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FIT FOR AN AUTOPSY - The Nothing that is (2024)
(9.179) Dö (9,2/10) Deathcore
Label: Nuclear Blast
VÖ: 25.10.2024
Stil: Deathcore
Mit Album Nr. 7 „The Nothing That Is” melden sich FIT FOR AN AUTOPSY zur Zerstörung der Welt zurück. Passend zum Albumtitel ziert das Cover ein schwarzes Loch das unbarmherzig die Welt in den Abgrund reißt. „The Nothing That Is” am Ereignishorizont. Wobei laut Energieerhaltungssatz dürfte ja nichts verloren gehen oder macht da die Quantenmechanik einem wieder nen Strich durch die Rechnung. Egal. Zerstörung ist angesagt.
FIT FOR AN AUTOPSY machen keine halben Sachen mit dem Opener Track „Hostage“. Ein düsterer schleppender Groove, der in eine Wutschreiorgie gepaart mit cleanen Co-Gesang beim Refrain übergeht. Dazu das hämmernde Drumming und Gitarrengefrickel mit Tempiwechseln mit denen man erstmal klarkommen muss. Und das ist positiv gemeint. Wie kann man so einen Track als Opener und die Messlatte gleich mal derart oben ansetzen?
„Spoils of the Horde“ steht “Hostage” in fast nix nach. Es wird fast orchestralen eingeleitet und die Geschwindigkeit bis zum Tempodrop beim Gitarrensolo im Midpart hochgedreht. Danach wird es wieder schleppend und düster bis Joe Badolato einen mit seinem „all glory to the fires“ aus dem Song brüllt. Mit Tempo, Brutalität und unbändiger Wut schließt sich „Savior Of None / Ashes Of All“ an, wo Joe wieder growlt und rumkeift, als hätte man Mutti das Haushaltsgeld geklaut und wäre erwischt worden. Auch hier bei „Savior Of None / Ashes Of All“ wird wieder auf einen cleanen Chorus gesetzt, dessen Verwendung mir einfach nur ein Grinsen ins Gesicht zementiert. Persönlich mag ich die Kombi aus fiesen Core-Shoutern und cleanem Gesang. Das Grinsen hat man aber nicht lange im Gesicht, Joe und Konsorten stehen bei „Weaker Wolves“ bereit, einen zu erlegen und mit stampfenden Beats vor sich herzutreiben. Willkommen in der Treibjagd.
Der Track „Red Horizon“ stellt anfänglich das Kontrastprogramm dar. Es wird mit langsamen Gitarrenspiel intoniert bis einem die kreisenden Gitarrenriffs und Drumparts nur so um die Ohren geschlagen werden. Beim Titel-Track „The Nothing That Is” wird erneut das Gaspedal durchgedrückt und teilweise wieder herrlich rumgekeift. Die Insong-Tempiwechsel lockern das ganze gut auf. Einzig das Gitarrensolo im letzten Drittel, finde ich nicht ganz stimmig. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Mit „Lurch“ kommt die erste Balade ums Eck. Könnte man fast denken, da der Anfang ein ruhiges, seichtes Gitarrenriffing und dezentes Drumming aufweist, das nur durch Joe´s „Gesang“ untermalt wird. Das ist spätestens nach ner Minute rum und es wird wieder losgeknüppelt als gebe es keinen Morgen. Bei „Lower Purpose“ wird wieder auf kreisende Gitarren und treibende Beats gesetzt, bevor es bei „Lust For The Severed Head“ fast in bester Deathmetalmanier weitergeht und Josean Orta seine Schießbude zu Tode prügelt.
Mit „The Silver Sun“ schließt FIT FOR AN AUTOPSY ihr neues Werk „The Nothing That Is” ab. Ein ruhig beginnender Track gepaart mit dezenten Gitarren, Drums und cleanem Gesang, bis Joe erneut das Zepter in die Hand nimmt und losgrowlt. Das Gitarrenriffing wird schlagartig wieder komplex und extrem fricklig. Die Schießbude versucht ein letztes Mal einen zu vermöbeln, bevor der Track mit cleanem Chorus und finaler Klavieruntermalung endet.
Mit „The Nothing That Is” haben FIT FOR AN AUTOPSY ein abwechslungsreiches, technisch anspruchsvolles und von Wut triefendes Album veröffentlicht, das sogar Sam Neil auf seiner Event Horizon neidisch würde. Ich bin gespannt wie FIT FOR AN AUTOPSY das auf die Bühne portieren können.
Anspieltipps: „Hostage“ und „ Savior Of None / Ashes Of All“ und “The Silver Sun”
Bewertung: 9,2 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Hostage
02. Spoils Of The Horde
03. Savior Of None - Ashes Of All
04. Weaker Wolves
05. Red Horizon
06. The Nothing That Is
07. Lurch
08. Lower Purpose
09. Lust For The Severed Head
10. The Silver Sun