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ENDSEEKER – Mount carcass (2021) APRIL APRIL

(6.965) Olaf (0,0/10) Death Metal


Label: Metal Blade
VÖ: 16.04.2021
Stil: Death Metal

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Es gibt Momente, da muss man gute Miene zum bösen Spiel machen und versuchen, den Schein zu wahren. Ja, ich habe eine Kutte mit einem fetten Endseeker Backpatch, war bisher mit den Jungs ziemlich gut befreundet und feierte deren Platten meist gnadenlos ab. Was der Hanseaten Fünfer allerdings hier abliefert, ist eine Frechheit, eine Verballhornung des zahlenden Fans und der Beweis, dass eine Schwalbe noch lange keinen Sommer macht. Doch dazu im Interview an anderer Stelle mehr…

Das gesamte Dilemma dieser akustischen Flatulenz namens „Mount carcass“ (warum nicht gleich Dismember Hills oder Bolt Thrower Rock?) beginnt schon beim Albumcover, welches fatal an Napalm Death‘ Scum erinnert, keinerlei Selbstständigkeit besitzt und einfach eine bloße Abkupferung aufgrund mangelnder Ideen darstellt. Dazu fährt man erneut einen HM-2 Sound auf, den man von tausend anderen Bands in der Vergangenheit, der Gegenwart gehört hat und vor allem in der Zukunft noch hören wird. Manchmal sollte man einfach mal wissen, wann es vorbei ist, wenn einem nichts mehr Gescheites einfällt. Leute, merkt Ihr nicht, dass Ihr schon längst von zig anderen Bands überholt und überrollt worden seid? Das Corona Jahr hätte man durchaus sinnvoller nutzen können. Berufliche Fortbildung beispielsweise, denn mit diesem oberpeinlichen Rumgerülpse ist der Gang in die Schlange des Jobcenters unvermeidbar. Und selbst dort müssten Endseeker wahrscheinlich noch Geld als Wiedergutmachung hinterlegen, um einer Bewährungsstrafe für sittenwidriges Verhalten zu entgehen.

Und noch was: Habt Ihr in der Vergangenheit schon mit eigentlich unter Strafe stehenden Coverversionen von Entombed, Bolt Thrower und vor allem Megadeth versucht, alten Helden Tribut zu zollen, so scheinen deren Unterlassungsklagen Erfolg gehabt zu haben, denn in Ermangelung an weiteren Klassikern, die Ihr, goatseidank, nicht mehr verhunzen könnt, wird nun Altmeister John Carpenter veräppelt und sein Soundtrack zu „Escape from New York“ (es klapperte die Klapperschlang, bis ihre Klapper schlapper klang) ins metallische übersetzt. Was kommt als nächstes? Das Thema von E.T.? Die Erkennungsmelodie der Muppet Show? Ich empfehle da Kermits „Im Garten eines Kraken“, bei dem der grüne Hauptprotagonist wenigstens ein wenig Ähnlichkeiten mit Eurem Sänger hat.

Ehrlich, lieber Ben Liepelt: Es bringt gar nichts, wenn man sich nun krampfhaft versucht, die Haare lang wachsen zu lassen, um wenigstens ein ganz klein wenig nach Heavy Metal auszusehen, wenn der Rest (Bassist und Kaffeeschnorrer Torsten mal ausgenommen) aussieht, wie ein buddhistischer Männerchor auf Butterfahrt nach Wanne-Eickel. Und auch Lenny „Fester Adams“ Grinder sollte mal darüber nachdenken, sich ein schickes Haarteil zuzulegen, denn so hat man immer das Gefühl, dass einen der Deoroller von der Seite anbrüllt. Furchtbar sowas…

Der „Restmüll des Monats“-Button war niemals einfacher zu vergeben und ich bin froh, dass am 16.04. ebenfalls die neue Cannibal Corpse das Licht der Welt erblickt. Da hat Metal Blade eine gute Wahl getroffen, um von dieser Rohstoffverschwendung wenigstens ein bisschen abzulenken.

Endseeker sind anno 2021 das Schalke 04 des Death Metals. Abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz mit ein paar verstreuten, treuen Fans, dennoch vielen, die die Truppe lieber in der zweiten Liga sehen würden als bei dem Versuch, halbwegs vernünftige Musik zu machen. Man sollte wissen, wann es besser wäre, die Koffer zu packen und sich nach einer sinnvollen Beschäftigung umzusehen, als weiterhin halbgaren Bullshit abzuliefern, wie es auf „Count Sparkass“ der Fall ist. Ich jedenfalls werde nach Ostern meine Schneiderin bitten, die beiden Patches von meiner Kutte zu entfernen, und zwar so, dass auch keinerlei Ränder mehr zu sehen sind, denn das wäre mir im höchsten Maße unangenehm und peinlich.


Bewertung: selbst ein halber Punkt wäre zu viel!


TRACKLIST

01. Unholy rites
02. Merciless tide
03. Bloodline
04. Mount carcass
05. Count the dead
06. Cult
07. Moribund
08. Frantic redemption
09. Escape from New York





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