Label: Kernkraftritter
VÖ: 26.10.2018
Stil: Death / Thrash Metal
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Ha! Erwischt! Die erste Death / Thrash Band, die NICHT bei Metal Archives zu finden ist…ein Omen? Wenn dann hoffentlich ein Gutes, denn Drill Star Autopsy sind damit noch frisch, neu, nicht gebrandmarkt und unverbraucht auf dem Tableau und können somit das Feld gewaltig von hinten aufrollen, was ihnen mit ihrem endlich vorliegenden Debüt „DevilGod Inc.“ mehr als gelingen sollte.
2014 gegründet und bereits 2015 beim 2.Tag auf dem Chroncial Moshers mit viel Applaus bedacht, haben sich die Eislebener nun doch ein wenig Zeit gelassen, um die damals gewonnenen Liveeindrücke endlich auf Polycarbonat zu bannen und den Leuten, die bislang noch nichts mit der Combo anfangen konnten, zu zeigen, wo Bartel den Most herholt, denn trotz einiger Anleihen aus dem oldschooligen Schweden-Death der Sorte Hypocrisy, At the gates oder den gaaaaanz alten In Flames halten die Jungs aus Sachsen Anhalt wenig davon, diese einfach nur profan abzukupfern, sondern garnieren diese mit vielen eigenen Ideen und kleinen Core-Anleihen, so dass das Endprodukt richtig abwechslungsreich daherkommt und keineswegs wie ein 08/15 Abklatsch wirkt. Allein dafür gebührt den Südharzern (nein, sie riechen nicht so...) ein großes Handgeklapper.
Bei „End of humanity“ beispielsweise blieb mir nichts anderes übrig, als mit dem guten Kopfhörer bewaffnet beim wöchentlichen Staubsaugen das Saugrohr als Gitarre zu missbrauchen und wie wild durch das Wohnzimmer zu moshen…um natürlich nicht zu realisieren, dass die Dame des Hause die ganze Zeit hinter mir stand und Goatseidank nicht so schnell die Videotaste an ihrem Handy fand, um diese etwas kurios anmutende Szene für die Nachwelt festzuhalten. Doch exakt das ist es, was die Mucke der Jungs ausmacht: Trotz exorbitanter Härte und gelegentlichen Blast-Ausflügen vergessen Drill star autopsy nicht, mit einem schlemischen Grinsen die Groovekeule zu schwingen und somit für mächtig Bewegung in den Gehwarzen zu sorgen. Und das macht Spaß, fetzt und macht „DevilGod Inc.“ zu einer der besseren und vor allem kurzweiligsten Veröffentlichungen des Genres im Jahre 2018 und sicherlich zu einem Anwärter auf den Newcomer Preis in diesem Jahr.
Lediglich das Cover finde ich ein wenig zu schlicht, da sehe ich durchaus noch Verbesserungspotential. Doch das ist dann aber tatsächlich ein winzig kleiner Wehrmutstropfen in einer ansonsten mehr als wohlschmeckenden Suppe, die sich Drill Star Autopsy da eingebrockt haben und die man mit Genuss und Schmackes gerne und öfter auslöffelt. Die Produktion ist fett, vor allem der Drumsound gefällt mir außerordentlich gut und die Tatsache, dass der von mir im Moshers Bericht als angeschossenes Rhinozeros betitelte Frontmann Sascha Schettler hier die damals schon gezeigte Energie 1:1 rüberbringt, gebührt Anerkennung und Respekt. Ebenso der Fakt, dass er im Mittelteil von „Circle of salvation“ klingt wie der junge Eddie Vedder. Fantastisches Debüt, welches ich uneingeschränkt zur Weiterempfehlung freigeben kann.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Revocation
02. Sun in black
03. Dance of the dead
04. Hellfire
05. End of humanity
06. Brave new world
07. Circle of salvation
08. Despaired souls
09. Don’t judge me
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