Käsefuß im Gesicht: Der Bericht
Am Donnerstagmorgen machten wir und zu fünft auf den Weg zum Rock Harz Festival 2014 nach Ballenstedt. Eingequetscht zwischen Klamotten und Grundnahrungsmittel wie Bier und Toilettenpapier landete während der 3 Stündigen Anreise das eine oder andere Mal der Käsefuß der Jüngsten in meinem Gesicht, was natürlich bei allen anderen zu großem Gelächter führte. Egal, abgewischt und weiter ging es. Bereits zum dritten mal in Folge, also schon etwas "Rock Harz"-erfahren, fanden wir schnell den Container für die Anmeldung um unsere Akkreditierungen bzw. Tauschtickets abzuholen. Alte Bekannte wurden gebührend begrüßt und Erfahrungen der letzten Jahre, das diesjährige Billing und einige private Neuigkeiten besprochen. Wettertechnisch war für die Tage ab und zu mal Nieselregen angesagt, welcher sich aber die drei Tage kaum zeigte.
TAG 1
13:30 war dann endlich Einlass und um 14:00 Uhr ging es dann mit den Bands am Donnertag los. Als erstes betraten die Finnen von Battle Beast die Rock-Stage.
Die Band um Frontfrau "Noora" waren mir bis dahin noch völlig unbekannt, schienen aber eine große Anhängerschaft zu haben. Auf jeden Fall ging das Publikum richtig gut mit und das teilweise sogar ziemlich textsicher.
Gig Note: 6/10
Auf der anderen Bühne, der "Dark Stage" folgten dann The Very End. Mit ihrem Thrash Melodic Rock konnten die Essener das Publikum schnell auf ihre Seite bringen. Leider war es vor der Dark Stage nicht ganz so voll wie vorher bei Battle Beast. Trotzdem gaben die fünf Musiker um Sänger Björn Groosses alles und konnten letztendlich auch ganz gut überzeugen.
Gig Note: 6/10
Das erste Highlight für mich waren die israelischen Thrasher von Hammercult, hatte ich doch Vorfeld des Festivals viel Gutes über sie gehört. Und die Massen wurden nicht enttäuscht. Ein fetter Thrashbrocken nach dem anderen wurde frenetisch gefeiert und Frontmann Yakir sprang vor die Bühne und heizte den Fans vom Fotograben aus ein. Die Jungs auf der Bühne hatten ihren Spaß und leider war der Gig nach 40 Minuten viel zu früh zu ende. Später sprach mich Yakir noch an (er erkannte mich von Fotos mit unseren Chefredakteur Olaf) und wir konnten noch ein kleines Pläuschchen halten. Großartiger Typ. Hammercult sind sehr zu empfehlen!
Gig Note: 8/10
Nach dem ersten Gerstensaft begab ich mich dann wieder zur Dark Stage um mal zu hören was sich hinter dem Namen Peter Pan Speedrock verbirgt. Nun ja, was die drei Holländer dort boten war, ich würde mal sagen normaler Rock, der einen wirklich nicht in Ekstase bringen lässt. Heißt, kurz reingehört und ab in den Back-Stage-Bereich, mal sehen wen man dort alles so trifft.
Gig Note: 3/10
Nach kurzen Gesprächen mit den Freunden vom Metal.de, die wieder einmal einen großartigen Job gemacht haben und die Bands vorzüglich bei den Autogrammstunden betreuten, trottete ich wieder zur Bühne um Vogelfrey zu begutachten. Erstaunt war ich über die Menge der Metalheads, die sich vor der Bühne befand und auch gleich mit den ersten Klängen mit einstimmten. Nun ja, bis auf den ersten Song war es nicht so mein Ding, aber die Fans hatten da eine andere Meinung und feierten ihre Lieblinge mit Gesängen und Applaus, sodass es zu einem sehr erfolgreichen Gig für Vogelfrey wurde.
