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DUST BOLT – Trapped in chaos (2019)

(5.218) – Olaf (9,5/10) Thrash Metal

Label: Napalm Records
VÖ: 18.01.2019
Stil: Thrash Metal


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Ich gebe zu, dass mir beim ersten Abspielen des nunmehr vierten Albums der Jungs von jenseits des Weißwurst-Äquators etwas die Muffe ging, da der Vorgänger „Mass confusion“ nicht wirklich zu meinen Favoriten zählte und ich dementsprechend anno 2016 ziemlich enttäuscht war. Doch das ist Snow from yesterday…“Trapped in chaos“ ist so eine großartige Scheibe geworden, die nicht nur den geneigten Thrash Fan abholt, sondern auch bei den „normalen“ Metal Fans wie eine Bombe einschlagen könnte. Aber der Reihe nach…

Meine Fresse, „Forth strike“ als Opener ist gleich mal ein Tritt in die Weichteile und der unwiderlegbare Beweis, dass der von mir etwas gescholtene Vorgänger scheinbar doch ein zu verzeihender Ausrutscher gewesen ist. Gerade gesanglich zeigt sich Lenny hier gleich zu Beginn von seiner besten Seite und brilliert neben seinem gewohnten Gekeife mit einer schön sauberen Stimme, die vielen anderen Bands zur Ehre gereichen würde. Dieser rote, musikalisch herrlich brachiale, Faden zieht sich dann weiter über das großartig mit verschiedenen Tempi variierende „Dead inside“, dem Brecher „The bad ad“ und der prima schleppenden Doublebass Wuchtbrumme „Bloody rain“.

Mit „Rhythm to my madness” wird dann wieder an der Geschwindigkeits-Stellschraube gedreht und mit fettem Riffing angegeben. Ja, gerade dieser Song zeigt deutlich, dass die Bajuwaren trotz ihrer überall deutlich zu erkennender Weiterentwicklung immer noch ihren Anfängen frönen und brachiale Nackenattacken fabrizieren können. Mein persönliches Highlight folgt dann aber mit „Shed my skin“, der anfänglich mit einem herrlichen Powermetalriff überrascht und dann ebenfalls zu einem extrem abwechslungsreichen Thrasher mutiert. Zwischendurch muss erwähnt werden, wie knackig und frisch die Produktion aus den Boxen knattert und somit die fantastischen Thrash-Bolzen zu voller Blüte treibt. „Killing time“ ist dann erneut eine Reminiszenz an die frühen Werke des Quartetts, welcher den gleichen Härtegrad aufweist wie das Wasser aus meiner heimischen Leitung, ebenso wie „Trapped in chaos“, welcher ebenso durch die Butter geht wie ein erhitztes Messer. Leider verstehe ich nicht ganz, wie Dust Bolt am Ende der Scheibe mit der Ballade (ja, ganz recht gelesen) „Another day in hell“ den famosen Gesamteindruck so eklatant schmälern. Nein, der Song an sich ist ja nicht unbedingt übel, doch einfach vollkommen unpassend für solch eine Highspeed Combo, wie die Münchner eine sind.

Allerdings ist dies Jammern auf allerhöchstem Niveau, denn mit „Trapped in chaos“ sind Dust Bolt endgültig erwachsen geworden und sollten auch außerhalb etwas zertretener Thrash Pfade neue Anhängerschaft rekrutieren können. Die Scheibe ist definitiv die beste der sympathischen Gummibälle und das schmackhafteste seit Weißwurst und Paulaner Weißbier.

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Forth strike
02. Dead inside
03. The bad ad
04. Bloody rain
05. Rhythm to my madness
06. Shed my skin
07. Killing time
08. Trapped in chaos
09. Another day in hell


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