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FORMALIN – Love And Nihilism (2021)
(7.194) Baka (5,9/10) Industrial Metal
Als „Next Gen Industrial Music“ bezeichnen sich FORMALIN selbst und beginnen ihr Album mit dem Namensgeber „Love And Nihilism“. Beim ersten Mal hören musste ich die Augen schließen, weil mir der Song peinlich, unangenehm war.
Ab dem zweiten Track „Faded“ löste sich dieses Gefühl zum Glück schnell auf und kam nicht wieder.
Am Beispiel „Faded“ lässt sich auch gut der Stil der Berliner Combo festmachen. Elektronische Beats treffen auf elektronische Klänge und eine Reihe Effekten, die sich auch häufig im Gesang wiederfinden. Die Band verbindet moderne Klänge und Töne mit harten Industrial Metal. Der Kontrast funktioniert sehr gut.
Die Vocals lassen sich, ab Note Nummer eins, gleich mit einem Sänger vergleichen, den ich an dieser Stelle nicht mal erwähnen brauche. Das fällt jedem auf. Durch die Hooks und einfach gehaltenen Gesangsstrukturen finden die Vocals dennoch ihren eigenen Stil.
Die Songs sind sehr glatt produziert. Selbst der Gesang wird an einigen Stellen abgeschnitten. Das macht das Gesamtergebnis etwas sehr plastisch. Der Groove ist zwar an einigen Stellen vorhanden, aber so richtig kommt das Teil nicht ins Rollen.
Hoffentlich klingt die nächste Generation dieses geilen Genres nicht ausschließlich so.
Der klassischste Song ist „Devil“. Hier kann man auch schnell Vergleiche ziehen, aber das Ding rollt besser.
Den elektronischen Part beherrschen die Berliner ausnahmslos gut. Mit Kopfhörern gehen diese in den Körper über. Sehr gut platziert und wenn man sich nur auf darauf konzentriert steckt eine Menge dahinter. Nicht alles ist mittig, es ballert hin und her.
Die Band erschafft sich ein sehr druckvolles Album, welches eher vom elektronischen Sound herführt. Dennoch kommt der Industrial Part stilistisch durch. Mit echten Instrumenten und etwas mehr Trockenheit wäre es zwar klassischer, aber Musik entwickelt sich eben weiter.
Bewertung: 5,9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Love And Nihilism
02. Faded
03. Tear Down My Prison
04. Rush
05. Iron Strings
06. Never Fail
07. Warzone
08. Devil
09. Down Low
10. Psychocandy