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FULCI - Duck Face killing (2024)
(9.051) Olaf (8,4/10) Death Metal
Label: 20 Buck Spin
VÖ: 09.08.2024
Stil: Death Metal
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Zuallererst ein dickes Lob an den Bandnamen der Italiener, die aus ihrer Heldenverehrung für den 1996 verstorbenen Kultregisseur Lucio Fulci keinerlei Hehl machen und sich einfach kurzerhand nach ebenjenem benannten. Das wäre genauso, als wenn sich eine deutsche Todesblei-Kapelle Buttgereit nennen würde…obwohl…zurück zum Thema.
Die Mannen aus Caserta in Kampanien lassen auf ihrem mittlerweile fünften Album mal wieder die Sittenpolizei aufjaulen und verzücken den geneigten Fan mit prima Geschmacklosigkeiten, wie man sie sich von einer Band dieses Kalibers wünscht. Und mal ehrlich: Dem Albumtitel „Duck Face killing“ wollten wir doch allen schon einmal nachgehen, oder?
Wer allerdings ein rasantes Brutal Death Album erwartet, der wird bereits nach dem dritten Song bitterlich enttäuscht sein, denn Fulci schlagen in die Kerbe, die für viele Genrefans Illdisposed hinterlassen haben und bislang nicht füllen konnten. Groovender, knüppelharter Death Metal, bei dem man 200 Stab Wounds als Referenz benennen könnte, obwohl dies eigentlich eher umgekehrt gelten sollte, ist das Quintett aus dem Süden des Stiefels doch schon ein paar Jahre länger in den Leichenschauhäusern der Welt unterwegs.
Und diese Reife, diese Routine zeigt die Band auch mehr als eindrucksvoll mit einem saufetten Sound im Rücken und begeistert mich alten Zombie-Fan zutiefst. Natürlich gibt es hier und da auch ein paar Geschwindigkeits-Ausbrüche, doch im Großen und Ganzen wird hier mehr die Groove-Walze zur Straße gelassen, die dann genüsslich alles plattwalzt, was sich traut, die Regler nach rechts zu drehen. Und trotzdem trauen sich Fulci auch mal an ein fremdes Genre, indem sie beim leider etwas zu kurz geratenen „Knife“ brüllenden Todesblei mit Hip-Hop kreuzen und somit dieses irrsinnig kurze Stück zu einem absoluten Highlight des Albums werden lassen.
14 Songs, drei davon instrumental und mit „A Blade in the Dark“ ein echter Schocker für alles DM-Fetischisten, mit einer Gesamtspielzeit von knapp 33 Minuten. Damit dürfte klar sein, dass trotz einiger Experimente Fulci genau das bieten, was sie den Genrekennern bereits seit ein paar Jahren vorsetzen und diese damit begeistern. Bärenstarkes Album, welches für Fans der oben angesprochenen Gruppierungen durchaus für eine Antestung wert sein sollte. Fetzt! Und vor allem will ich jetzt „Ein Zombie hing am Glockenseil“ sehen. Tschüsseldorf.