Label: Napalm Records
VÖ: 16.09.2016
Stil: normalerweise Pagan, aber diesmal…
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Da sitzt man entspannt an der Ausarbeitung des aktuellen Interviews mit Finsterforst Frontmann Olli und stellt urplötzlich fest: Wo verdammte Axt ist das dazugehörige Review zum letzten Output „#YOLO“? Ist das Teil hinten runtergefallen, weil es keiner mochte? Nein, es wurde nur durch die halbe Redaktion geschoben, jeder fand‘s „irgendwie gut“, aber immer kam was dazwischen…also erkläre ich das Teil hier zur Chefsache, den ich schäme mich nicht zuzugeben, dass mir dieses Teil unfassbar viel Spaß bereitete.
Ein Gutes hat das etwas verzögerte Review, denn so konnte ich mal recherchieren, was die Kollegen anderer Magazine zu diesem Machwerk sagen und ich muss gestehen, dass ich bei aller Freundschaft viele der offenkundigen Anfeindungen in keinster Weise nachvollziehen kann. Ich bewundere die Schwarzwäder für ihren Mut, die ausgetretenen Pfade mal zu verlassen und einfach etwas Spaß an der Freude zu verbreiten. Das Teil ist knackig und kernig produziert, „Bottle gods“, das bereits zur Fussball EM veröffentlichte „Auf die Zwölf“ und vor allem der absolut megageile Titeltrack, der jazzig beginnt und dann so ein wenig in Richtung Balkan Pop abdriftet, sind absolute Partygranaten und musikalisch grandios umgesetzt. Klar, dass nicht jeder bei Coverversionen wie Miley Cyrus „Wrecking Ball“ oder „Das schlimmste ist, wenn das Bier alle ist“ von den Kassierern einen Harten bekommt, doch die Interpretation des Michael Jackson Klassikers „Beat it“ mit seinem Dubstep Beginn ist ganz großer Sport, ebenso wie „Hangover“, bei der man den Restalkohol noch förmlich riechen kann. OK, KIZ hätte man sich durchaus klemmen können und auch der „Wild rover“ wurde schon besser in Szene gesetzt, doch das ist Jammern auf höchstem Niveau.
Ich finde #YOLO klasse und warum darf man als Band nicht einfach mal den Rahmen sprengen und die eigenen Grenzen austesten? Und da ich die Jungs ganz gut kenne schert sie Kritik aus anderen Medien so viel wie eine deutsche Eiche, wenn sich die Sau dran reibt. Daumen hoch und gerne mehr davon!
Bewertung: 7,9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Bottle gods
02. Auf die Zwölf
03. #YOLO
04. Hangover
05. Wrecking ball
06. Beat it
07. Der durch die Scheiberboxxxer
08. Flasche leer
09. Das schlimmste ist, wenn das Bier alle ist
10. Wild rover
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