Label: Steamhammer/SPV
VÖ: 17.02.2017
Stil: Symphonic Metal

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Kennt Ihr das auch? Da steht ein Besuch bei der Erbtante an, auf den man so absolut null Böcke hat, dem lieben Familienfrieden aber unbedingt mit hinmuss und der dortige Aufenthalt trotz diverse Schnäpse einfach nicht besser wird? So ähnlich ging es mir beim neuesten Werk aus dem Hause Edenbridge, denn trotz großer Ankündigungen der Platten- und Promotionfirma kann ich an „The great momentum“ nichts finden, was mich vom Hocker haut.

Prinzipiell bin ich eh kein großer Anhänger der von Christian und mir eingeführten Sparte der „Trällerelsen-Mucke“, doch man muss den Österreichern hier durchaus attestieren, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen Bands dieses (von uns erschaffenen) Genres durchaus Vorteile haben. Zum einen kann die Gitarrenbarbeit zuweilen mit einigen fetten Riffs aufwarten, die dann aber sogleich mit glitschigen und vor Schmalz triefenden orchestralen Passagen wieder zunichte gestrichen werden. Zum anderen ist der Gesang von Sabine Edelsbacher nicht so theatralisch wie von vielen anderen Combos aus diesem Bereich. Im Gegenteil…es macht durchaus Spaß ihr zuzuhören, gerade bei balladesken Ausflügen wie bei „Until the end of time“ (ok, da singt auch nen Kerl mit) oder dem orientalisch angehauchten „Return to grace“, doch das reicht in der Endabrechnung nicht, um bei mir den großen Wurf zu landen. Selbst die ziemlich fette und differenzierte Produktion kann da die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen.

Edenbridge haben definitiv ihre Daseinsberechtigung und können im Pool gleich veranlagter Bands ein gewichtiges Wörtchen mitreden, meine Suppe ist es allerdings nicht…doch jeder Fan von Epica oder ähnlich veranlagten Bands kann hier bedenkenlos seine Talerchen investieren.

Bewertung: 5,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Shiantara
02. The die is not cast
03. The moment is now
04. Until the end of time
05. The visitor
06. Return to grace
07. Only a whiff of life
08. A turnaround in art
09. The greatest gift of all