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EQUILIBRIUM „Armageddon“ (2016)

(2.923) - Clemens (1,0/10) & Olaf (8,4/10)

Label: Nuclear Blast
VÖ: 12.08.2016
Stil: "Pagan" "Metal"
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Minus Review von Clemens

Da ist es nun, dass neue Album "Armageddon" von Equilibrium. Nur warum sind hier Pagan und Metal in Anführungszeichen gesetzt? Die Frage beantwortet sich sehr schnell durch das Hören des neuen Materials der Band, welches entgegen des doch recht düsteren Coverartworks und der aufgetauchten dunklen Fotos mit neuen Outfits alles andere als härter oder zurück Richtung Pagan Metal sich anhören lässt. Mehr als schade und traurig und wer gehofft hat, die Metal-Karnevalmusik mit nervtötenden Melodien hat ein Ende und geht zurück Richtung der alten Zeiten und Erfolge, wird hier mehr als enttäuscht.

Es ist noch bombastisch fröhlicher und verspielter, was "Armageddon" musikalisch von sich gibt, so viele Regenbögen kann eine Katze nicht mehr von sich geben. Der Welt ist ein einziger Spielplatz voller Freude und Spaß, härterer Pop-Spaß-Metal eben. Vielleicht war dies das Motto beim Songwriting und komponieren. Wobei es Textlich wie aber leider auch wie gewohnt weitergeht und ähnlich in Varg Manier sich nichts geändert hat:"Weiter voraus", "Wir bahnen unseren Weg", "gemeinsam sind wir stark", "neue Tage" etc, etc und wäre das nicht schon schlimm genug, wird das ganze ähnlich wie beim neusten Varg Ableger mit einem nachdenklichen, pseudomoralischen Textvers von einem Sprecher eröffnet. Wem gänzlich wenig Einfallsreichtum bei den vorher genannten Coburgern stört, kann auch gerne mal hier zu Worte kommen.

Der Name Equilibrium und dessen Label Nuclear Blast wird nicht immer reichen, um schnell die Verkaufszahlen zu pushen, bis die Fans einmal erwachen und sich nicht länger veralbern lassen. Musikalisch wirkt die Platte zudem noch wie eine B-Seite oder Kopie des Vorgängers in Sachen Sound und Qualität, dies ist einer der wenigen Pluspunkte, zumal bei "Armageddon" auch endlich mal, wenn auch nur sehr schwach, zumindest auch die Becken des Drummers zu hören sind. Aber von den Ideen der Titel und der Melodieläufe wirkt alles wie auf "Erdentempel"…schon einmal gehört. Nichts Neues eben, außer dass es eben noch mehr aufgepumpt selbstironisch überzogen fröhlich durch die Ohren fliegt. Hinzu kommt dann noch das wohl geplante Flaggschiff "Born To Be Epic", welches neben der selten angewandten englischen Sprache einen schrecklichen musikalischen Dubstep Refrain beinhaltet, bei dem ich die Frage in den Raum werfen muss, müssen wir immer Metal so weit gehen?

Klar ist nach links und rechts schauen, offen für alles sein eine gute Eigenschaft. Aber mich verstört dieser Part mehr und die Flöten lassen meine Haare schon fast abfallen und ich möchte mich nicht mit diesem Metal mehr identifizieren. Eine vielleicht gut geplante Idee, die gepushed wird und die Band weiter vorantreiben könnte, aber ich denke ich werde nicht der einzige sein, der sich spätestens jetzt von der Band abwendet und zur Genesung "Turis Fratyr" sich reinzieht und sich dabei noch fragt, was haben diese beiden unterschiedlich klingenden Alben mit ein und der selben Band zu tun. Vielleicht tat der Erfolg an einigen Stellen nicht gut, oder ich habe keine Ahnung, für mich eine 100%tige Enttäuschen zu jeder Sekunde!

Bewertung: 1,0 von 10,0 Punkten

Plus Review von Olaf

Jaja, die Geschmäcker sind halt verschieden und in einigen Punkten kann ich durchaus Clemens Recht geben…vor allem was seine offenkundige Ablehnung Varg gegenüber betrifft, aber deshalb Equilibrium mit denen über einen Kamm zu scheren, finde ich doch ein klein wenig zu viel des Guten. Natürlich ist das süddeutsche Pagan Metal Flagschiff immer eine kontroverse Band gewesen, die entweder eine breite Fanschar hinter sich, oder einen Haufen Hater vor sich vereinen konnte. Einen Mittelweg gibt es bei Equilibirum einfach nicht und wenn man ganz genau wäre könnte man auch sagen: Was kratzt es die deutsche Eiche, wenn sich die Sau (nein, nicht Clemens!) dran reibt. Der Erfolg gibt den Mannen recht und auch „Armageddon“ wird diesen Weg fortsetzen, daran besteht kein Zweifel.

Klar befinden sich auf der Scheibe ein paar artfremde Elemente, die ich allerdings bei solch einer Band auch erwarte und durchaus angebracht finde, doch fröhlich finde ich sie definitiv nicht, im Gegenteil. Das Teil hat einen recht düsteren Anstrich, Robses Vocals klingen angepisster und schwärzer als früher und auch die eingestreuten Instrumental-Arrangements, die erneut Rene’s Affinität zu opulenten Soundtracks wiederspiegeln, passen sich nahtlos in das Equlibrium’sche Sounduniversum ein. Ok…mit „Born to be epic“ kann ich auch nicht allzu viel anfangen, oder habe einfach nicht den Witz dahinter verstanden, falls da einer war. Dies gilt es demnächst in einem ausführlichen Gespräch zu ergründen.

Aber ansonsten kann ich die generelle Ablehnung von Clemens nicht so teilen und finde auch, dass „Sagas“ besser war als „Turis fratyr“, aber das nur mal so am Rande. Ich finde, dass „Armageddon“ gut reinläuft und mit „Katharsis“, „Helden“ und „Erwachen“ echte Brecher an Bord hat, die mächtig nach vorne gehen und live hoffentlich ein Plätzchen in der Setlist finden werden. Schade nur, dass Jen als Bassistin nicht mehr mit von der Partie ist, womit sich der Besucher nun ganz alleine mit der hässlichen Fratze von Robse zufrieden geben muss…aber auch das werden wir verkraften.

Bewertung: 8,4 von 10,0 Punkten

Tracklist:
01. Sehnsucht
02. Erwachen
03. Katharsis
04. Heimat
05. Born To Be Epic
06. Zum Horizont
07. Rise Again
08. Prey
09. Helden
10. Koyaaniskatsi
11. Eternal Destination


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