Gig Note: 5/10
18:10, Zeit für mein nächstes Highlight. Insomnium betraten die Dark Stage. Nachdem ich nach der Autogrammstunde schon kurz mit Niilo plaudern konnte war die Freude nun groß die Finnen endlich auf der Bühne zu sehen. Und es wurde ein Klasse Gig, bei dem leider Soundtechnisch ein wenig die Tiefe fehlte. Aber was die Finnen auf der Bühne ablieferten, war wirklich großes Kino. Spielfreude und Leidenschaft pur, vor der Bühne war es richtig voll und die Anhängerschaft von Niilo & Co wurde wirklich beglückt mit alten und neuen Songs. Leider auch hier mit 40 Minuten für viele viel zu kurz.
Gig Note: 8/10
Eigentlich wollte ich jetzt eine Pause einlegen, aber mein Mitstreiter Ralf meinte, wir sollten mal ruhig zur Rockstage dackeln denn D-A-D seien es wert gesehen zu werden. Und er hatte Recht. Die Dänenrocker hatten es in sich. Klasse Hardrock, eine witzige Bühnenshow, vor allem von Stig Pedersen mit seinen unzähligen unglaublichen Bassgitarren und Sänger Jesper Binzer mit seiner grandiosen Mimik und Gestik ließen die Massen rocken und die Köpfe kreisen. Klasse Gig kann man nur sagen.
Gig Note: 8/10
Nach ein paar Bierchen und Gesprächen mit Robse (Equilibrium) und Martin (dem Macher des Rockharz), der sich trotz des ganzen Organisationsstresses immer wieder der Zeit für Gespräche mit den Leuten nahm, ging es mit Sodom auf der Dark Stage weiter. Nun hatte ich Tom Angelripper & Co schon des Öfteren gesehen und erwartete nichts neues, aber irgendwie war es diesmal anders. Ich weiß nicht woran es lag, aber dieser Gig war bisher der Beste den ich von Sodom gesehen habe. Was für ein Kick in die Fresse, hammercool und Bretthart, der Sound war großartig. Freudestrahlend und zufrieden grinste ich vor mir hin.
Gig Note: 9/10
Weite ging es zu Amorphis .Und es wurde noch besser. Für mich eindeutig den Besten Gig des Tages lieferten die Finnen ab. Welch ein phantastischer Auftritt, Tomi in Höchstform, ein Songrepertoire, unglaublich. Selbst Songs von meinem ersten Amorphis-Album "Tales from the thousend Lakes (1994) wurden gespielt, wir standen einfach nur da, die Kinnlade runter gelappt, mitsingend und „moshend“, boah.... fett, fett, fett
Gig Note: 10/10
Die anschließen folgenden Saltatio Mortis gehören nun wirklich nicht zu den Bands die mich irgendwie elektrifizieren könnten. Das die "Todestänzer" eine unglaubliche Menge an Fans haben ist weitestgehend bekannt. So war es nicht verwunderlich, das die Band völlig abräumte und der Gesang der Fans in ganz Ballenstedt zu hören war.
Gig Note: keine
Als Headliner des Donnerstags waren nun Sabaton an der Reihe. Nachdem sich Joakim im Backstage Bereich über das Wort "Kartoffelsalat" vor Lachen fast in die Hose machte war er jetzt der absolute Star auf der Bühne. Kreischende Girls, mitgrölende Metalheads, die Powermetaller aus Schweden waren eines Headliners würdig. Starke Lichteffekte und ein perfekter Sound machten diesen Gig zu einem würdigen Abschluss des Donnerstags.
Gig Note; 8/10
Ach ne, einer war ja noch, Afterheadliner Korpiklaani betraten nach dem Hauptact die Bühne, und hatten es natürlich schwer, die Stimmung zu übernehmen, die gerade noch bei Sabaton war. Trotzdem ein dickes Lob an die Finnen.
