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DYSGNOSTIC – Scar Echoes (2022)

(8.068) Maik (7,9/10) Dissonant Death Metal


Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 11.11.2022
Stil: Dissonant Metal

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Die Tatsache, dass die Veröffentlichung dieses Album auf den 11.11. fällt, sollte man keineswegs zum Anlass nehmen, hier eine Truppe Scherzbolde beim pseudofröhlichen Alkoholabusus zu erwarten. Denn lustig oder gemütlich gehen die Dänen von DYSGNOSTIC auf keinen Fall ins Rennen.

Die Band, die bis vor kurzem noch DEFILEMENTORY hieß, hatte auch früher keine leichte Kost zu bieten, und beackerten den technisch zerfrickelten Bereich des Todesmetalls. Das war ihnen scheinbar nicht genug, und so folgte im Zuge der Umbenennung auch eine stilistische Umorientierung.

Nun, wenn man seine eigene Musik schon Dissonant Death Metal nennt, hat man wohl auch nicht vor, eingängige Unterhaltungsmusik zu machen. Hier geht es brutal und technisch zu, dazu kommen die ständigen Gitarrendissonanzen, die wie ein rostiges Skalpell an den Nervenenden sägen.

Ich muss zugeben, den ersten Hördurchlauf habe ich nur schwer durchgestanden, die musikalische Atmosphäre dieses Albums ist extrem anstrengend zu ertragen, wirkt bedrohlich, beängstigend und kalt. Fast unmenschlich intoniert, führt einen die Musik der dänischen Dissonanzakrobaten in entfernte, obskure und schmerzvolle Sphären des Unterbewusstseins.

Genauso wie zerstörerische Gedanken und unangenehme Erinnerungen nicht einfach weggewischt werden können, so hält die extreme Musik auf „Scar Echoes“ den Zuhörer gefangen und versperrt jede Fluchtmöglichkeit. Teilweise streifen DYSGNOSTIC auch den Bereich des Black Metal, was sich durch rasendes Geschredder und den kreischenden Gesang manifestiert.

Das Faszinierende ist die Tatsache, dass man, je öfter man sich in den Mahlstrom musikalischer Vernichtungsschläge wagt, mehr und mehr mit der Mucke verschmilzt. Musste ich meinen ersten Hördurchgang noch nach drei Songs abbrechen, habe ich den zweiten schon tapfer durchgestanden. Zwar musste ich mich danach erst einmal hinlegen, haha, aber mittlerweile finde ich fesselnde Strukturen in dem vermeintlichen Chaos.

Wie gesagt, leichte Kost ist etwas anders. Die Musik auf „Scar Echoes“ ist anstrengend, verstörend und scheint sich jeglicher Harmonie zu entziehen. Selbst die ruhigen, mit Akustikgitarren intonierten Parts wirken bedrohlich und lassen die Nackenhaare sich derart aufsträuben, dass man mühelos eine alte Autofelge damit entrosten könnte. Doch so schmerzvoll wie der Sound von DYSGNOSTIC auch sein mag, wohnt ihm doch eine eigenartige Faszinationskraft inne.

Anspieltipp: „Beneath Abysmal Plains“ und „Nothing’s Embrace“


Bewertung: 7,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Dysgnostic
02. Silvery Tongues
03. Beneath Abysmal Plains
04. Oceans Of Grey
05. Nothing’s Embrace
06. Scion Of Absence
07. Eternal Recurrence
08. Darkest Muse




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