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EXODUS – Persona non grata (2021)
(7.434) Olaf (8,5/10) Thrash Metal
Label: Nuclear Blast
VÖ: 19.11.2021
Stil: Thrash Metal
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Kaum einer anderen Scheibe hat die Thrash Szene so entgegengefiebert wie der neuen und insgesamt 12.Studio Scheibe von Exodus und wer feinsten und technisch hoch anspruchsvollen Bay Area Thrash erwartet, wird hier mehr als auf seine Kosten kommen! Und um gleich eine Diskussion anzufachen: Ich vermisse Rob Dukes zu keinem Zeitpunkt, denn Exodus waren sind und werden immer Zetro Souza sein, der hier einmal mehr zeigt, wie zeitlos seine Röhre ist. So, let the shitstorm begin!
Zuallererst freue ich mich, dass Drummer Tom Hunting seine Operationen halbwegs gut überstanden hat und das Gary Holt wieder voll mit am Start ist, was man an allen Ecken und Enden hört, denn wo er, meiner Ansicht nach, bei Slayer arg limitiert wurde, so spielt er sich hier wieder frei und lässt seiner ungezügelten Riff Aggression endlich wieder freien Lauf.
Überhaupt klingen Exodus nicht eine Spur altbacken oder langweilig. Vielmehr vermischen sie klassische Killer a’la „Fabulous disaster“ mit neuerem Material der Kategorie „Tempo of the damned“ und herauskommt mit „Persona non grata“ ein Album, welches alle Trademarks der Legende in sich vereinigt und einem von vorne bis hinten die Hirnrinde zum Kochen bringt.
„Slipping into madness“ oder „Antiseed“ sind beispielsweise Songs, die mich auch in den späten Achtzigern zu Jubelstürmen hingerissen hätten, da hier im Chorus die von mir so geliebten typischen Exodus-Gangshouts zum Einsatz kommen und den Songs somit noch mehr Aggression verleihen. Weigespültes sucht man vergeblich, vielmehr gibt es Riffs und Geschwindigkeitsrekorde en masse du fast jeder Song ist ein Volltreffer. Aber auch eben nur fast jeder, womit wir zu meinem größten Kritikpunkt am Album kommen…es hat Längen!
12 Songs sind eindeutig zu vie, denn es gibt da ein paar Kandidaten, die den Drive der Scheibe ein wenig einbremsen und kurioserweise sind es ebenjene, die vorab als Single ausgekoppelt wurden. „Clickbait“ und „The years of death and dying“ sind leider Ausfälle und letzteren habe ich deswegen nur hier reingepackt, weil das offizielle Video zu „The beatings will continue“ (obergeile Bratze!!!) zensiert ist und hier nicht eingebettet werden kann. Pfffft…
Was ich damit sagen will ist Folgendes. Ich nehme mir immer die, meiner Ansicht nach, besten Songs eines Albums und packe diese in meine Playlist für das entsprechende Jahr. Bei „Persona non grata“ sind es exakt neun Stück, ohne die beiden besagten Auskopplungen und dem Titeltrack, den ich leider als ebenjenen vollkommen deplatziert finde und schwupps, habe ich ein Album, welches locker an der 9,5, wenn nicht sogar höher gekratzt hätte.
Trotzalledem ist diese Scheibe einmal mehr eine exquisite Visitenkarte, die Exodus da abgegeben haben und immer noch um Lichtjahre besser als das, was der sogenannte Nachwuchs ab und an raushaut.
Neben den alten Slayer (bis zu Jeff’s viel zu frühem Ableben) sind und bleiben Exodus einfach DAS Aushängeschild in Sachen Thrash Metal auch wenn jetzt einige von Euch laut Testament brüllen werden…aber ich glaube eh, dass dieses Review einen netten Diskurs anregen wird, oder?
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Persona non grata
02. R.E.M.F.
03. Slipping into madness
04. Elitist
05. Prescribing horror
06. The beastings will continue (Until morale improves)
07. The years of death and dying
08. Clickbait
09. Cosa del pantano
10. Lunatic liar lord
11. The fires of division
12. Antiseed