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FATEFUL FINALITY – Emperor of the weak (2022)
(8.085) Olaf (9,4/10) Thrash Metal
Label: Blood Blast Distribution
VÖ: 11.11.2022
Stil: Thrash Metal
Ein Verriss schreibt sich meist wie von Geisterhand. Keine langen Überlegungen, einfach drauflos und Feuer frei. Bei guten Platten muss man schon etwas überlegen, was man so zu Papier bringt und bei überragenden Raketen versuche ich zum Teil meine Euphorie so zu verpacken, dass man als Leser nicht unbedingt den Gedanken fasst, dass ich mich komplett habe vereinnahmen lassen.
Beim nunmehr fünften Studiowerk der Mannen aus dem wunderschönen Weil der Stadt gelingt mir das allerdings nicht, denn nach unzähligen, zugegebener Maßen, Solo-Mosh Pits um den IKEA Lack und diversen blauen Flecken muss ich neidlos feststellen, dass „Emperor of the weak“ für mich in diesem Jahr die Speerspitze des Teutonen Thrash darstellt und ich glaube nicht, dass da in den letzten 6 Wochen des Jahres noch irgendetwas nachkommt.
Fateful Finality schaffen es fast mühelos, alle Trademarks eines großartigen Thrashsongs in jedem ihrer Titel zu vereinen und daraus ein Gemisch zu zaubern, welches mich nicht stillsitzen ließ. Ein Song wie „Stealth aggressor“ beispielsweise klingt wie ein räudiger Bastard aus alten Machine Head und Exodus, wo hingegen „From creator to victim“ wie eine tiefe Verbeugung an Vio-Lence und die Westküste im Allgemeinen daherkommt. Überhaupt muss man neidlos anerkennen, dass wenn man einem Unwissenden diese brillante Scheibe vorspielt, er definitiv auf die Bay Area tippen würde, und das sollte wohl schon Anerkennung genug sein.
Es gibt Riffs im Überfluss, dazu auch viele schleppende Passagen, ultrafette Moshparts und alles in einem brachialen Soundgewand, welche keinen Stein auf dem anderen lässt. Doch das eigentlich Highlight ist der Wechselgesang zwischen den beiden Gitarristen Simon Schwarzer und Patrick Prochiner, welcher hier kein Mittel zum Zweck ist, sondern wirklich fantastisch funktioniert und das Wort „Langeweile“ ins Reich der Legenden verbannt.
Gibt es überhaupt einen Kritikpunkt? Wenn dann höchsten den, dass die Scheibe durchaus noch 10 Songs hätte mehr vertragen können, denn auch das Coverartwork passt wie Arsch auf Eimer und irgendwie gewinne ich immer mehr den Eindruck, dass Fateful Finality hier alles reingepackt haben, was ihnen auf der Seele brannte und ebenjene Wut auch musikalisch umgesetzt haben, ohne Gefangene zu machen.
„Emperor of the weak“ ist genau DER Soundtrack, den man sich in diesen nasskalten Tagen wünscht, denn mit persönlich wird bei solchen Thrash Rasereien sofort warm ums Herz. Noch einen Hinweis am Schluss. Regler auf Zehn und dieses brutale Stück Raserei in voller Lautstärke genießen und sich das Teil physikalisch ins Regal wuchten. Megageiles Album!
Bewertung: 9,4 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Emperor of the weak
02. Stealth aggressor
03. Live amid warfare
04. Dead earth
05. When peace is the demand
06. Hate kill and death
07. Time bomb
08. From creator to victim
09. Call of the cult
10. The man he was
11. Social terror