Gig Note: 6/10
TAG 2
Leider haben wir am Freitag die Band Dynamite verpasst. Eine lange Nacht, ein ausgiebiges Frühstück und das Bummeln der anwesenden Frauen waren wohl die Gründe dafür. Etwas abgehetzt schafften wir es dann zu Nothnegal. Vorher noch nie von der Band gehört und ich muss leider sagen, danach werde ich mir die vier Musiker aus Male`(Malediven) auch nicht mehr antun. Nach ein paar Fotos und dem Willen, sich die Musik anzuhören, entschlossen sich Ralf und ich (nach fragenden und verwirrten Blickkontakt) doch auf den Weg in den Backstage Bereich zu machen. Also es hörte sich wirklich so an, als wenn vier Musiker im Proberaum gemeinsame Übungen machen. Sorry, aber das war grausam.
Gig Note: 1/10
Weiter ging es dann mit Gingerpig, gutem Old School Rock zur Mittagstunde. Die drei Holländer luden zum mitrocken und schunkeln ein. Ein solider Auftritt vor noch mäßiger Kulisse. Jaja, die Nacht war wohl für alle ziemlich lang.
Gig Note: 6/10
Als anschließend die Augsburger Post-Rock-Metaller von Heretoir die Dark Stage betraten wurde es schon mächtig lauter. Auf einfachen Akkorden und Tremolo Riffs basierend wirkte der Auftritt sehr auf Atmosphäre und ruhige Melodien bedacht. Gesangstechnisch wirkte das ganze ein wenig wie verwirrendes Geschrei, soll aber wohl so sein und es passt auch ganz gut zur ruhigen Musik mit eingreifenden härteren Passagen. Nun ja, sicherlich nicht jedermanns Ding, aber ich fand es ganz nett.
Gig Note: 6/10
Dann stand plötzlich ein Bluterguss auf der Bühne. Hämatom übernahmen die Rock Stage und viele Anhänger der Band brachen in Ekstase aus, der Platz vor der Bühne wirkte sehr beengend. Coole Stimmung auf und vor der Bühne, ein Fest für Deutsch-Metal-Fans. Da ich zu denen nicht gehöre waren die "Bi-Ba-Butzelmann Texte" auch nichts für mich, was aber dem Gig der Franken keinen Abbruch leistete.
Gig Note: 7/10
Für mich kam jetzt, ohne wenn und aber, der Höhepunkt des Rock Harz Festivals 2014. Voller Vorfreude und Erwartung betraten Wolfheart die Dark Stage. Nachdem ich Tuomas Saukkonen und Joonas Kauppinen das letzte mal im Februar 2013 in Lahti getroffen hatte, wurde es nun wirklich mal wieder Zeit für ein Pläuschchen und ein paar gemeinsame Kaltgetränke, welches wir uns dann abends auch nicht nehmen ließen. Was aber bei diesem grandiosen Gig auf der Bühne geschah, hatte ich in meiner kurze Fotokariere auch noch nicht erlebt. Bei den ersten Klängen bekam ich sofort eine Gänsehaut, welches bei der grandiosen Musik auch nicht verwunderlich ist. Als Tuomas dann aber zu den Massen sprach, sich auf den ersten Wolfheart Gig in Deutschland freute und anschließend auf mich zeigte und zu den Massen sprach, dass sie sich bedanken sollen für das gute Wetter, weil hier vorne der "mächtige Thor" steht, und alle hoffen sollen das ich gnädig bin und keinen Regen und Donner schicke.
Als die Massen dann auch noch zurückschrien und feierten, meine Fresse, ich bin fast erstarrt. Welch eine Geste eines großartigen Freundes. Zum Gig selber gibt es nicht viel zu sagen, das aktuelle und erste Wolfheart Album "Winterborn" wurde prächtig live umgesetzt und präsentiert. Leider brachte mir der Gig einen mächtigen Sonnenbrand auf der Birne ein, aber egal, das war es wert.
