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RING FREI FÜR RUNDE 2

16. - 17.12.2016 - Berlin @ Postbahnhof

Nachdem erfolgreichen Auftakt im letzten Jahr – Kollegin Marlen berichtete – öffnet das De Mortem et Diabolum nun zum zweiten Mal seine Tore und lädt zu einer weiteren Feier von Schwefel, Tod und Teufel. Erneut wird die Hauptstadt an einem Freitag und einem Samstag im Dezember von Bands des härteren Kalibers heimgesucht. Wo letztes Jahr noch Hochkaräter wie die aufstrebenden Mgła und Undergroundperlen wie Necros Christos und The Ruins Of Beverast begeistern konnten, werden auch diesmal einige starke Acts aufwarten, doch dazu mehr im Detail:

Eröffnet wird das diesjährige De Mortem et Diabolum durch Witch Ritual. Mit ihrem occulten, doomigen Stoner Rock fällt hier nicht zu Beginn gleich die schwere Axt, dafür wird man aber schön in düstre Stimmung gerockt. Darauf folgt dann aber die fürs Festival typische Marschrichtung – die Krakówer Outre werden mit ihrem teils aggressiven, teils doomigen Black Metal das Publikum nun den endgültigen Stoß in die Finsternis verpassen. Der Stil bleibt bestehen, nur diesmal geht’s nach Norwegen. One Tail, One Head liefern die alte 90er Schiene ab und rumpeln rotzig wie man es eben vom Sound der goldenen Anfangstage gewohnt ist. Freunde von Bands wie Urgehal sollten hier auf ihre Kosten kommen.

Nun folgt eine Band, die ein erstes Highlight des Abends werden könnte: Valkyrja bewiesen bereits auf drei starken Longplayern und unzähligen Live Gigs ihr Können und zeigten der Welt, wie schwedischer Black Metal zu klingen hat. Seid dabei, wenn der Madness Redeemer zum Schlag ausholt! Nach so viel Schwarzmetall ist es dann Zeit für schleppende Momente und tragende Atmosphäre. Mit ihrer Mischung aus Doom, Sludge und Postrock stellen die Polen Obscure Sphinx den Exoten des Tages dar. Dies sollte aber nicht negativ zu werten sein, denn der wilde Mix aus schwerem Stampfen, gefühlvollen Gesangseinlagen und wütenden Schreien weiß auf besondere Art zu unterhalten.

Was muss man dieser Tage noch über Bölzer sagen? Das schweizerische Duett tourte jüngst mit den Großen der Szene durch die Welt und besuchte diverse Festivals. Nach zwei gefeierten EPs brachten die Herren nun das von ihren Fans langersehnte Debütalbum raus, welches ebenfalls durchaus begeistern konnte. Ihr unverwechselbarer Sound und ihre energetische Show werden ihren Auftritt zu einem weiteren Höhepunkt machen.

Den Headliner geben die – zu Recht – gehypten Senkrechtstarter von Batushka. Ihr außergewöhnliches Konzept, ihre mystische Erscheinung und sicher nicht zu letzte ihre großartige Musikalität werden das De Mortem et Diabolum in eine Messe sondergleichen verwandeln. Sie bieten einen bemerkenswerten Beweis, wie man quasi aus dem nichts den Sprung an die Spitze schaffen kann. Unbedingt angucken!

Der Samstag beginnt dann weniger ruhig als noch der Vortag und bläst mit Thorybos zum Angriff. Ihr Black Metal macht keine Gefangenen. Bremspedal? Fehlanzeige, hier gibt’s nur das volle Brett! Dass Black Metal noch mehr Facetten haben kann ohne aber an Härte einzubüßen, beweisen darauf nun Cult Of Erinyes. Die Belgier steuern ihren Gewaltausbrüchen hin und wieder Melodien und Soli bei, wobei die „ruhigeren“ Momente dann ein wenig an die Großtaten von Watain erinnern. Wie am Freitag wird auch der Samstag durch ein paar stillere Töne aufgelockert. Die Berliner Albez Duz gönnen dem Publikum nach dem rüden Einstieg des zweiten Festivaltages eine Kostprobe ihres Occult Doom Rock.

Das eigentliche Duett Darvaza präsentiert uns darauf eine weitere Black Metal Band des Festivalwochenendes. Wieder auf der Bühne ist Sänger Wraath, der sich am Vortag noch den Fronter One Head, One Tail gab. Auch sein Schlagzeuger könnte manchem bekannt sein, ist der doch auch beim italienischem BM-Export Blut aus Nord am Werk. Sie stellen den eigentlichen Kern der Band dar, haben sich aber für die Darbietung ihrer Kunst noch ein paar weitere Musiker dazu geholt.

Es mutet schon etwas ungewöhnlich an, für ein Extrem Metal Festival eine Death Metal Band als Exoten anzukündigen, jedoch sind die Griechen Dead Congregation tatsächlich die einzigen klaren Vertreter dieses Subgenres. Da bleibt zu hoffen, dass unter den versammelten „Blackys“ auch ein paar Freunde dieser Spielweise zu finden sind. Verdient hätte diese Band es sicherlich. Na gut, so weit vom Death Metal entfernt sind auch Archgoat nicht, weißt ihre Form des Black Metals doch nicht wenige Parallelen auf. Die finnische Krachkapelle verbreitet bereits seit 1989 mit diversen EPs, Splits und Alben ihre blasphemischen Botschaften und wird für viele einen Höhepunkt des Festivals ausmachen.

Last but not least bilden dann die Briten Winterfylleth das Finale des diesjährigen De Mortem et Diabolum. Seit knapp 10 Jahren sind sie eine sicher Adresse für tiefgehenden, mitreißenden und atmosphärischen Black Metal von hoher Güte. Die vier Herren aus Manchester setzen weniger auf occulte Bühnenshows und lassen lieber die Musik sprechen, welche von ihrer Heimat, der Natur und – wie auf dem aktuellen Album „The Dark Hereafter“ – Missstände unserer Gesellschaft erzählt.

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