Label: Nuclear Blast
VÖ: 20.09.2019
Stil: Thrash Metal
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Was haben Possessed, Sacred Reich und nun Exhorder gemeinsam? Das Trio hat sich über Jahrzehnte vinyltechnisch rar gemacht und kommt in 2019 aus der Versenkung zurück. Im Falle von Possessed stärker denn je, im Falle von Sacred Reich so lala und Exhorder? Die Erwartungen waren jedenfalls immens hoch, wenn man die letztjährige Performance beim Party San und den diesjährigen Auftritt beim In Flammen als Maßstab ansetzt, doch was heißt das für das erste Album nach 27 Jahren Pause?
Eines ist „Mourn the southern skies“ definitiv nicht: Schlecht…doch leider haut mich das Teil nur ansatzweise aus den Socken und die Enttäuschung überwiegt an vielen Stellen. Das liegt vor allem daran, dass „The law“ zu einer meiner absoluten Faves aus den Neunzigern gehört und heute noch gerne ein paar Runden auf dem Plattenteller dreht und dementsprechend mein Anspruch an das neue Material in unerreichbare Höhen schoss. „My time“ ist eine tierische Kante, auch das treibende „Rumination“ oder das rasende „Ripping flesh“ sind Granaten, die auch gut und gerne vor fast drei Jahrzehnten auf einem der Alben hätten landen können. Aber der Rest? „Asunder“ ist eine moderne Pantera Interpretation, „Hallowed sound“ kann locker als härtere Vicious Rumors Version durchgehen, „Arms of man“ ist ein langweilig doomender Lückenfüller und der neunminütige Titeltrack zieht sich irgendwann wie der olle schweizer Raclette Käse, der auf dem Weihnachtsmarkt immer nach ollem Schlüpper riecht. Aber schlecht ist das dennoch nicht, nur eben nicht Exhorder wie ich sie kennen, schätzen und lieben gelernt habe.
Jaaaaa, wird die Metal Polizei wieder aufjaulen…sowas nennt man Weiterentwicklung blablabla. Blödsinn, denn wer nach solch einer immensen Zeitspanne seine Rückkehr in den Metal Zirkus plant und durchzieht, sollte sich auch voll und ganz auf seine Wurzeln besinnen und das tun Exhorder leider überhaupt nicht. Kyle Thomas hingegen liefert ab und ist immer noch ein Front-Hooligan allererster Kajüte. War gut, ist gut, kann so bleiben. Der Rest ist annehmbar, satt produziert und gut dargeboten…für eine Band, die vielleicht nicht diesen heroischen Bandnamen mit sich herumträgt, sondern unter einem anderen Namen vielleicht besser abgeschnitten hätte.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. My time
02. Asunder
03. Hallowed sound
04. Beware the wolf
05. Yesterday’s bone
06. All she wrote
07. Rumination
08. Arms of man
09. Ripping flesh
10. Mourn the southern skies
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