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EVERGREY – A heartless portrait: The orphean testament (2022)

(7.814) Olaf (7,0/10) Progressive Power Metal


Label: Napalm Records
VÖ: 20.05.2022
Stil: Progressive Power Metal






Bevor ich mich ein wenig näher mit dem mittlerweile 13.Studioalbum der Mannen um Ausnahmeröhre Tom S.Englund beschäftige, muss ich eine kleine Anekdote zum Besten geben, die gleich zu Beginn aufzeigt, warum ich Evergrey nicht unbedingt für eine der originellsten bands in diesem Sonnensystem halte.

Ja, ich hatte „A heartless portrait: The oprhean testament“ bereits ein paar Mal durchgehört und erschreckenderweise sogar für gut befunden, was mir bei den Schweden so richtig auch noch nicht untergekommen ist. Als es dann an das Verfassen meiner Kritik ging und das Album eine weitere Runde in meinem Player absolvierte, fragte ich mich nach gut einer halben Stunde, warum mein Favorit „Midwinter calls“ noch nicht gelaufen war. Erst da stellte ich fest, dass ich statt der aktuellen den alten Longplayer „The Atlantic“ angeschmissen hatte.

Diese kleine Geschichte beweist die Krux und das Verhältnis, was ich zu Evergrey seit Jahren habe. Musikalisch und handwerklich sind die Bengels aus Göteborg über jeden Zweifel erhaben, doch die Musik ist beliebig austauschbar und hinterlässt nichts, was sich auch nur annähernd nachhaltig in den Synapsen festsetzt. Und das obwohl ich dem neuen Album durchaus Potential bescheinige und ein paar Songs es tatsächlich mit in meine Jahres Playlist geschafft haben.

Das liegt vor allem daran, dass die Band sich trotz dem unverkennbaren powermetallischen Einschlag von Bands wie Sabbaton, Beast in Black oder ähnlich gearteten Kasperkapellen wohltuend abhebt und mit tatsächlich weißmachen kann, dass sie alles was sie singen und spielen auch wirklich ernst meinen. Das große Manko ist allerdings einmal mehr, dass sich fast jeder Song im gleichen Tempo durch die Ohren schlängelt und somit keine richtige Spannung aufkommen will, obwohl gerade die Produktion und die reichlich theatralische Umsetzung wirklich hörenswert ist…doch…es will einfach nichts richtig hängenbleiben. Sprich: von Nachhaltigkeit ist „A heartless etc…“ so weit entfernt, wie meine Wenigkeit vom Absolvieren eines Marathonlaufes.

Es ist wirklich bedauerlich, dass ich irgendwie nicht weiß, was ich dem Album für eine Note ausstellen soll, denn einerseits mag ich die Platte wirklich, andererseits…naja…Ihr habt meine Kritikpunkte ja weiter oben gelesen und zur Kenntnis genommen. Hm…vielleicht liegt es einfach nur an meinem manchmal verkorksten Musikgeschmack, dass ich keinerlei Kurzweil verspüre, doch dafür kann die Band ja nüscht, oder? Anders gesprochen: Es gab schon weitaus schlimmere Platten der Schweden…


Bewertung: 7,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Save us
02. Midwinter calls
03. Ominous
04. Call out the dark
05. The orphean testament
06. Reawakening
07. The great unwashed
08. Heartless
09. Blindfolded
10. Wildfires




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