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EXTINCT - Incitement of Violence (2024)
(8.848) Olaf (8,7/10) Thrash Metal
Label: MDD Records
VÖ: 18.04.2024
Stil: Thrash Metal
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In meinem Review zur 2021er EP „Downward Spiral“ attestierte ich der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins und Basis von Extinct, dass dort lediglich Sprotten und ein erfolgloser Zweitligist herumdümpeln würden. Gut, den Ekelfisch gibt’s immer noch, aber Holzbein Kiel zumindest hat sich gemausert und wird sich nächstes Jahr in der Belletage des teutonischen Kicks wiederfinden. Und um den Brückenschlag perfekt zu machen…sollten Extinct auf diesem Niveau weiter operieren, sollte der Einbruch in die Phalanx der etablierten Thrash Kapellen unseres Landes ebenfalls kein Problem darstellen.
Das Kieler Quartett versteht es prima, verschiedene Thrash Stile gekonnt zu verknüpfen und lassen dabei auch oft genug den Crossover Spirit der Mitachtziger aufleben, obwohl zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte wohl noch kein Bandmitglied wirklich Metal gehört haben dürfte. Und wenn schon, aufgeschoben ist nicht aufgehoben und wenn man dann diese Einflüsse geschickt in den eigenen Stil einfließen lässt, ist man sich meines Wohlwollen sicher.
„Incitement of Violence“ ist außerdem anders und es ist nicht einfach, dieses „Anders“ in Worte zu packen. Ich versuche es trotzdem mal. Extinct spielen nicht gradlinig, sprich legen sich auf ein Tempo fest. Der Opener „Ilwast“ beispielsweise hätte ebenso wie der Titeltrack auch von einer Band wie D.R.I. stammen können, wo hingegen das eher schleppende „Extinct Squad“ einer Band wie Exhorder zur Ehre gereicht hätte.
Dennoch latscht man auf dem Holzweg, wenn man Extinct irgendwelche Plagiate unterstellt, denn dafür sind die Thrasher wirklich zu eigenständig und haben einen ganz speziellen Sound, der einen hohen Wiedererkennungswert garantiert, was gerade bei den heutigen Thrashbands nicht unbedingt selbstverständlich ist. Vielmehr erfreut es mich sehr, dass es gerade die noch nicht ganz so auf dem Radar erscheinenden Bands versuchen, mit ein wenig Mut Eigenständigkeit zu produzieren, um sich somit ein wenig von der Masse abzusetzen. Ein hohes Risiko fürwahr, welches sich im Falle der Kieler aber durchaus auszahlt.
Natürlich ist noch nicht alles Gold was glänzt, doch „Incitement of Violence“ zeigt einem deutlich, was man erreichen kann, wenn man mit etwas Chuzpe, Mut zum Risiko und Selbstvertrauen an das eigene Songwriting herangeht und Schablone einfach mal in der Schublade lässt. Dann bekommt man ein Album, welches frisch, unverbraucht, an vielen Stellen wirklich innovativ klingt und einem tolle Momente thrashiger Kurzweil beschert. Und btw…das Albumcover finde ich mehr als nur gelungen und bedarf dringend einem Shirt-Erwerb.
Bewertung: 8,7 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Negation
02. Ilwast
03. Annihilation by Words
04. Mental Disorder
05. Incitement of Violence
06. Shattered Bowels
07. Slaughter in the Trenches
08. Extinct Squad
09. Lickspittle
10. Of no Account
11. Truth Shooter
12. For Decency’s Sake