Gig Note: 10/10
Einige Erfrischungen später brüllte "Hell Hofer" ins Mikro und eröffnete einen verdammt coole Bullet-Zeit" auf der Rockstage. In bester Old School und Rock Manier fegten die Schweden über die Bühne. Da es nicht immer nur Gekreische und Gitarrengeschredder sein muss beweisen die fünf Schweden mit diesem Auftritt eindeutig. Auch die immer zahlreicher erscheinenden Metalheads ließen die Band hochleben und bescheinigten damit den Musiker einen großartigen Gig.
Gig Note: 8/10
Zeit für Viking Metal? Yes. Ein Stilwechsel von Rock zu Viking Metal, perfekte Mischung würde ich sagen. Und das die Norweger Einherjer eine riesige Anhängerschaft haben, bewies der zu früher Abendzeit gut gefüllte Platz vor der Dark Stage. Einen Riesengig kann man den drei Norwegern bestätigen. Fetter, klarer Sound (wie bei fast allen Bands beim gesamten Festival), die Mischung aus Black Metal Einflüssen, Folk und Viking Metal mit coolem klaren Gesang und hymnischen Chorstimmen, großartig. Die Band würde ich mir jederzeit wieder reinziehen. Fette Empfehlung!!! Das sich Frode "Grimar" später für die Fotos bedankte zeigt nur das die Norweger auch menschlich echt klasse sind.
Gig Note: 9/10
Das es nicht nur großartige Gigs bei einem mehrtägigen Festival gibt, bewiesen leider Xandria. Das Dianne von Giersbergen optisch eine absolute Augenweide ist, keine Frage, aber stimmlich ging da fast alles schief. Ich weiß nicht ob es am Sound oder wirklich der Stimme von Dianne lag, meine Mitstreiter und ich waren uns da einig. Leider ein völlig vergrützter Gig. Schade. Dass die Band es auch besser kann beweisen die Platzierungen der aktuellen Albums "Sacrifium-2013" in den Charts. Kopf hoch, Leben geht weiter.
Gig Note: 2/10
Die deutsche Thrashlegende Destruction zeigte dagegen einen Granatenauftritt. Schmier in Bestform, fetter klarer Sound, Mike in absoluter Spielfreude, Riffgewitter ohne Ende und selbst die voll auf die Bühne brutzelnde Sonne war den drei Südbadenern egal. Was für eine kapitale Thrash-Zerstörung. Die tosende textsichere Menge vor der Bühne schien sich in die totale Zerstörung zu moshen. Fett, Fett, Fett!!!
Gig Note: 9/10
Gespannt war ich jetzt wirklich auf Equilibrium. Hatte ich vorher mit Robse schon ein paar Worte gewechselt, wurde es jetzt Zeit den Worten auch Taten auf der Bühne sprechen zu lassen. Was soll ich sagen, vor der Bühne war es rappelvoll, fast jeder Song wurde mitgegrölt. Besonders gespannt war ich auf Jen Majura, die neue Bassistin, nachdem Sandra van Eldik die Band ja verlassen hatte. Es wirkte wirklich so als wenn en schon ewig zur Band gehört, absolute Spielfreude und ein sexy Lächeln, ich verneige mich, das war großartig. Das Bands so ein Festival auch nutzen um neben dem Gig auch Spaß zu haben und sich mit den Leuten unterhalten bewiesen Equlibrium, die das ganze Festival anwesend waren. Das versprochene Bier von Robse für die Fotos werde ich nicht vergessen!!!
Gig Note: 8/10
Tja was nun, Soilwork haben mal wieder abgesagt, und Martin ließ wirklich nichts aus sich rauskitzeln wer als Ersatz verpflichtet werden konnte. Bums, da standen Ektomorf auf der Bühne. Welch ein Ersatz, die Ungarn so schnell aus dem Stiefel zu zaubern ist schon klasse. Und Ektomorf ballerten ihre Songs in die feiernde Menge, wer da nicht die Birne schüttelte war selber schuld. Ein brachialer hammergeiler Gig.
