Es ist seit längerer Zeit eine Tatsache, dass sich die Neo Thrash Bewegung nicht nur auf das Amiland konzentriert, sondern auch in Deutschland immer mehr Bands aus dem miefigen Proberaum in das Licht der Öffentlichkeit drängen. Eine dieser Bands ist Dust Bolt aus München, die uns bereits im Jahr 2012 mit ihrem Debüt „Violent demoition“ begeisterten und Christian sogar dazu brachten, sich Vinyl zuzulegen, was einer Ehrenerklärung gleichkommt. Nun liegt Werk Nummer 2 namens „Awake the riot“ vor und bietet dem geneigten Hörer exakt das, was man von den Bajuwaren erwartet: Thrash as Thrash can!
Klar werden einige Miesepeter hier wieder warnend ihre Zeigefinger erheben und den Jungs fehlende Eigenständigkeit oder Originalität vorwerfen, doch wenn Dust Bolt clever sind, recken sie diesen fehlgeleiteten Nörglern sanft den Mittelfinger entgegen. Ich kann absolut nichts Verwerfliches daran finden, wenn vier Jungspunde sich ihre Instrumente schnappen und den Spirit des 80er Jahre Westküsten Thrashs wieder aufleben lassen, denn nichts anderes machen Dust Bolt! Schöngeister und Fans von gefühlten 2.534 Leads und Breaks in einem Song sollten schnellstens diesen Artikel links liegen lassen, da es hier einzig und alleine Riffs, Riffs und nochmals Riffs gibt, die dazu auch noch gut bis exzellent dargeboten werden. „Living hell“ beispielsweise ist der perfekte Opener, zeigt er doch exakt auf, welche Qualitäten Dust Bolt zu bieten haben. Schnell, rifflastig und einfach nur geradeaus in die Fresse. So soll das sein, so kann es bleiben…tut es ja auch! „Agent thrash“ wird DIE Mitgröhl Hymne des bierverseuchten Festivalsommers, „Worlds built to deceive“ landete ohne Umwege in meinem „Faves“ Ordner und wenn die Bengels dann auch noch mit „Future shock“ einen Song von einer meiner absoluten Lieblinge (Evildead) covern, ist eine hohe Note garantiert. Dies wird noch unterstrichen durch ein fettes, Ed Repka artiges Cover, einer glasklaren Produktion und einem immensen Spaßfaktor! Aber vorsicht, dass Ihr beim heimischen Moshpit um den Couchtisch nicht Muttis Vase zerdeppert.
Dust Bolt bestätigen mit „Awake the riot“ ihren eingeschlagenen Weg, können sich im Vergleich zu ihrem Vorgänger sogar noch steigern und sollten nun unaufhaltsam an die Spitze der neuen Generation an Thrash Bands in Deutschland springen. Meine Güte…was haben wir doch für ein Potential in Deutschland: Bloodspot, Pripjat, Space Chaser, Dust Bolt…und viele Unbenannte mehr. Da schießen mir doch glatt die Freudentränchen ins Auge!
Bewertung: brutalst starke 8,9 von 10 Punkten
Tracklist.
01. Living hell
02. Soul erazor
03. Beneath the earth
04. You lost sight
05. Agent thrash
06. Living a lie
07. Awake the riot-The final war
08. Eternal waste
09. Drowned in blind faith
10. Worlds built to deceive
11. The monotous-Distant scream
12. Future shock
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DUST BOLT (2014)
"Awake the riot"