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EXA - Left in Shards (2024)

(8.734) Olaf (8,9/10) Thrash Metal


Label: DIY
VÖ: 09.02.2024
Stil: Thrash Metal






Ich gebe es unumwunden zu, dass ich anfangs ein wenig mit Exa gefremdelt hatte. Gerade live wollte der ansonsten saubere, aber nicht unbedingt mit einem Originalitätspreis behaftete Thrash des Vierers aus der Hauptstadt bei mir einfach nicht zünden und auch wenn ich die Jungs menschlich sehr mochte und natürlich immer noch mag, war ich ein wenig zögerlich, als ich das zweite Album „Left in Chards“ in den (digitalen) Händen hielt, da ich auch noch dazu die neun Punkte von Maik zum Erstling „Cut the Past“ etwas zu hoch gegriffen fand.

Nun leiste ich allerdings Abbitte bei Tamino, Leon, Johannes und Tom, denn das hier präsentierte Songmaterial ist ein Quantensprung in der noch jungen Karriere der Berliner und beweist, wie aktiv und vor allem bärenstark die Szene in meiner Heimatstadt momentan ist. Dass Tom daran nicht ganz unschuldig ist, wissen vielleicht nicht viele, doch der umtriebige Frontmann hat sich in den letzten Jahren als vortrefflicher Knöpfchendreher entpuppt, was seiner Hauptband nun mehr zugutekommt.

Der Sound auf diesem Hochkaräter ist nämlich bretthart, staubtrocken und so präzise, dass jedes Instrument den nötigen Freiraum erhält, um sich im über alle Maßen grandiosen Gesamtbild gewinnbringend zu positionieren. Ok, vielleicht klingt das an manchen Ecken ein wenig zu clean, doch darüber sehe ich gerne hinweg, wenn der Bass mir so in den Bauch schrammelt und somit meinem Magen suggeriert, dass es an der Zeit wäre, eine Boje zu Wasser zu lassen, wenn Ihr versteht.

Natürlich hört man den Westcoast Vibe ganz klar heraus und neben den üblichen Paten wie Exodus, Machine Head oder Testament beinhalten die Songs auch nette Reminiszenzen an Slipknot („Mind free“) oder den Refrain des Prong’schen Megahits „Beg to differ“, zu finden beim Titeltrack. Finde ich auch gar nicht verwerflich, wenn sich das Jungvolk wohlwollend an die Altvorderen erinnert und diesen musikalisch nacheifert, ohne dabei nicht komplett die Eigenständigkeit einzubüßen. Denn die ist definitiv vorhanden und bügelt einem die Knicke aus der Bundfaltenhose, wie man gleich beim superben Opener „Return to Madness“ und dem sich immer weiterentwickelnden „Under his Eyes“ herrlich vernehmen kann.

Wo aber Licht ist, wird auch immer ein Schatten sein, auch wenn dieser hier so klein ist, dass er nicht unbedingt groß ins Gewicht fällt. Wenn man schon Samples wie bei „Hire to fire“ verwendet, bettet diese doch bitte in der gleichen Lautstärke ein. Wir sind fast die Kopfhörer weggeflogen. Genauso finde ich erneut das Albumcover etwas zu minimalistisch. Bei Thrash wünsche ich mir am besten immer eine Ed Repka Extravaganz, die natürlich aufgrund fehlendem Budgets nicht immer umgesetzt werden kann, aber es gibt auch genügend andere Artworker.

Trotz dieses kleinen Mimmimis meinerseits kann ich mit Fug und Recht und ohne Gewissensbisse für „Left in Shards“ eine unabdingbare Kaufempfehlung aussprechen, zumindest für das thrashende Klientel, welches keinen Bock mehr hat, jahrelang auf ein neues Album ihrer oldschooligen Heroen zu warten. Dafür bietet Exa hervorragendes Methadon und wenn die Jungs so weitermachen und diesen Weg weitergehen, wird der Plattendeal nur noch eine Frage der zeit sein. Starkes Teil!


Bewertung: 8,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Return to Madness
02. Under his Eye
03. Dead Child Eyes
04. Hire to Fire
05. Mind free
06. Left in Chards
07. Witch Hunt
08. Cease to Exist
09. Circadian
10. King Terror




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