Label: Self released
VÖ: 02.03.2018
Stil: Death Metal
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Ach nee! Der Jakob, der mal kurze Zeit ebenfalls bei Zephyr’s Odem aktiv war und seit einer halben Ewigkeit bei seinen lokalen Death Metal Dudes von Epidemic Scorn den Tieftöner bedient, hat mir heimlich, still und leise deren neustes und nunmehr fünftes abendfüllendes Machwerk namens „Rebirth“ untergejubelt, welches ich mir gerne zur Brust nehme, denn obwohl die Jungs auf eine nunmehr fast 14jährige Karriere zurückblicken können, treten sie für mich tatsächlich erst jetzt in Erscheinung.
Und das mit Schmackes, denn scheinbar hat Annaberg-Buchholz neben der wunderschönen Landschaft des Erzgebirges nun auch eine musikalische Attraktion zu bieten, die sich nicht hinter den Großen des Genres zu verstecken braucht. Im Gegenteil, denn die Bande hat hier scheinbar etwas Bares in die Hand genommen und in Eigenregie ein Album zustande gebracht, welches in schnellen Parts mit Suffocation, Dying Fetus oder Cattle Decapitation durchaus Schritt halten kann, dennoch nicht nur auf stumpfes und dennoch technisch hochwertiges Geballer, sondern vielmehr auf Abwechslung und durchdachtes Songwriting setzt. Die Produktion ballert ordentlich, hätte aber in meinen Augen ruhig ein wenig Dreck gebrauchen können, denn manchmal sind mir die Gitarren ein klein wenig zu clean, was gerade bei Bolzen der Marke „Collateral damage“ oder dem in der Mitte mit einem Mörder Moshpart ausgestatteten Titeltrack auffällt. Was mich allerdings überraschte ist die Tatsache, dass Epidemic Scorn gerade bei langsamen Passagen richtig derbe zur Sache gehen, was mein persönlicher Lieblingssong „Hatred“ mehr als eindrucksvoll unter Beweis stellt. Doch wenn Ihr die Band und ihre hier dargebotene, exzellente Musik genau verstehen wollt, müsst Ihr Euch „Delicious“ reinziehen, denn diese Granate bietet die komplette Schnittmenge des musikalischen Könnens der Truppe.
Ich wundere und ärgere mich immer wieder, wie manch vollkommen überflüssiger Dreck mit Plattenverträgen und Tourneen hofiert wird, eine Band wie Epidemic Scorn aber im Untergrund ihr Dasein fristet und solch eine Hammerscheibe wie „Rebirth“ in Eigenregie und ohne jegliche Unterstützung anderer veröffentlichen muss. Eine Schande, die umgehend beseitigt werden müsste. Leute…geht auf Facebook und bestellt Euch Euer Exemplar dieser brillanten Mixtur aus modernem Death Metal und vielen leckeren Thrash-Anleihen, die mit tollen Mosh- und Bounce Parts garniert und einer Menge Breakdowns jedem den Schädel spalten. Ich möchte die Truppe schnellstmöglich live begutachten. Grandiose Arbeit!
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Rise of a beast
02. Collateral damage
03. Eradication
04. Rebirth
05. Shattered
06. Metamorphosis
07. The hunt
08. Hatred
09. Lord’s slayer
10. My realm
11. Delicious
12. Back to the abyss
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