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EISREGEN

Rostrot (2012)

Du lieber Himmel, ein erneutes Werk der Thüringer Krawallcombo Eisregen, die bei mir immer das Gefühl völliger Hilflosigkeit auslösen. Zum Einen weil die Jungs auf jedem Album richtig gute Knüppel im Sack haben, Zum Anderen weil sich auf exakt den gleichen Albern immer wieder furchtbare Rohrkrepierer einschleichen. So ein richtiges Hammeralbum habe ich von den Jungs noch nicht in den Händen gehabt. Vielleicht ist es Kalkül, vielleicht unbeabsichtigt, doch ich habe immer das Problem der Band komplett zu folgen.


Nun also „Rostrot“ mit dem entsprechenden, Eisregen-typischen Coverartwork, das gut kickt und sich prima als T-Shirt Motiv machen wird. Das gesprochene Intro „Erlösung“ baut einen perfekten Spannungsbogen auf, der dann mit „Schakal-Ode an die Streubombe“ zur Perfektion erhoben wird. Welch ein geiles Massaker, eine richtig fette und derbe Death Granate und selbst das Single-like anmutende „Madenreich“ (wird definitiv ein absoluter Livekracher) knallt amtlich. Huch? Sollte dies endlich mal ein Eisregen Album werden, welches meine ungeteilte Zustimmung finden wird? Nö, denn „Ich sah den Teufel“ ist viel zu lang und viel zu langweilig und passt absolut nicht zu den beiden vorangegangenen Torpedos. So richtig verwirrt war ich dann bei „Blutvater“, der erneut derbe beginnt und danach aus unerklärlichen Gründen in sinnloses Tralala verfällt. In die gleiche Kerbe schlägt dann auch „Bewegliche Ziele“, doch beide Songs werden noch getoppt durch „Kathi, das Kuchenschwein“. Ehrlich, so einen Murks habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Ich schwöre auf meine Slayer Sammlung, dass ich dies Blutkehle Michi Roth beim Konzert in Berlin auch fragen werde, was er sich dabei gedacht hat…falls er überhaupt noch mit mir redet. Gottseidank hauen die Jungs dann wenigstens mit „Wechselbalg“ noch mal einen Kracher raus, der alle Trademarks der Band beinhaltet und zu gefallen weiß. Leider verfallen dann die beiden Rausschmeißer „Fahles Ross“, welcher noch einigermaßen geht, da er recht schleppend geraten ist und dadurch ordentlich knallt und der Titeltrack wieder in das von mir in der Einleitung skizzierten Schema.


Erneut packen es Eisregen nicht, mich zu packen…wech epochalen Worte (grins), da hier wieder der Fokus auf „Genie und Wahnsinn“ liegt und für mich wieder keine klare Struktur erkennbar ist. Vielleicht ist dies ja sogar ein Kompliment für Eisregen, dass sie Querschädel wie mich nicht greifen können. Den Fans ist dies eh wurscht, denn wie hätten die Thüringer sonst die deutschen Charts auf Platz 72 knacken können??? Eben…


Bewertung: schleimige 6,8 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Erlösung
02. Schakal-Ode an die Streubombe
03. Madenreich
04. Ich sah den Teufel
05. Blutvater
06. Bewegliche Ziele
07. Kathi das Kuchenschwein
08. Wechselbalg
09. Fahles Ross
10. Rostrot


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