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ESBEN AND THE WITCH – Nowhere (2018)

(5.059) - Schaacki (9,7/10) Post Rock

Label: Season of Mist
VÖ: 16.11.2018
Stil: Post Rock

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Während ich sonst nach giftigem Black Metal oder zerstörerischen Death Metal lechze und mich manchmal wie ein Kind von einem Gewitter, nur eben der musikalischen Art, faszinieren lasse, so genieße ich es auch immer wieder, mich von besonderer, emotionaler Musik verzaubern zu lassen. Und wer könnte das besser als ESBEN AND THE WITCH? Schon als ich durch das letzte Scheibchen der Briten auf sie stieß, war ich wie verhext. Und so erwartete ich ihren neusten Output „Nowhere“ schon etwas sehnsüchtig. Und nun ist es also da, das fünfte Album der Post-Rocker.

Es startet mit einem kurzen Drum Fill, dann setzen auch Gitarre und Bass ein und schon umhüllt mich diese ganz spezielle Atmosphäre. Der Opener „A Desire For Light“ gehört zu den längsten Stücken der Scheibe und gönnt sich viel Zeit für den Aufbau. So erklingt die faszinierende Stimme von Rachel erst nach zwei Minuten, also gerade richtig nach der instrumentalen Vorarbeit, die einen bis hier hin schön eingewickelt hat. Und schon schließe ich die Augen und gebe mich den Klängen des Trios hin. Zack, schon wieder verzaubert!

Den zweiten Titel dürften einige Fans schon auf den Konzerten des letzten Jahres kennengelernt haben: „Dull Gret“ wurde hier und dort schon live vorgestellt und auch ich erinnere mich an den Song noch vom Auftritt im April 2017 im Hamburger Molotow. Die Nummer beginnt noch ruhig mit einem Duett, welches Rachel quasi mit sich selbst führt, denn erst einmal vernimmt man nur sowohl ihren Bass als auch ihre Stimme. Dann nimmt das Stück plötzlich Fahrt auf und ein sehr schwungvoller, eingängiger, fast schon poppiger Refrain offenbart sich. Im Hintergrund darf man sogar die Stimme von Drummer Daniel als Unterstützung wahrnehmen. Damit der benannte „poppige“ Charme aber keine Überhand nimmt, wendet sich das Blatt schnell in Richtung Prog. Dass die Band sich auch für unbequeme Songstrukturen nicht zu fein ist, konnte man schon in der Vergangenheit beobachten. Hier entsteht somit ein sehr interessanter Kontrast unter den verschiedenen Liedabschnitten.

Golden Purifier“ bleibt eine sehr ruhige Nummer, die vielleicht live für ebenso großartige Gänsehaut sorgen wird wie „The Fall Of Glorieta Mountain“ vom „Wash The Sins Not Only The Face“-Album von 2013. Hier liegt der Fokus ganz eindeutig auf dem Gesang, wobei die instrumentale Begleitung bei all ihrem Minimalismus einfach genau so viel liefert wie es eben richtig ist. Es ist wieder so ein Lied zum Augenschließen und Genießen. Mit überraschend viel Wucht schlägt der Beginn von „The Unspoiled“ ein, doch der Titel mäßigt sich rasch und lässt einen in die Stille treiben. Dennoch hat das Stück etwas Düsteres, etwas Wütendes und schaukelt sich immer wieder auf, sodass man sich wie auf einem Kahn weit draußen auf dem Ozean vorkommt, der stetig von großen Wellen heimgesucht wird.

Ähnlich wie „Golden Purifier“ zeigt auch „Seclusion“ die sehr stille Seite von ESBEN AND THE WITCH und lädt mit seiner transzendenten Stimmung zum Träumen ein. Aus dieser wird man dann von „Darkness (I Too Am Here)“ geradezu herausgerissen. Der Titel startet vergleichsweise mit einer regelrechten Soundwand und hat richtig Power. Thomas Gitarre sägt fast schon in post-black-metallischer Weise unerbittlich und kreiert eine finstere Atmosphäre. Auch hier bekommt Rachels Stimme etwas Verstärkung aus dem Hintergrund. Das Trio fährt im finalen Song des Albums also nochmal ordentlich auf. Und auch der rockig verspielte Anteil wird nicht fehlen. Die Nummer ist echt stark, überraschend und abwechslungsreich und verleiht „Nowhere“ einen würdigen Abschluss.

Das Warten hat sich gelohnt! ESBEN AND THE WITCH schaffen es abermals mich völlig in ihren Bann zu ziehen und ich möchte sagen, dass sie sogar noch den starken Vorgänger „Older Terrors“ übertreffen konnten. Ein Grund dafür ist unter anderem wohl der noch höhere Abwechslungsreichtum. Die drei Briten zeigen noch mehr Facetten ihres Könnens und das ohne jegliche Einbußen in der Tiefe ihrer Qualität. „Nowhere“ ist einfach ein großartiges Werk und somit gelingt es EATW wieder einmal zu einem meiner Jahreshöhepunkte zu werden. Es muss eben nicht immer ballern um mich umzuhauen…

Bewertung: 9,7 von 10 Punkten

Tracklist:
1. A Desire For Light
2. Dull Gret
3. Golden Purifier
4. The Unspoiled
5. Seclusion
6. Darkness (I Too Am Here)

 


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