Gig Note: 9/10
Das mich Arch Enemy noch nie so richtig begeistern konnten (bis auf wenige Ausnahmen) ist bekannt. Dieser Rock Harz Auftritt aber war wirklich fett. Die neue Sängerin Alissa White-Gluz hat schon eine klasse Stimme. Auch die älteren Songs wurden sehr gut rüber gebracht. Nick und Michael ließen die Riffs nur so in die Menge hämmern. Volle Hütte, sag ich mal, da war kaum noch Platz vor der Rock Stage. Sehr geiler Gig.
Gig Note: 9/10
Auch wenn meine Füße langsam anfingen zu brennen, es ging weiter...immer weiter....Die alten deutschen Speed-Power Metaller von Helloween betraten den Harzboden. Nette Bühnenshow, klarer Sound und ein bombastisches Wetter begleiteten den Gig, musikalisch ansprechend aber für mich irgendwie schon alles altbacken und ausgelutscht. Nichts Neues würde ich mal sagen. Professionell und solide, aber das war es auch schon.
Gig Note: 6/10
So, Headliner-Time am Freitag. Children of Bodom - als Alexi die Bühne betrat gab es bei den Massen kein Halten mehr. Girl-gekreische wie zu besten Beatles-Zeiten, unendlicher tosender Applaus. Das Children of Bodom schon jahrelange Bühnenerfahrung haben merkt man einfach bei jedem Live-Gig der Finnen. Professionell, technische Perfektion, da greift ein Zahnrad genau in das andere, Soundtechnisch perfekt abgemischt. Ja und dann ist da doch wieder (mein) Problem, die Keyboardklänge finde ich einfach dermaßen übertrieben, das der eigentlich geniale Auftritt der Finnen anfängt zu nerven. Ich komme damit einfach nicht klar. Aber sie gehören nun mal zu CoB dazu wie das Bier zum Durst. Ansonsten wiedermal ein grandioser Gig von Alexi & Co.
Gig Note: 9/10
Mit brennenden Füssen und drei Mädels im Gepäck trotetten Ralf und ich zum Auto um völlig fertig in unsere Klasse Ferienwohnung zu fahren. Eisregen und 9mm waren die Leittragenden.
TAG 3
Samstag, Zeit für viele Highlights. Ausgeschlafen, frisch geduscht und gefrühstückt erreichen wir gegen 12:30 das Festivalgelände. Irritiert schauten wir uns an und wir fragten uns, "Haben wir uns verfahren? Wir trauten unseren Ohren nicht, hatten wir das Festival verwechselt?...war das Schlagermucke??....Nö....da standen Unzucht auf der Bühne. Die Hannoveraner um Frontmann Daniel "Der Schulz" präsentierten feinsten Schlagerrock zur Mittagsstunde. Auch als Dark-Rock bezeichnet wirkte das alles aber eher wie eine Veranstaltung für die ältere Generation, ich möchte jetzt nicht sagen "Pflegen und Wohnen", aber es war echt....naja..lassen wir das
Gig Note 2/10
Besser wurde es dann bei Motorjesus. Fetter harter Rock aus Mönchengladbach. Coole rockige Riffs, neues Songmaterial vom 2014er Album "Electric Revelation", einfacher Rock kann so viel Spaß machen. Die zur Mittagszeit schon gut gefüllte Fläche vor der Bühne hatte auf jeden Fall Bock zum rocken und ließ den Emotionen freien Lauf. Also Spaß bei allen Beteiligten und ein guter Start in den Samstag.
Gig Note 6/10
Zeit für schottischen Powermetal. Gloryhammer, gegründet von Alestorm Keyboarder Christopher Bones, präsentierten ihr erstes Album "Tales from the Kingdom of Fire" , wobei die Bandmitglieder jeweils eine Figur im Konzetalbum verkörpern. Die phantastische Stimme von Thomas L. Winkel (4 Oktaven) ist Dreh und Angelpunkt der Band. Faccettenreicher, klarer kräftiger Gesang, passende Gitarrenparts mit Keyboardklängen untermalt, die Band zog die Massen in einen Fantasy-Sog. Coller Gig!
