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EVOKED – Immoral Arts (2024)

(8.917) Maik (8,8/10) Death Metal


Label: FDA Records
VÖ: 17.05.2024
Stil: Death Metal






Im Grunde könnte ich problemlos größtenteils Olafs Review abschreiben, den jener welcher über das 2019er Album „Ravenous Compulsion“ der NRW-Deather EVOKED verfasst hat, doch dann fürchte ich den Zorn unseres geschätzten Chefrettichs, der die neue EP der Band eigentlich selbst rezensieren wollte, und nur aus Zeitgründen diese Scheibe zähneknirschend an mich weitergegeben hat. (so isses-Olaf)

Nun, schon bei den ersten Tönen beginnen meine Augen zu leuchten wie Supernovae, denn da ich ein glühender Verehrer der PESTILENCEialischen Zweitplatte „Consuming Impulse“ bin, haben mich EVOKED schlagartig ins Jahr 1989 geballert. Nicht nur das Riffing hat das klassische Mameli/Uterwijk Feeling, nein, auch Sänger Bonesaw zieht einem Martin Van Drunen fast die Salami vom Brot.

EVOKED nun als Kopie der holländischen Legenden zu bezeichnen, wäre allerdings grob böswillig, was ich tunlichst zu vermeiden suche. Die EP nennt sich „Immoral Arts“ und brät eine schön oldschooliges Gemisch zusammen, welches der Zeit, als sich der Death Metal gerade so aus dem Thrash freigeschwommen hat, ordentlich Tribut zollt.

Um noch einmal den Vergleich mit PESTILENCE inflationär zu bemühen: EVOKED kommen um einiges fetter, brutaler und kränker rüber als die Tulpentöter, was zum einen an der Produktion liegt, die durch heutige Aufnahmetechnik mehr Druck hinter die Lauschlappen bringt. Zum anderen erschaffen EVOKED eine Brutalität, die alles zusammenkloppt. Der Drummer hat sich das Pseudonym Artilleratör nicht von ungefähr gewählt, denn er drischt so wuchtig auf sein Kit ein, dass alles zu spät ist.

Dazu die sägenden Riffs, die sowohl eine morbide Atmosphäre schaffen als auch ordentlich Kniegas geben. Auch die Vocals grenzen an Stimmbandselbstgeißelung und setzen der Gesamtmucke das blutende Ei auf den Kehlkopf…äh…streichen wir den letzten Satz…NICHT.

Wer die kürzliche und eher peinliche Neueinspielungsplatte der PESTILENCEr ebenso Kacke fand wie ich, und da besonders die Neufassung der Frühwerke, kann seinen gequälten Ohren mit diesem Wundpflästerchen Linderung verschaffen. Wenn das Wort ‚Linderung‘ im Zusammenhang mit Death Metal genannt werden darf.

Anspieltipp: „Immoral Arts“


Bewertung 8,8 von 10 Punkten


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