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FROSTBITE ORCKINGS - The Orcish Eclipse (2023)
(8.672) Olaf (0,0/10) KI Melo Death
Label: Napalm Records
VÖ: 22.12.2023
Stil: KI Melo Death
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, wie ich am besten meinen Zorn, meine Wut und meine Unverständnis für solch einen Haufen gequirlte akustische Diarrhoe in Worte packen soll, ohne dabei stressbedingtes Vorkammerflimmern zu bekommen.
Mir kamen vor Scham mehrfach die Tränen, was im Umkehrschluss bedeutet, dass ich kein Orc sein kann, denn laut den Verantwortlichen dieses unfassbaren Ausbunds jämmerlichen Liedguts könne die ja nicht weinen. Und wenn sie es könnten, würden sie sich aufgrund der kaum zu verzeihenden Ausbeutung ihres Gattungs-Namens hammerschwingend laut brüllend auf diejenigen stürzen, die es wagen, so einen Mist zu veröffentlichen. Denn das wirklich schlimme daran ist, dass sich dieser Dreck auch noch tausendfach verkaufen wird.
Komplett KI-generierte Musik, die so unfassbar steril, ohne Herzblut und vor allem ohne Emotionen aus den Boxen schwappt, dass ich so kurz vor Heiligabend all meine Liebe, meinen Respekt und meine Zuneigung all jenen Bands angedeihen lassen möchte, die sich seit Jahren im Proberaum den Arsch abspielen, sich Equipment vom Mund absparen und dennoch ein Nischendasein fristen müssen, wo hingegen so ein Retorten-Kack die Charts im Sturm erobern wird.
Ich möchte auch nicht auf den Urheber dieses Untergangs der gitarrenorientierten Unterhaltungsmusik eingehen, den ich durchaus schätze und in der Vergangenheit oft und gerne gehört habe, doch dieser Plastik-Müll entbehrt für mich jeglicher Grundlage und ist ein Arschtritt für alle hart arbeitenden Musiker. Also hier noch einmal meine ernstgemeinte Frage: Was soll diese Scheiße? Ist das die Zukunft unserer heiß geleibten Musiksparte? Wenn dem so sein sollte, werde ich meine Plattensammlung verbrennen und Zephyr’s Odem einstampfen und Häkeln lernen.
Ein Kollege einer etwas größeren Musik-Postille hat dieses Album über den grünen Klee gelobt, deren Musik in einen Topf mit Amon Amarth gepackt, zu deren größten Fans ich nicht mehr unbedingt gehöre, die aber immer hin selbst ihre Instrumente halten können und freut sich auf weitere Schandtaten dieses KI-Projektes, deren pure Existenz für mich eine Beleidigung des Heavy Metals in seiner Reinform darstellt.
In einer Jahreszeit, wo man gerne besinnlich im Kreise der Familie Resümee zieht und sich seiner Wurzeln besinnt, bringt zumindest mich „The Orcish Eclipse“ brutal auf den Boden der Tatsache zurück und untermauert mein Anliegen, die Welt vor diesem kaum in Worte zu fassenden Müll zu bewahren, ja zu warnen. Wer dieses Album seinen Lieben auf den Gabentisch packt, gebührt ein ähnliches Ende wie dem zu dieser Zeit gepriesenen Latten-Jupp. Positiv ist lediglich, dass wir dadurch zum Jahresende noch einen großartigen Restmüll serviert bekommen haben.