Gig Note: 8/10
Jetzt war endlich die Zeit für meine Mitstreiter Ralf und Caro gekommen. Hardcore war angesagt. Born from Pain, die Hardcore Punker aus Heerlen (Niederlande) waren die einzige Hardcoreband des Festivals und ich denke auch deswegen war es richtig voll vor der Dark Stage. Coole Metal-Hard-Core Riffs peitschten ins Publikum. Sprünge auf und vor der Bühne, da war Hardcore Freude zu spüren. Als die beiden nach dem Gig zurückkamen hatten sie ein breites zufriedenes Grinsen im Gesicht.
Gig Note: 7/10
Dann plötzlich Massen vor der Rock Stage. Mehr aus sehr jungen Fans bestehend, kreischend und singend. Wer stand denn da auf der Bühne, bei der Extase im Publikum. Kissin Dynamite - Yoah - Glam Metal ??? Da war ich ja mal gespannt, aber nicht lange. Das die Band erfolgreich ist und eine große Anhängerschaft besitzt ist unumstritten, vier Alben und Chartplatzierungen beweisen das. Meins ist es nicht. Nichts desto trotz lieferten die Männer um Sänger Hannes eine solide Glam Show ab.
Gig Note: 5/10
Primal Fear betraten dann die Bühne, das die Metal Urgesteine Ralf Scheepers und Mat Sinner es immer noch drauf haben bewiesen sie mit ihrem aktuellen Album "Delivering the Black", welches vor Power und Energie nur so strotzt. Aber auch Live sind Primal Fear nicht zu unterschätzen. Harte Riffs mit Melodie gepaart und Scheepers unverwechselbarer Gesang brachten die Power-Metal-Fans in Wallung.
Gig Note: 7/10
Nicht nur für mich wurde es langsam Zeit für ein paar härtere Töne. wer auf Death Metal steht kommt an Unleashed nicht vorbei. Der im Backstage Bereich vorher etwas grummelige Johnny ist auf der Bühne einfach eine Granate. Die Schweden schredderten alles nieder und die Death Metal Fans kamen voll auf ihre Kosten. Eine Zeitreise durch sämtlich Alben der Band, die Massen grölten mit. Einfach klasse. Am Ende des Gigs kam noch ein der "Metalnachwuchs" in Form einen kleinen Jungen (natürlich mit Unleashed-Shirt)auf die Bühne und übergab Johnny ein Trinkhorn welches Johnny auch gleich fast komplett leerte. Den Rest bekamen dann die Massen in den vorderen Reihen als Gratisdusche übergeben. Hammergig!!!
Gig Note: 9/10
Und weiter im Programm. Für mich eine der besten Death/Thrash Bands aller Zeiten betrat die Bühne, Legion of the Damned sind live einfach kaum zu toppen. Welch ein Feuerwerk, welch Energie und ein schier endloses Riffgewitter knallte den Massen um die Ohren. Der Einsatz von Hein Willekens als zweiter Livegitarrist ist einfach nur genial und auch völlig richtig. Maurice`s Stimme ist unverwechselbar uns trifft einen hart ins Mark. Großartig. Egal ob alte Songs wie "Werewolf Corpse" oder "Sons of a Jackel" oder neues Material vom genialen "Ravenous Plaque" Album von diesem Jahr, ein unglaubliches Death Gewitter ging auf die Fans nieder. Phantastisch!!!
