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ENDSEEKER – Flesh hammer prophecy (2017)

(4.134) – Olaf (9,5/10) Death Metal

Label: FDA Records
VÖ: 20.10.2017
Stil: Death Metal

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Gerade im traditionellen Schwedentod ist es bei mir eher selten, dass ich mich länger als 2-3 Durchläufe mit einem neuen Produkt aus dieser Sparte aufhalte, da nicht wirklich mehr Neues oder innovatives in diesem Genre zu erwarten ist. Selbstverstndlich gibt es zuweilen rühmliche Ausnahmen, die heutzutage aber eher an einer Hand abzuzählen sind. Umso überraschter war ich daher, als ich nach dem Durchlauf des ersten vollstandigen Endseeker Longplayers “Flesh hammer prophecy” die Teile meines Schädels einsammelte, die ich beim heftigen Kopfnicken zu diesem todesbleiernden Meisterwerk in alle Windrichtungen verteilt hatte.

Das Hamburger Quintett, welches bereits 2015 unseren Marcus mit seiner ersten Mini LP namens „Corrosive revelation“ durchweg begeistern konnte, trifft mit jedem der hier auf Polycarbonat verewigten Geschosskugeln das Ziel auf 1.000 Meter. Jeder Schuss, respektive Song, ist ein Treffer in die Synapsen derer, die mit Namen wie Entombed, Dismember oder Grave etwas anfangen können und bei der bloßen Erwähnung dieser Legenden einen feuchten Schlueppi sein Eigen nennt. Doch was macht Endseeker nun so besonders im Gegensatz zu denen, die sich zwar einer ähnlichen Heldenverehrung verschrieben haben, dennoch nicht meine Begeisterung erwecken konnten? Ganz klar: Der Gesang! Was Frontbollo Lenny hier an stimmlicher Vielfalt bietet, sucht man bei vielen Kollegen im Genre vergebens. Klar akzentuiert, manchmal sogar mit einem eingestreuten Pigscream, setzt er der bereit vorhandenen musikalischen Klasse der Hanseaten das Krönchen auf und sorgt somit für eine wohltuende Abhebung von der Masse.

Doch es ist auch die Musik, die mich seit nunmehr gefühlten 20 Runden immer wieder mitnimmt, für akustische Aggressions Ausbrüche sorgt und mit an größter Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit seit Tagen meine Nachbarn in den Wahnsinn treibt. Da gibt es keinen Breakdown-Schnickschnack, kein abgehobenes Griffbrett Gewichse, sondern grundsoliden, ehrlichen und rifflastigen Death Metal, der einem das Innenohr zertrümmert und für unbändiges Hörvergnügen sorgt. Da ist es schon schmückendes Beiwerk statt überraschenden Bonus, dass die teutonische Elchtod Legende Marc Grewe bei „Black star rising“ seine Stimmbänder zum Schwingen bringt und dem ansonsten schon überragenden Song noch das Tüpfelchen auf dem I verleiht. Ebenso haben Endseeker nach dem genialen Entombed Cover „Supposed to rot“ vom minimalistischen Vorgänger mit „Powder burns“ nicht nur meine Lieblingsband gecovert, sondern dem Bolt Thrower Klassiker neues Leben eingehaucht und diesen mehr als nur aufpoliert. Megaggeil!

Wenn man als geneigter Anhänger dieser Musiksparte dieses Review mal querliest und all die Namen erkennt, mit denen ich hier um mich geworfen habe sollte klar sein, mit was wir es hier zu tun haben…nämlich mit einem der besten Debüts deutschen Death Metals der letzten Jahre. Wer bei Endseekers „Flesh hammer prophecy“ nicht im Takt sein Haupthaar schwingt, hat diese Musik keinen Deut breit verstanden.

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Into the fire
02. Flesh hammer prophecy
03. Demon spwan
04. Malicious instinct
05. Worshipping the bloodthristy
06. Feasting the decomposed
07. Shredding your graven image
08. Black star rising (feat.Marc Grewe)
09. Powder burns (Bolt Thrower Cover)
10. Possessed by the flame


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