz, doch der Hauptanteil liegt bei Rossana.

Teilweise hat das Album regelrecht Hörspielcharakter, wie bei dem philosophischen Disput am Ende von „Turin Black Light“ oder Ähnlichem zu Beginn von „Mind And Randomness“. Ich gebe zu, dass ich beim ersten Hördurchgang ein wenig unschlüssig war, was ich von dieser Scheibe halten soll, und, ehrlich gesagt, vollkommen klar ist es mir immer noch nicht. Aber es hat was. Ich weiß zwar nicht, was, aber es ist zumindest ungewöhnlich. Es ist definitiv nichts zum mal eben nebenbei Hören, man muss sich schon etwas intensiver mit dem Material befassen. Wenn man will und kann. Für den gestandenen Headbanger dürfte diese Scheibe dann eher weniger interesant sein.

Ich finde das ganze Album immer noch recht anstrengend, und selbst der gerade laufende vierte Hördurchgang kann an meinem Eindruck nichts ändern. Wahrscheinlich ist mein Verstand auch zu träge für Walzer. Wer sich allerdings zutraut, auch mal den obskuren Wegen des Musikschaffens zu folgen, findet mit „Quinta Essentia“ ein paar ausgesprochen anspruchsvolle Wanderwege, auf welchen man sich allerdings ohne gute Navigationsfähigkeiten ziemlich verlaufen kann.

Anspieltipps: „Gold Leviathan Part I,II“ und „Mind And Randomness“


Bewertung: 7,6 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Gold Leviathan Part I, II
02. Turin Black Light Act I, II, III
03. Alma Mater (Alchimia Della Natura)
04. Mind And Randomness
05. Hermes The Thrice- Greatest
06. Beyond The Matter
07. The Big Bang Is My Light
08. Pale Blue Dot
09. Leviathan Of Gold Part III: Become





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