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FEANOR – Power of the chosen one (2021)
(7.051) Olaf (5,5/10) True Epic Metal
Label: Massacre Records
VÖ: 23.04.2021
Stil: True Epic Metal
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„Rise of the dragon“, „Metal land“, „The return of the metal king“ oder „Bringer of pain“…Quizfrage: Um welche Musik dürfte es sich hier handeln? Richtig! Sozialkritischer Metalcore mit Mosh-Einlagen…ist es selbstverständlich nicht, sondern Lendenschurz-orientierter-dicke-Eier-Metal mit einem ziemlich derben Manowar Einschlag, bei dem man das Klirren der Klingen und das Rasseln der Kettenhemden förmlich hören kann. Und obwohl ich gerade die genannte Orientierungshilfe vollkommen ablehne und mich deren Werk verweigere, so sind Feanor tatsächlich hörbar und machen in kleinen Dosen sogar richtig Bock, das Dammwild zu erlegen, die Prinzessin zu erschlagen und den Drachen zu verführen.
Seit nunmehr 25 Jahren toben sich die nach einer Figur aus J.R.R.Tolkiens Werk „Silmarrilion“ benannten Argentinier aus Buenos Aires auf der südlichen Halbkugel aus, frönen ihrer Leidenschaft zu vor Klischee triefenden Fantasy Metal, kommen dabei nicht über den Status einer Underground Band hinaus. Das liegt vor allem daran, dass Feanor sämtliche Selbstständigkeit vermissen lassen und hemmungslos in fremden Gärten wildern. Das mag für Südamerika vielleicht reichen, doch international werden sich die aneinandergereihten „hails“, „kills“ und sämtliche anderen zur Genüge ausgelutschten Trivialitäten kaum für eine erfolgreiche Karriere eignen. Wobei man zur Ehrenrettung der Gauchos allerdings sagen muss, dass sie durchaus wissen, was man mit den ihnen gegebenen Instrumenten anzufangen haben, auch wenn dabei eine Musik entsteht, die ich als 18jähriger mal gerne gehört habe.
Gut produziert ist die Schose und von daher wirklich partiell hörbar, auch wenn die bereits oben erwähnten Inhalte eher für einen leichten Sodbrand sorgen, statt für ein ungetrübtes Hörvergnügen. Das ist natürlich rein subjektiv, denn die Horden, die selbst ihren morgendlichen entkoffeinierten Soja Latte mit zuckerfreiem Walnuss Aroma aus dem Horn schlürfen, dürften beim Genuss von „Power of the chosen one“ umgehend ihr Grizzly Fell umschnallen, die Axt schultern und auf Jagd nach Oger in Richtung Sumpf aufbrechen. Ich reiße mir da lieber eine Dose Schultheiß auf.
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Rise of the dragon
02. Power of the chosen one
03. This you can trust
04. Metal Land
05. Hell is waiting
06. Together forever
07. Bringer of pain
08. Lost in battle
09. Fighting for our dream
10. The return of the metal king (The odyssey in 9 Parts)