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FULLMOON RITE – Draped In The Shade Of Luciferian Light (2024)
(8.727) Maik (8,0/10) Black Metal
Label: DIY
VÖ: 02.02.2024
Stil: Black Metal
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Unser Schwarzmetallspezialist Patrick hat sich 2022 daran gemacht, selbst in dieser Sparte aktiv zu werden und hat das Projekt FULLMOON RITE ins Leben gerufen. Nach einen 2-Track-Demo letztes Jahr hat er nun den ersten Longplayer fertiggestellt, aufgenommen und (natürlich) veröffentlicht. Die Scheibe nennt sich kurz und bündig „Draped In The Shade Of Luciferian Light“.
Die Platte beginnt mit einem Pianostück, welches unter dem Namen „Nocturne No.1 (Aperto)“ zunächst romantische Idylle vortäuscht. Mit dieser ist es allerdings bald vorbei, denn der quasi Titelsong „Shade Of Luciferian Light“ zimmert dann traditionellen Black Metal ins karge Gebüsch des Winters.
FULLMOON RITE verankert sich mit der Mucke ziemlich im traditionellen Black Metal, teils der skandinavischen, aber auch der teutonischen Tradition dieser Musizierrichtung, ohne hierbei eine der aus damaligen Zeiten bekannten Protagonisten zu kopieren. Der Einsatz der Keyboards zieht einen kleinen Bogen zu frühen EMPEROR, wirkt durch die unerwarteten Melodien allerdings etwas abgefahrener. Ansonsten fallen mir noch die alten ANCIENT ein, wenn man nun unbedingt Vergleiche braucht. Zwischendrin kommt auch noch mal das Piano und eine Klargesangspassage, die einen weiteren Vergleich mit EMPEROR provoziert. Diesmal allerdings mit späteren Ergüssen dieser Band.
„Invocation Of The Beast“ ist etwas simpler gestrickt als der vorherige Song, brettert allerdings schön durch die Botanik, ohne Zeit zum Luftholen zu lassen. Der Synthteppich mildert die Sache etwas ab, sonst wären frühe GORGOROTH als Referenzbeispiel angesagt. In dieselbe Richtung, nach einem verträumten Anfang, scheint sich „Embraced By Wings Of Sorrow“ zu entwickeln, wird aber dann auch eher atmosphärisch und wartet mit dezenten Pianoklängen auf, die sich in das schwarzmetallische Gewand flechten. Recht wuchtig kommt nun „Burning“ einher, welches außer den schwarzmetallischen Wurzeln auch irgendwie an BAL SAGOTH erinnert. Hier wirken die Synths auch nicht so teppichhaft, sondern setzen einige morbide Akzente. Der Song gehört zu meinen Favoriten auf dem Album.
Dann ist es wieder Zeit für ein Nachtstück. Das chopineske „Nocturne No. 2 (Interludium)“ leitet über in den nächsten Track, der wieder um einiges bösartiger aus den Boxen dröhnt, da zumindest am Anfang der Synthpart stark zurückgefahren wird. „Through The Gates Of Desolation“ heißt das Teil, und das Riff ist einfach Schwärze pur.
Nachdem es gegen Ende dann doch wieder etwas epischer geworden ist, kloppt „Let Darkness Forever Shall Be“ wieder ein paar fiesere Nägel ins Kreuz. Ich liebe diese Momente, wenn die Riffgitarre kurz alleine agiert, und dann der Rest mit aller Wucht einsteigt. Hier wird wieder die Aggression von Bands wie GORGOROTH mit der Verspieltheit von Combos vom Schlage EMPEROR – in beiden Fällen natürlich der Frühphase der Bands- kombiniert.
Das Album endet mit dem Achteinhalbminüter „Into The Silence Of Death“, wo noch mal alles geboten wird. Von bösartigen Riffs über sinistre Keyboardteppiche, harschem Black Metal-Gekreische bis hin zu Klargesang. „Draped In The Shade Of Luciferian Light“ ist fest in der traditionellen Schwarzmetallschule verankert, bietet gar bösiges Teufelsgebräu in Tateinheit mit teils recht hymnischer Ausrichtung, welche größtenteils von den düsteren Keyboardteppichen erzeugt wird. Für meinen Geschmack hätte es etwas weniger vom Tastenbrett sein können. Ich muß jedoch zugeben, daß dann vielleicht etwas von der Gesamtatmosphäre der Platte verloren gegangen wäre. Für mich eines der ersten Black Metal Lichter dieses Jahres, welches uns der Lichtbringer zelebriert hat.
Anspieltipp: „Burning“ und „Let Darkness Forever Shall Be“
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Nocturne No. 1 (Apertio)
02. In The Shade Of Luciferian Light
03. Fullmoon Rite – Invocation Of The Beast
04. Embraced By Wings Of Sorrow
05. Burning
06. Noctune No.2 (Interludium)
07. Through The Gates Of Desolation
08. Let Darkness Forever Shall Be
09. Into The Silence Of Death