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DOG EAT DOG - Free Radicals (2023)

(8.583) Olaf (8,0/10) Punk


Label: Metalville
VÖ: 20.10.2023
Stil: Punk






Grau sindse jeworden, die Berufsjugendlichen! Wie ihre Fans, zu denen ich mich in den Neunzigern auch zählte, doch irgendwie war Dog eat Dog der Megaerfolg nicht unbedingt vergönnt, denn bereits 5 Jahre nach dem überragenden Debüt „All Boro Kings“ ging es mit „Amped“ schon irgendwie bergab und auch der halbherzige Comeback-Versuch mit „Walk with me“ war ein Rohrkrepierer, der die Hoffnung auf ein Widererstarken der Skate-Punks aus New Jersey zunichtemachte und ich den Deckel auf diese durchaus coole Combo draufmachte.

Doch hoppla…2018 gab es eine EP namens „Brand new breed“ und eine Tour, die die Jungs auch nach Berlin brachte und das Musik & Frieden in seinen Grundmauern erschütterte. Sollte da also doch noch was im Köcher sein? Irgendwie nicht, denn trotz einiger Konzerte und Festivalauftritten versank die innovative Truppe wieder in der Versenkung, aus der sie jetzt mit „Free Radicals“ hervorkommen und ja, trotz Ischias, Bandscheibe und einer leichten Arthritis in den Schultern schwang ich bei diesem 14-Tracker mehr als einmal munter das malade Tanzbein, denn die Scheibe beinhaltet eine ganze Menge geiler Songs.

Kurioserweise klingt Frontmann John Connor immer noch wie vor 29 Jahren, was es mir als ehemaligen Fan leicht macht, sofort wieder in die musikalische Welt der Spaßvögel einzutauchen und bei Songs wie dem bereits im Vorfeld veröffentlichten „Lit me up“, dem Kneipenhit „@Joe’s“ oder dem Hardcore Hit „Blvk Clvd“ mächtig in den Zappelmodus zu schalten, doch es gibt einen extrem wichtigen Part, der das Album zu einer kleinen Enttäuschung macht: Wo verdammt nochmal ist das Saxophon, was zum Sound von Dog eat Dog gehört, wie das Koffein im morgendlichen Kaffee?

Lediglich als in den Hintergrund gemischte Versatzstücke taucht dieses stilgebende Instrument mal sporadisch auf, was mich sehr enttäuscht, da dies immer DAS Trademark der Band war und deren Sound so unvergleichlich machte. Dann wäre definitiv auch eine höhere Bewertung drin gewesen, denn kompositorisch klingen die Jungs nicht unbedingt wie Männer in den oder Anfang der Fünfziger. Im Gegenteil, wenn man es nicht besser wüsste, könnte man bei der aktuellen Mucke von Dog eat Dog denken, die Top News in den Nachrichten sind der Anschlag auf Nancy Kerrigan (Eisenstange, you know), der Selbstmord von Kurt Cobain und das Birne Kohl noch immer Bundeskanzler ist. Ist das nun zeit- oder ideenlos?

Ich denke eher ersteres, denn obwohl sich auch ein paar mächtig hässliche Berthas in musikalischer Form auf dem Album befinden, macht die Pladde mächtig Laune und ist für Menschen, die 1994 gerade einmal Anfang Mitte 20 waren, eine wunderbare Zeitreise, die die Jungs gerne mit weiteren Veröffentlichungen in Zukunft fortführen dürfen.


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Lit Up
02. Kin
03. Never give in
04. Time won’t wait
05. 1 Thing
06. Mean Str
07. Energy Rock
08. @Joe’s
09. Blvk Clvd
10. Bar Down
11. Man’s best friend
12. E1on1
13. Looking back
14. Zamboni




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