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ENTERPRISE EARTH - Death-An Anthology (2024)

(8.768) Olaf (7,0/10) Tech Death Metal


Label: MNRK Heavy
VÖ: 02.02.2024
Stil: Tech Death Metal






Hattet Ihr schon einmal ein Hornissennest am Haus? Dieses unwirkliche Gebrummel, diese dystopischen Töne, diese Angst, die einem bei diesen Geräuschen befällt? Nicht? Dann habt Ihr zum einen Glück gehabt, könntet Euch aber zum anderen auch die neue Enterprise Earth Scheibe reinziehen, die zum größten Teil einen ähnlichen Effekt hat, wie das von mir vorher beschriebene Szenario.

Death-An Anthology“ nennt sich die Schlachtplatte der Mannen aus Spokane und trotz der unwirschen und manchmal wirr anmutenden Akustik-Ausbrüchen ist das Album durchaus hörenswert, was ich den vorherigen beiden Alben zur Gänze absprach. Zu frickelig, zu konfus und an vielen Stellen nicht nachvollziehbar war das Geschepper des Quartetts, was für Mathe Nerds sicherlich für ein feuchtes Höschen sorgte, diesmal allerdings Ernüchterung parat hält, denn Enterprise Earth haben sich ein wenig gewandelt und sind für meine Todesblei-erprobten Ohren nunmehr hörbar. Noch nicht komplett, aber zu weiten Teilen.

Das konnte ich allerdings beim Opener „Face of fear“ (das Intro „Abyss“ lasse ich mal außen vor) noch nicht wahrnehmen, bei denen die Bande aus dem Bundesstaat Washington genauso konfus agieren, wie bei den Alben vorher, doch plötzlich tritt man ein wenig auf die Bremse und haut Midtempo Raketen wie „The Reaper’s Servant“ raus oder das am Anfang extrem fette und doomige „Spineless“, welche mich echt abholten und weiter aufmerksam zuhören ließen.

Was mir gefällt ist, dass Frontmann Travis Worland an vielen Stellen zu dem brutalen Geschepper clean singst…und ich meine nicht Cattle Decapitation clean, sondern so richtig und das lockert dieses immer noch hammerharte Gemetzel an vielen Stellen extrem auf und macht eine Menge des hier vorhandenen Songmaterials extrem hörbar. Und auch wenn mir die für den Deathcore urtypischen Breakdowns manchmal mächtig auf den Zeiger gehen, gibt es eine Menge zu entdecken, was ich sehr überraschend finde.

Casket of Rust“ beispielsweise könnte auch von Nile stammen, da hier viel mit anderen Klängen experimentiert wird, oder „Malevolent force“, der sogar der Schwarzen Fraktion mächtig gefallen könnte. Natürlich gibt es dann auch wieder Ausreißer der Marke „I divine“ oder „Curse of flesh“, wo mir für meinen Geschmack einfach zu viel Griffbrettgewichse den Spaß an der Mucke verdirbt. „Accelerate Demise“ ist dann aber wiederum ein Song, der unfassbar unterhaltsam ist und fast wie eine Jam Session anmutet und zeigt, was für begnadete Musiker am Werk sind.

Alles in allem ist „Death-An Anthology“ für mich persönlich eine echte Überraschung, da hörbar und zum großen Teil wirklich spannend. Miesen Breakdowns und hirnzersetzendem Prog Gefrickel stehen brutale Granaten gegenüber, die schon fast an Devin Townsends Strapping Young Lad Phase erinnern, wenn auch nur entfernt. Starkes und interessantes Album von Enterprise Earth. Ich warte mal ab, wie es da weitergeht…


Bewertung: 7,0 von 10 Punkten


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