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DREAM EVIL – Ancient Doom Metal (2024)

(8.997) Maik (8,0/10) Heavy Metal


Label: Century Media
VÖ: 26.07.2024
Stil: Heavy Metal






Ein weiteres Mal haben DREAM EVIL ganze sieben Jahre gebraucht, um dem Albumvorgänger einen Nachfolger zu bescheren. Nun haben die Schweden mit „Metal Gods“ ihren siebten Langspieler zusammengebosselt, um sich damit der Metallerwelt zu präsentieren.

Der Titel weckt sogleich Erinnerungen an den gleichnamigen JUDAS PRIEST- Song, und das Coverartwork mit diesem metallischen Vogelmonster gemahnt an das Cover von „Screaming For Vengeance“. Und im vorab veröffentlichten Lyricvideo zum Titelsong werden die Texte doch tatsächlich mittels der IRON MAIDEN- Schrift gezeigt. Doch schaut man sich den Text des Songs, der auch gleichzeitig der Opener des Albums ist, genauer an, erkennt man, dass dies alles eine Hommage an die alten Metalgötter wie PRIEST, MAIDEN, SAXON und MANOWAR darstellt. Und dann ist das erlaubt, denke ich.

Der Track geht auch musikalisch gut ins Ohr und qualifiziert sich definitiv für eine meiner kommenden Metal-Glorification-Sendungen. Natürlich bedienen sich DREAM EVIL ordentlich im musikalischen Genpool des klassischen Metals und wirken wie Kinder, die durch eine Süßwarenfabrik schlendern und sich alles greifen, was ihnen gerade gefällt. Und da sind alle Richtungen des klassischen Metals ein willkommenes Fressen(sic!).

„Chosen Force“ beispielsweise hat regelrecht AOR- Qualitäten und besticht durch packende Melodien, ohne jedoch schnulzig zu wirken. Mit „The Tyrant Dies At Dawn“ besteigen die Schweden das Piratenschiff und segeln zwischen ALESTORM und RUNNING WILD über die sieben stählernen Meere.

„Lightning Strikes“ arbeitet mit MAIDENschen Gitarrenmelodien. Hier kommt auch zum Tragen, dass Sänger Niklas Isfeldt recht oft den Gesängen von Biff Byford gelauscht haben muß. Dafür greift die Band bei „Fight In The Night“ ordentlich in die GRAVE DIGGER- Reservetruhe der knackigen Riffs. Dem gegenüber ist „Masters Of Arms“ eher eine Rockhymne, die einem auch irgendwie vertraut vorkommt. Ich weiß bloß nicht so richtig, woher.

Überhaupt kommen einem viele Versatzstücke ungeheuer bekannt vor. Klar, im klassischen Heavy Metal ist wohl jedes mögliche Riff und jegliche Gesangslinie in verschiedensten Versionen schon mal verhackstückt worden, sodass es wohl kaum noch möglich ist, was Neues zu kreieren. Und so klingt ein Riff mal nach JUDAS PRIEST, ein Solo mal nach MAIDEN, eine Gesangslinie erinnert einen an SAXON und so weiter. Und hab ich nicht so ein ähnliches Riff wie am Beginn von „Insane“ schon mal bei TT QUICK gehört?

Nun gut, ich sage dennoch: völlig egal. DREAM EVIL haben es geschafft, ihre Recyclingtour so cool umzusetzen, dass die Songs greifen, sich im Ohr festsetzen und- vor allem: Spaß machen. Und darauf kommt es auch an. Die Schweden bieten ein schönes Gemisch aus klassischem Heavy Metal und 2000+er Power Metals, der zwar keine neuen Bollwerke errichtet, von einiger der alten Mauern jedoch den einen oder anderen Moosbatzen abkratzt.

Und wenn ein Album mit dem Titel „Metal Gods“ als Hommage an die beste Musik der Welt verstanden wird, machen die bekannten Elemente doch auch irgendwie Sinn. Und die Tatsache, dass die Schweden ihre Mucke mit modernem Power Metal mischen, fegt zusätzlich den Staub der Jahrzehnte vom Plattenteller. Ich denke, die „Metal Gods“ schauen nicht unwillig auf dieses ihnen gewidmete Album hinunter.

Anspieltipp: „Metal Gods“ und „Fight In The Night“


Bewertung 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Metal Gods
02. Chosen Force
03. The Tyrant Dies At Dawn
04. Lightning Strikes
05. Fight In The Night
06. Masters Of Arms
07. Born In Hell
08. Insane
09. Night Stalker
10. Y.A.N.A.




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