Gig Note: 10/10
Völlig fertig von diesem großartigen Gig wurde es nun wirklich Zeit für ein paar kühle Blonde. In der Zwischenzeit betraten Sonic Syndicate die Rock Stage. Die schwedischen Metalcore Heros aus Falkenberg brachte einen Mix aus alten Sachen und dem dieses Jahr erschienen Album "Sonic Syndicate". Solide aber irgendwie nach den Gigs von Primal Fear, Unleashed und Legion of the Damned doch abfallend. Egal den Massen hat es gefallen und die Stimmung auf dem Festivalgelände war mittlerweile großartig.
Gig Note: 5/10
Eine der Bands auf die ich extrem gespannt war dieses Jahr waren Tiamat , sind wir doch mit den Alben „Sumerian Cry“ - „The Astral Sleep“ und „Clouds“ groß geworden. Was für eine geniale Bühnenpräsens, John Edlund ist einfach ein Unikum, hellblaue Gitarre, hellblaue Fingernägel, geschminkt wie ein Gruseluhu...unwahrscheinlich cool auf der Bühne, beim erklingen der älteren Songs kamen echt Erinnerungen in mir hoch, großartig, wobei ich zugeben muss das die neueren Sachen mir nie so richtig gefallen haben. Egal, war ein schicker Gig.
Gig Note: 7/10
So, nun ab in den Backstage Bereich um ein paar Unterhaltungen zu führen, mit ein paar Musikern anzustoßen und einfach Spaß mit großartigen Leuten zu haben. Vorne auf der Rock Stage begannen „Knorkator“ vor einer Unmenge von Fans ihr Liedgut zu präsentieren. Da für mich Knorkator absolut nichts mit Metal zu tun hat. Gibt es für den nicht begutachteten Gig auch keine Bewertung. (Buuuh...du Ignorant. Werft den Purschen zu Poden - Olaf)
Ausgeruht und voller Vorfreude ging es dann zum für mich "heimlichen" Headliner des Tages. Powerwolf. Was für eine geniale Bühnenshow, grandiose Lichteffekte und Feuerfontänen, man hatte das Gefühl im Schloss von Graf Dracula zu sein. Attila ist einfach großartig, sein "gespielter" Dialekt bringt einen jedes mal zum schmunzeln, seine vampirische Bühnenpräsens, das Zusammenspiel der Brüder Matthew und Charles Greywolf ist perfekt, ein aus allen Nähten platzendes Stagegelände, großartige Songs, ein wahres Meisterstück! Ich war echt baff!
Gig Note: 9/10
Der Headliner des Samstags waren die Mittelalterrocker von In Extremo. Vor der Bühne ging überhaupt nichts mehr. Ich glaube 11.999 der 12.000 Fans standen dort versammelt und sangen die Songs mit. Dudelsackklänge vermischt mit dem Gesang der Fans, das war schon beeindruckend. Man hatte das Gefühl irgendwo im Mittelalter gelandet zu sein. Die klasse Lichtshow tat ihr übriges dazu bei, In Extremo bei fast allen Leuten fest in Erinnerung zu behalten. Allein meins war es wieder nicht, trotzdem ein Klasse Abschluss des für mich besten Festivals dieser Größe in Deutschland.
Gig Note: keine
Total am Ende und durstig war für uns hier das Festival zu ende. (Feuerengel und Heidevolk wollte ich mir aus Musikgeschmacksgründen auf keinen Fall antun).
Nun ist es Zeit Dank zu sagen, zum einen bei der wie immer bei diesem Festival unglaublich freundlichen Security Leuten, der immer hilfsbereiten Crew, dem Cateringservice im Backstage Bereich für ihr schmackhaftes und auch bezahlbaren frisches Essen, vielen netten und freundlichen Musikern die ich entweder wieder getroffen oder neu kennen gelernt habe, den coolen und netten Leuten von Metal.de und natürlich den Machern dieses großartigen Festivals allen voran Martin, sowie allen friedlichen Metalheads egal ob jung oder alt, die dazu beigetragen haben das dieses Rock Harz Festival wieder für alle ein großartiges Event geworden ist. Wir sehen uns nächstes Jahr!