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ENFORCED – War remains (2023)
(8.291) Olaf (9,0/10) Thrash Metal
Label: Century Media
VÖ: 28.04.2023
Stil: Thrash Metal
Es gibt heutzutage zwei formidable Wege, um sich richtig die Fresse polieren zu lassen. Entweder man steigt für 3 Minuten mit Conor McGregor in den Käfig oder man genießt die akustische Keule von Enforced, die mit „War remains“ nicht nur da weitermachen, wo sie mit „Kill grid“ aufgehört haben, sondern sie setzen noch ein Schippchen obendrauf, als ob es nichts Einfacheres gäbe. Holy hell!
Natürlich wird die Truppe aus der ehemaligen Hauptstadt der Konföderierten Staaten von Amerika niemals der Originalitätspreis gewinnen, doch das sollte auch nicht der Anspruch sein. Vielmehr ist es das, was man nach einem scheiß Arbeitstag, Krach mit der Frau oder aufkeimende Mordlust beim vorösterlichen Einkauf auf die Ohren braucht, um seine angestaute Aggression perfekt zu kanalisieren. Riffs, Riffs, und noch mehr Riffs, eine ultrabrutale Produktion, ein angepisster Frontmann und eine rasende Drummaschine, dem man nach der probe nicht im Dunkeln begegnen möchte.
Da wird beim wöchentlichen Großputz schon mal der Staubsauger zur Gibson und ehe man sich versieht, reißt man versehentlich den Stecker raus, was man aber bei 100% Volume auf den Kopfhörern nicht bemerkt und unter dem Gelächter der holden Gemahlin einfach weiter so tut, als würde man das Heim weiterhin von Staub befreien. Glaubt Ihr nicht? Exakt so ist es mir passiert, als ich Granaten wie „Avarice“, „Nation of fear“, „Starve“ oder „Aggressive menace“ völlig die Kontrolle verlor und moshend den Staubwedel schwang.
Melodien? Feines Gespür für ausgefeilte Arrangements? Fuck it! Braucht man hier nicht, wird nicht vermisst, außer man hat keinerlei Ahnung von Thrash der brutalen Sorte. Wen ich so überlege, fällt mir momentan keine andere Band ein, die auf solch hervorragende Art und Weise musikalische Brutalität so umsetzt, wie es Enforced nun seit mittlerweile drei Alben tun. Das isses, was ich brauche, was ich immer wieder gerne höre. Was für ein Killer!
Wer bei den fiesen Riff Attacken der Amis ruhig sitzenbleibt, hat den Thrash nicht verstanden. „War remains“ ist die Antwort auf die Scheiße, die derzeit auf der Welt so vor sich geht. In knapp 34 Minuten kann man alles vergessen und sich so richtig vermöbeln lassen. Für mich eine der besten Thrash Bands weltweit momentan.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Aggressive menace
02. The quickening
03. hanged by my hand
04. Avarice
05. War remains
06. Mercy killing fields
07. nation of fear
08. Ultra-Violence
09. Starve
10. Empire