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FERAL – To ursurp the Thrones (2024)

(9.141) Maik (8,0/10) Death Metal


Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 18.10.2024
Stil: Death Metal






Wenn die Rede auf den Begriff schwedischer Death Metal kommt, hat man sofort einen bestimmten Gitarrenklang vor dem inneren Ohr. Wer sich technisch mehr damit befasst, dem kommt das gute HM2- Effektpedal in den Sinn und der damit verbundene modrig-grummelnde Sound, der die Magenwände von innen massiert. Und dieser Gedankengang liegt hier richtig.

Seit 2007 sind FERAL aus Nordelchistan mittlerweile auch unterwegs, stehen trotz regelmäßig veröffentlichter Platten aber nicht so richtig im Rampenlicht. Das möchte das Quintett mit ihrem vierten Album scheinbar ändern, denn es trägt den ambitionierten Titel „To Ursurp The Thrones“. Welche Throne FERAL an sich reißen wollen, werden wir sehen, beziehungsweise hören.

Der Gitarrensound zeigt uns schon mal, dass wir richtig lagen mit unserer Assoziation. Tiefgestimmte Äxte wuchten sich durch die schwedischen Wälder, und man wird zweifelsohne an die Zeiten erinnert, als der Elchtodsound zur Jahrzehntwende 89/90 zu uns schwappte. Und waren für mich DISMEMBER immer die dreckige Variante von ENTOMBED, so scheinen mir FERAL die dreckige Variante von DISMEMBER zu sein.

Denn FERAL scheinen einerseits mit dem Grindcore zu liebäugeln, andererseits auch eine Spur Death’n’Roll nicht außer Acht zu lassen. Aber nicht so geschniegelt wie ENTOMBED zu „Wolverine Blues“- Zeiten, sondern eben, nun ja, dreckiger. Das liegt auch am Gesang von David Nilsson, der eher brüllt statt growlt, oder zumindest irgendwo dazwischen liegt.

Melodien lassen die fünf Kollegen auch zu, aber nie so viel, um den Moder abzuschütteln. Der Beginn von „The Devouring Storm“ hat sogar etwas AUTOPSY- Morbidität im Rucksack. Hier werden das Blut, die Gedärme und die modrig müffelnden Kadaverteile noch schlachtfrisch auf dem Hackklotz präsentiert, anstatt sie in klinisch saubere Tupperdosen zu sperren.

Und so stampfen, prügeln und grooven sich die fünf Bagaluten durch den morastigen Forst und zelebrieren den schwedischen Death Metal Kult, als wären die letzten dreißig Jahre ausgefallen. Wer mit dem Wunsch nach cleaner Vokalisation, klinisch sauberen Soli und melodischer Finesse und ähnlich modernem Schnickschnack an die Band herantritt, bekommt einen fetten Mittelfinger entgegengereckt. Und im Uffta Uffta -Takt und dem Spruch „Wollt Ihr uns FERALbern?“ gibt es ordentlich Watschentanz im Schwedenstil.

Die Schlachtpatte hat auch eine passende Produktion, die authentisch nach 1990 klingt und auf Hochglanz und Wohlklang einen großen Haufen scheißt. Das lässt in mir nun ein wenig den lästerlichen Gedanken aufkommen, welche Art Throne FERAL zu besteigen trachten.

„To Ursurp The Thrones“ ist ein bluttriefendes, dreckiges Stück morastig krachigen Death Metals, für den der Begriff Old School schon fast eine Untertreibung ist. Wer düsteren Death Metal schwedischer Prägung mit ordentlich Dreck, Blut und Metzelei steht, ist bei FERAL an der richtigen Stelle. Originalität? Was ist denn das? Innovation? Am Arsch. Wir wollen Krach!

Anspieltipp: „To Drain The World Of Light“ und „Deformed Mentality“


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. To Drain The World Of Light
02. Vile Malediction
03. Deformed Mentality
04. Bound To The Dead
05. The Devouring Storm
06. Spirits Without Rest
07. Decimated
08. Phantoms Of Antiquity
09. Soaked In Blood
10. Into The Ashes Of History
11. Stripped Of Flesh




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